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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

SUBWAY TO SALLY: Das richtige Maß finden

In Sachen Mittelalter-Metal gehören Subway To Sally nicht nur zu den Größten des Genres, sie haben es letztlich mit erfunden! Am 06. März 2020 erscheint nun ihr brandneues Live-Album Alles was das Herz will, zudem geht am Freitag, den 13.03. die "Hey!"-Tour in die nächste Runde - Daten und Infos findet Ihr hier. Und wo schonmal soviel bei StS los ist, wurde es Zeit, die Band zum Interview zu laden. Also schickten wir einige Fragen via Mail, welche uns Mitbegründer Bodenski ausführlich beantwortete. So leset selbst:

Otti:
Blicken wir am Anfang kurz zurück: Vor einem Jahr habt Ihr Euer jüngstes Album Hey! veröffentlicht - was sind die wichtigsten Emotionen und Gedanken, die ihr bis jetzt mit der Scheibe verbindet?

Bodenski:
Auch nach so vielen Jahren und einem Dutzend Studio Alben hat sich nichts daran geändert, dass das jüngste Kind einem immer das liebste ist. Für Hey! hatten wir uns mächtig ins Zeug gelegt und ein ganzes Jahr Arbeit investiert. Deshalb waren wir unendlich froh, dass das Album sowohl bei den Kritikern, als auch bei unseren Fans, gut angekommen ist. Bei der Tour zum Album im Jahr 2019 merken wir selber beim Spielen der Songs, wie viel Spaß uns das neue Material machte. Und dies schien sich auch auf das Publikum zu übertragen.

Subway To Sally
"Ein gutes Konzert ist so, als würde man gemeinsam mit dem Publikum eine Zeremonie feiern."

Otti:
Nun kommt mit Alles was das Herz will das Live-Album zur "Hey!"-Tour. Was hat Euch dazu bewogen? Und wieso wurde es ein Album, aber keine DVD/BluRay?

Bodenski:
Das Aufnahmegerät lief an jedem Abend der Tour mit. Als wir die Aufnahmen später anhörten stellten wir fest, dass wir nach wie vor eine wirklich gute Live Band sind. Gnadenlos gut. Zu gut, um das Ganze nur ins Archiv zu stellen. Im Prinzip veröffentlichen wir die Aufnahmen einfach, weil wir es können. Es gibt zwar auch Filmaufnahmen von den Konzerten, aber wir finden, dass diese nicht gut genug sind, um daraus eine DVD zu machen. Außerdem besitzen wir selber kaum noch DVD Player und glauben, dass es bei unseren Fans nicht anders ist.

Otti:
Ihr könnt auf ein umfangreiches Repertoir an Hits, und eine noch größere Zahl an Lieblingssongs der Fans zurück greifen - vor welche Probleme stellt Euch das in Bezug auf die Zusammenstellung eines Sets?

Bodenski:
Wir glauben, dass man einfach akzeptieren muss, dass es inzwischen unmöglich ist, ein Set zusammenzubauen, bei dem jeder nach Hause geht und sagt: "Alle meine Lieblingssongs sind heute gelaufen". Es gibt ein paar Klassiker die sicherlich unverzichtbar sind. Die spielen wir wirklich alle und wir spielen sie auch immer noch gern. Den Rest mischen wir einfach nach Lust und Laune, wobei wir mit einem neuen Album im Gepäck Wert darauf legen, viel neues Material zu präsentieren.

Otti:
Wer ist denn generell beim Setlisting Entscheidungsträger, und welche Unterschiede gibt es da, wenn es zum Beispiel um einen Gig auf Tour, einen Festivalauftritt oder auch die Eisheilige Nacht geht?

Bodenski:
Das lösen wir wirklich ganz demokratisch, auch wenn solche Prozesse manchmal etwas länger dauern. Bei einer Tour, wo wir 2 Stunden spielen, ergibt sich natürlich eine ganz andere Dramaturgie. Hier lassen sich neue Songs gut unterbringen. Bei einem Festival muss man sich schon auf das Wesentliche konzentrieren. Da ist es angebracht, die Hits ausgewogen mit neuem Material zu kombinieren.

Otti:
Ganz allgemein gefragt: Was macht für Euch ein gutes Konzert aus, egal ob als Musiker auf der Bühne, oder aber auch als Zuschauer?

Bodenski:
Ein gutes Konzert ist so, als würde man gemeinsam mit dem Publikum eine Zeremonie feiern. Alle Emotionen sollten dabei enthalten sein und der Abend sollte so enden, dass man nach Hause geht und sich beschenkt fühlt.

Otti:
Und wie darf man sich die "Nachbereitung" eines Subway To Sally Konzertes vorstellen - also was macht ihr unmittelbar, wenn ihr von der Bühne geht, aber auch in den Tagen nach einer Tour oder einem Festival-Auftritt?

Bodenski:
Dafür haben wir inzwischen ganz klare Regeln, nämlich die, dass es auf keinen Fall eine Nachbereitung nach dem Konzert gibt. Es ist viel besser, das Ganze sacken zu lassen, und wenn es etwas gibt, was wir besprechen wollen, tun wir das nicht, wenn wir noch aufgedreht sind, sondern wir heben uns das für einen ruhigen Moment am nächsten Tag auf.

Otti:
Wenn Wikipedia nicht lügt, wird Subway To Sally in diesem Jahr runde 30 Jahre. Seht ihr 2020 als Jubiläumsjahr? Und habt ihr diesbezüglich noch etwas geplant, was über Alles was das Herz will und Eure zahlreichen Konzerte hinaus geht?

Bodenski:
Wikipedia lügt nicht wirklich, aber wir sehen das Jahr 2020 nicht als Jubiläumsjahr. Die ersten Gehversuche der Band fanden zwar vor 30 Jahren statt, aber erst mit Eric, der 1992 dazu kam, wurde die Band zu dem, was sie heute ist. Deswegen haben wir auch unser 20-jähriges schon ganz offiziell 2012 gefeiert. Jeder kann sich also ausrechnen, wann wir 30 werden.

Otti:
Bei all Eurer Erfahrung, wieviel Nervosität habt Ihr noch vor einem Auftritt? Und macht es da einen Unterschied, wenn ihr wisst, dass das Konzert für eine Veröffentlichung wie Alles was das Herz will mitgeschnitten wird?

Bodenski:
Jeder geht anders mit seiner Nervosität vor dem Auftritt um. Eigentlich ist es aber eher so, dass wir uns auf diesen Moment freuen, denn dafür haben wir ja geprobt, sind angereist und haben den ganzen Tag gewartet. Mitschnitte und Filmaufnahmen sind noch einmal ein zusätzlicher Stressfaktor. Das Besondere aber bei den Aufnahmen für Alles was das Herz will ist, dass wir gar nicht wussten, dass diese Aufnahmen je veröffentlicht werden würden. Das war wahrscheinlich gut so.

Otti:
Ihr seid wie gesagt schon lange sehr erfolgreich im Geschäft, was aber auch mit sich bringt, dass man schnell auf ein Podest gehoben wird. Wieviel Nähe zum Publikum ist da möglich?

Bodenski:
Wir versuchen, damit so natürlich wie möglich umzugehen. Wir sind auch keine Band, die auf ein Podest gehoben werden will. Es scheint so, dass unsere Fans das auch wissen. Bisher jedenfalls gibt es da keine schlechten Erfahrungen. Wir sind schließlich alle erwachsen und treten auch als Gruppe auf. Mit einer solchen Gang legt man sich nicht an.

Otti:
Gibt es auf der anderen Seite eine besonders rührende oder lustige Fan-Begegnung, die Ihr gerne mit uns teilen würdet?

Bodenski:
Es ist der absolute Wahnsinn mit welchen Dingen uns Fans schon überrascht haben, um uns zu zeigen, wie wichtig wir für sie sind. Von Kuchen und Keksen angefangen, über Bilder und ganze Bücher, hatte sogar jemand einmal Erics Portrait überlebensgroß in ein Tuch gestrickt und zwar sehr professionell.

Subway To Sally
"Gerade wir als Musiker haben unserem Publikum gegenüber eine Verantwortung und müssen alles tun, um sie zu beschützen."

Otti:
In Zeiten von Terror-Angst, Unwettern und Corona-Viren geht es gerade größeren Veranstaltungen wie Festivals an den Kragen - zum Beispiel durch Absagen. Wie geht Ihr damit um?

Bodenski:
Wir können es leider nicht ändern und die Sicherheit der Menschen geht natürlich vor. Ein Konzert lässt sich nachholen, wir werden einen Weg finden.

Otti:
Welche Rolle spielen solche Gefahren und Ängste ganz allgemein für Euch als Musiker und Menschen?

Bodenski:
Es geht darum, das richtige Maß zu finden. Auf der einen Seite darf man sich nicht verrückt machen lassen und unnütz in Panik verfallen, auf der anderen Seite muss man natürlich verantwortungsbewusst handeln. Gerade wir als Musiker haben unserem Publikum gegenüber eine Verantwortung und müssen alles tun, um sie zu beschützen. Gott sei dank sind die Sicherheitsmaßnahmen auf Konzerten heute sehr viel besser als noch vor einigen Jahren.

Otti:
Und um Euch mit etwas positivem aus diesem Interview zu "entlassen": Was - abseits der Musik - weckt in Euch Neugier und Lebensfreude?

Bodenski:
Nichts als selbstverständlich anzusehen, dankbar zu sein, dass man so etwas fantastisches machen kann, wie die eigene Musik vor Leuten spielen zu dürfen und davon leben zu können. Nur wenn man sich selbst überraschen kann gelingt das auch bei anderen.

Website:
subwaytosally.com

Art des Interviews: Email
05.03.2020 by Otti
SUBWAY TO SALLY in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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