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Erst kürzlich haben Schelmish den zweiten Part ihrer Die hässlichen Kinder
-Tour mit dem Abschlußkonzert im Essener Turock
gefeiert und damit den ruhigeren Teil des Jahres eingeleitet. Ganz ruhig endet das Jahr
jedoch nicht, denn am 03.Dezember feierten Schelmish mit jeder Menge Fans im
Bonner Brückenforum ihren 11. Geburtstag. Kurz vorher riefen sie, wie schon im Vorjahr,
zu einem Kuchen-Wettbewerb auf, bei dem die Fans attraktive Preise gewinnen konnten und
die Band den Appetit auf Süßes stillen. Eine Win-Win-Situation also für beide Seiten.
Von diesem Gedanken beflügelt, stand dann auch der gesamte Freitag im Zeichen der
Schelme, sodass ich bereits am Vormittag zu einer Freundin aufbrach, um dort unseren
Backfähigkeiten auf die Spur zu kommen. Wobei das Wort backen in diesem Fall durchaus
irreführend ist, denn unser süßer Beitrag zum schelmishen Geburtstag war ein
Kuchenexperiment der backlosen Art. Ich hatte mich der Idee hingegeben, dass es möglich
sein müsste, Met in Kuchenform zu offerieren und demzufolge beschlossen eine Mandel-Met-
Torte zu erschaffen, natürlich ohne Rezept, sondern nur mit einer groben Idee im Kopf.
Nachdem ich zusammen mit Sarah die
nötigen Einkäufe getätigt hatte, begannen wir in ihrer Küche das Experiment. Durchaus
nicht unskeptisch, ob meine Idee tatsächlich zu einer vorzeigbaren Torte oder doch eher
zu einem undefinierbaren süßen Haufen führen wurde, werkelten wir ambitioniert herum und
standen letztlich vor einem annehmbaren Ergebnis. Da ich nicht wirklich mit
künstlerischer Begabung gesegnet bin und zudem noch nie eine Torte mit flüssiger
Schokolade verziert hatte, sondern lediglich mit der Theorie vertraut war, gestaltete
sich die Dekorationsarbeit als besonders nervenaufreibend. Selbstgebastelte kleine
Backpapiertüllen wurden mit Kuvertüre befüllt und die Torte so sorgsam wie möglich als
eindeutiges Nightshade-Werk gekennzeichnet.
Nicht perfekt, aber einzigartig!
Nachdem wir unsere Nasch-Schöpfung sicher verstaut hatten, machten wir uns ob der
unerfreulich kalten und schneelastigen Wetterverhältnisse, schon bald auf den Weg ins
etwa 100 Kilometer entfernte Bonn. Das Wetter hatte jedoch ein Einsehen mit uns und trotz
der Temperaturen waren die Straßen nicht glatt und so kamen wir rechtzeitig am
Brückenforum an. Offenbar hatten längst nicht alle Fans von dem Kuchen-Wettbewerb
erfahren, denn wir ernteten doch den ein oder anderen komischen Blick, als wir uns mit
Torte auf dem Arm in die wartende Schlange einreihten. Nach etwas Wartezeit wurden wir
endlich ins Warme gelassen und suchten nun erst einmal nach einer Möglichkeit unser
Backwerk loszuwerden. Diese war recht bald gefunden und es stellte sich heraus, dass wir
die ersten Kuchenlieferanten an diesem Abend waren. Nachdem wir uns mit dem
wohlriechenden Süßkram auch noch ablichten lassen und die Startnummer 1 dafür erhalten
hatten, wurde ein hübscher Platz vor der Bühne gesucht und den Ereignissen des Konzerts
entgegengefiebert.
Pünktlich um 20 Uhr startete der Abend mit dem Support der Band Reliquiae. Wie
Schelmish auf diesen Support kam, erklärt sich wie von selbst, denn Gründer und
geistiger Vater von Reliquiae ist niemand geringerer als Fragor der Schlagfertige.
Sieben Jahre lang war er selbst Mitglied bei Schelmish und brauchte dann eine
Pause, an deren Ende die Gründung seines neuen musikalischen Babys lag. So gelang es der
fünfköpfigen Formation dann auch blitzschnell das Publikum für sich zu gewinnen. Mit
mittelalterlichen Klängen powerten Filia von Museberg, Morti Lokison, Bastus der Graf,
Zsolt Dobos und Mastermind Fragor beinahe 45 Minuten mit Klassikern wie Douce Dame
Jolie oder eigenen Stücken wie Maison Rouge oder Der albanische Tanz
durch. "Beinahe" deshalb weil sie zwischenzeitlich auch mit langsamen Tönen punkten
konnten und dieses Jubiläum würdig eröffneten.
Nach einer kurzen Umbaupause, gaben sich dann ab 21 Uhr Schelmish die Ehre und
rockten in von ihnen altbekannter Manier.
Diverse Songs von den drei Rock-Alben boten
einen energiegelandenen Einstieg und das feierwütige Publikum tanzte und sang zu
Pank!, Freigang oder auch Überladen ordentlich mit. Genau wie auf
der Tour gab es nach dem ersten Rock-Part wieder einen Mittelalter-Teil, der neben Twa
Corbies, Aequinoctium und Chaos auch For The Clansmen enthielt.
Letzteren schrieb die Band für ihre guten Freunde von der Band Saor Patrol, die
eigentlich zum Jubiläum auch als Überraschungsgäste dabei sein wollten. Die schwierigen
Wetterverhältnisse sorgten aber dafür, dass dieser Plan ins Wasser, besser gesagt in den
Schnee fiel. Nachdem Dextro die Fans darüber informiert hatte, erzählte er zudem, dass
Saor Patrol-Member Charlie kürzlich seine Mutter verloren hat. Ihm und seiner
Mutter zu Ehren spielten Schelmish dann auch einen Song der Schotten namens
Stonewall. Gänsehaut pur war bei diesen rührend-schönen Nummer nicht nur bei mir
angesagt und die Schelme wurden mit frenetischem Beifall belohnt, der Saor Patrol
stolz machen wird, wenn sie den Mitschnitt, der vom Konzert gemacht wurde zu Ohren
bekommen. Ganz ohne Gäste ging der Abend in Bonn dann jedoch nicht weiter. Basileus von
Berg und Johann Lästerzunge von der Band Vermaledyt waren zu Gast und leisteten
Schelmish für einen Song musikalischen Beistand auf der Bühne.
Schelmish bekommen Vermaledeyte Unterstützung
Nachdem der mittelalterliche Teil beendet war, ging es rockig weiter und die Fans ließen
die Band deutlich spüren, dass noch lange nicht Schluß sein sollte. So war an ein
Aufhören noch nicht zu denken, als die Band Tanz mit mir spielte und dabei
gigantische Luftballons ins Publikum warf, die dort fröhlich von den Zuschauern durch die
Halle gestupst wurden. Wenn selbige dann im Laufe des Songs platzten, regnete es Unmengen
an Konfetti auf die Menschen hinab. Als die Band sich etwas später verabschiedete,
brandeten laute "Zugabe! Zugabe!"-Rufe auf und natürlich ließen die Mittelalter-
Punks sich nicht lange bitten. Das unverzichtbare Das Moor musste schließlich noch
gespielt werden, ehe es besonders herzig auf der Bühne wurde, als Zweiundzwanzig
Jahre auf dem Plan stand. Der Song, den Dextro seiner wunderbaren DesDemonia
geschrieben hat, ist mein absolutes Lieblingsstück und so war ich geradezu verzückt ihn
endlich einmal live zu erleben. Da diese Feier ja dem 11.Geburtstag von Schelmish
diente, wurden nun LUftballons im Publikum verteilt, nicht ohne den Anwesenden mit einem
breiten Grinsen strengstens zu verbieten das Helium einzuatmen, um dann den Refrain von
Ring of Fire mitzusingen. Entweder war das Publikum weitaus braver, als es aussah
oder viele der Anwesenden hatten dasselbe Problem wie ich und bekamen den Knoten im
Ballon nicht schnell genug gelöst, denn auch nach dem Song hatten noch viele ihre
lustigen, bunten Ballons in der Hand. Dennoch war der Fanchor laustark gesanglich
unterwegs und überraschte die Band mit dem Anstimmen von Happy Birthday, bevor
diese die drei erstplatzierten Kuchen kürten und sich endgültig verabschiedeten. Nun,
auch wenn unsere Met-Torte keinen Preis gewonnen hat, schien sie den Fans anschließend
überaus gut zu schmecken, die sich hungrig auf die Kuchenreste stürzten. Sarah und meine
Wenigkeit traten nun die Heimreise nach Essen wieder an, allerdings nicht ohne zu
vereinbaren auch im nächsten Jahr wieder mit Schelmish ihren dann 12. Geburtstag
zu feiern.
So sieht eine würdige Geburtstags-Party aus!
Schelmish Website
Reliquiae Website
Vermaledeyt Website
Bildergalerie - Schelmish Jubiläum im
Bonner Brückenforum
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