|
Eine der Bands, die ich in diesem Jahr am häufigsten live gesehen habe, sind die
Mittelalter-Rocker von Schelmish. Leider waren die Auftritte ausschließlich
Mittelalter-Shows auf diversen Mittelalterlichen Phantasie Spectaculi, die natürlich
wunderschön waren, dennoch sind Rock-Autritte demzufolge immer etwas besonderes. Dass
sich diese Gelegenheit dann im Oktober ergeben würde, stand bereits seit Monaten fest und
mindestens ebenso lange dauerte auch meine Freude an. Ganz nebenbei hatte ich auch meine
Mutter mit dem Schelmish-Virus infiziert und dafür gesorgt, dass auch sie sich
dieses Konzert nicht entgehen lassen wollte. Relativ kurzfristig ergab sich dann
zusätzlich die Möglichkeit mit Schelmish auch ein Interview zu führen. Einerseits
zu meiner großen Freude, andererseits aber auch dafür sorgend, dass ich die zwei Nächte
vor dem Konzert nicht sonderlich viel Schlaf bekommen habe vor Aufregung. Schließlich
sollte dies mein erstes Face-to-Face Interview werden.
So fand ich mich dann auch pünktlich und mit Kribbeln im Bauch vor dem Essener Turock
ein und da zu dieser Zeit der Club noch geschlossen war, verschaffte ich mir durch lautes
Poltern an der Metalltür erst Aufmerksamkeit und schließlich auch Einlaß. Der freundliche
Security teilte mir mit, dass die Band gerade beim Soundcheck sei und schickte mich
einfach Richtung Bühne. Ich näherte mich also selbiger und erkannte ... kein einziges
Schelmish-Mitglied. Ein überaus freundlicher junger Mann, den ich innerlich als
Roadie oder Tontechniker einstufte, nahm sich dann meinem Problem an und versuchte Dextro
zu erreichen, der mit dem Rest der Band noch beim Essen verweilte. Als dieser nicht auf
den Anruf reagierte, verschwand mein nettes Helferlein und begab sich persönlich auf die
Suche. Kurz später erschien dann Picus von Corvin und das Interview nahm im Lounge-
Bereich seinen Lauf. Mehr dazu findet ihr in Kürze hier, wenn ich den gesamten
aufgezeichneten Wortlaut für euch niedergeschrieben habe. Was man in jedem Fall schon
vorab verraten kann: Nachdem sich meine Aufregung gelegt hatte, konnte ich das Interview
sehr geniessen und Picus und Desdemonia erwiesen sich als überaus angenehme erste
Gesprächspartner.
![](http://www.nightshade-shop.de/galerie_pic.php?picture_id=13292)
Schelmish
Im Anschluß an das Interview begaben wir uns dann wieder nach unten in den Club, wo
inzwischen der Einlass begonnen hatte und sich die Fans vor der Bühne versammelten. Nach
einer kurzen Wartezeit sollte dann auch mit der angekündigten Vorband Remember
Twilight das Konzert anfangen. Ich hatte mir vorher kurz einen musikalischen Eindruck
der Band auf ihrem MySpace verschafft - was ich nicht getan hatte, war mir die Band mal
bildlich anzuschauen. Sonst wäre mir nämlich nicht entgangen, dass der freundliche junge
Mann, der mir Picus herbeigeschafft hat, Sänger Timo besagter Vorband war. An dieser
Stelle also noch einmal vielen Dank für die selbstlose Hilfe. :)
Remember Twilight beschreiben ihre Musik als Kammermusik-Core und außer einem
sicher schon hundertmal getätigten Vergleich mit Coppelius würde ich mich auch
schwer tun Remember Twilight zu beschreiben. Was man in jedem Fall sagen kann -
sie rocken! Eine tolle Bühnenshow mit Drums, E-Gitarren, 2 Violinen, einer Oboe und Bass
und in erster Linie toller Musik begeisterten die anwesenden Fans. Mit Stücken aus ihren
beiden Alben Zerrissen und Musik über Niedergang & Verderben boten sie
einen klangvollen Beginn für dieses Konzert-Erlebnis. Besonders in den Ohren geblieben
sind mir dabei die tolle Version des Dreigroschenoper-Klassikers Mackie
Messer und das Ärzte-Cover Vampir. In jedem Fall haben sich Remember
Twilight einen Platz auf meiner musikalischen Landkarte ergattert und werden
hoffentlich noch häufiger live meine Wege kreuzen. Da es sich bei dem Konzert im Turock
um den letzten Abend der Die hässlichen Kinder-Tour handelte, kamen anschließend
Schelmish auf die Bühne um sich persönlich bei ihrer Vorband zu bedanken. Während
die beiden Remember Twilight-Violinistinnen Anna und Anne jeweils einen
Blumenstrauß bekamen, wurde der ganzen Band eine Miniatur-Tourbus mit Band-Logo
überreicht und sich herzlich umarmt und bedankt.
Anschließend war es dann auch Zeit für den Hauptact selbst und so legten Schelmish
auch mit voller Power los. Nach dem Titeltrack ihres aktuellen Albums Die hässlichen Kinder folgte mit Pank!,
Freigang, Der letzte Kuss, Überladen und Der Narr ein richtig
krachender Einstieg mit Songs aus allen drei Rock-Alben der Schelme. Selbstverständlich
kam auch dieser Abend nicht ohne die allseits beliebten Anekdötchen und Witze von Dextro
und Co. aus und so sorgten die zum Besten gegebenen Geschichten für reichlich Gelächter
beim Publikum.
![](http://www.nightshade-shop.de/galerie_pic.php?picture_id=13313)
Schelmish
Anschließend schob man trotz Rock-Show einen mittelalterlichen Part ins Konzert ein und
die Fans feierten und tanzten begeistert zu For The Clansmen - ein Song, den
Schelmish der befreundeten Band Saor Patrol gewidmet haben - Aequinoctium
und dem unverzichtbaren Chaos.
Ganz nebenbei wurde dann auch noch der Tontechniker der Band Oliver von Klösterlein auf
die Bühne geholt, um seine neue Haarpracht ins rechte Licht zu rücken. Selbiger hatte
nämlich, wie Dextro berichtete (genaue Details auch in den Schelmish-Tourberichten
hier und hier),
beim Konzert in Hannover für ein etwas unerfreuliches Ende des Konzertes gesorgt und fand
am darauffolgenden Tag seine gerechte Strafe in "Rudis Lockenpuff". Demzufolge stimmte
das Essener Publikum in ein lautstarkes und ob dieser grandiosen Lockenpracht
wohlverdientes "Du hast die Haare schön!" ein.
![](http://www.nightshade-shop.de/galerie_pic.php?picture_id=13308)
Rudis Lockenpuff macht´s möglich!
Weiter ging es danach mit Songs der beiden älteren Rock-Alben. Mente Capti,
Die Marionette und Blitz wurden vom Publikum ebenso textsicher mitgesungen,
wie die anschließend von der aktuellen Platte stammenden Stücke Mosaik und
1212. Wie im Fluge war das Konzert vorbeigezogen und so sollte Sommer
bereits das letzte Stück sein, dass Schelmish an diesem Abend zum Besten gaben.
Doch das Publikum war unersättlich und so gelang es trotz wenig Zeit (im Turock war nach
dem Konzert noch normaler Club-Betrieb angesagt) noch drei Zugaben zu erklatschen. Dabei
kam endlich auch Das Moor zum Zug, das vorher bereits mehrfach sehr laut von den
Fans gefordert wurde. Nun kündigte Dextro mit breitem Grinsen "einen Song von der
Metal Hammer ..." an und so wussten die eingefleischten Fans natürlich, dass das
grandiose Boulevard angestimmt werden konnte. Ein letztes Mal wurde sich nun bei
der Crew und den Fans bedankt und sich verabschiedet, ehe man mit Wir werden sehen
das tatsächlich letzte Stück spielte und ein fantastisches Konzert beendete.
Bildergalerie - Schelmish im Turock
Schelmish Website
Remember Twilight Website
Wie Du uns unterstützen kannst:
Dir gefällt unsere Arbeit? Das ist toll! Allerdings kostet sie Zeit und Geld, daher würden wir uns wir uns über die Zahlung einer freiwilligen Lesegebühr freuen! Auch mit dem Einkauf in einem unserer Shops kannst Du uns unterstützen:
|
Cardmarket |
Booklooker |
|
Zudem würden wir uns freuen, wenn Du einen eventuell vorhandenen "Adblocker" deaktivierst und/oder unsere Website und Inhalte in die Welt teilst. Vielen Dank!
|
Weitere Beiträge zu Schelmish:
|