Placenta melden sich wieder. Jene ironisch-brutalen Metalcore-Jungs, die uns schon Ende letzten Jahres mit Fixed Action Pattern so genüsslich eingeheizt haben, legen nun eine EP nach. Der bezeichnende Name Brutalis zeugt hier vom gewohnt offensiven Krach, der für Fans desselben eine wahre Offenbarung sein dürfte. Fünf neue Tracks liefern die Berliner hierauf ab, noch ein wenig akzentuierter als schon beim Vorgänger.
Den Anfang macht ein Instrumental-Intro namens Boredom At Its Best, Stakkato-Metal in Reinform gibt dem Hörer genug Schwung um sich in Brutalis einzufinden. Gleich darauf gibts mit Trendcutter eine "fröhliche" Knüppelhymne, die mit dem von Placenta gewohnten Sarkasmus die Geschichte eines typischen Mitläufers erzählt. Brute Willis und "Fuck Norris" lassen im Anschluss die Fäuste fliegen. Eine ironische Kritik an Actionhelden? Eine Ode an jene Leute, die Konflikte zumindest noch ohne Waffen lösen? Irgendwie ist dieser Song beides, schwer durchschaubar und gerade dadurch genial. Ähnlich zweideutig und metaphorisch kommt auch Yes, You´re Ugly daher, der vielleicht kraftvollste Song auf Brutalis. Menschen sind scheisse, mit einem Augenzwinkern. Und zu guter letzt hauen uns die Jungs dann Optimus Prime um die Ohren - Und nein, hier geht es nicht um Transformers. Vielmehr zerlegen Placenta hier gnadenlos Mädchenträume...
Musikalisch bietet Brutalis nicht viel Neues. Wie auch, die Jungs haben schon beim letzten Album bewiesen, dass sie ihre knallharten Tracks mit Präzision, Höchstgeschwindigkeit und Spielwitz füllen können. Der Sound macht Spaß, lädt zum Pogo und Bangen gleichermaßen ein und funktioniert einfach. Schade ist lediglich, dass Placenta eben nur eine EP hinlegen, für Fans (und dazu zählt der Autor dieser Zeilen sich auch irgendwie) ist der Hunger auf eine neue volle Dröhnung dadurch natürlich nicht gestillt. ;)
Trackliste
01. Boredom At Its Best
02. Trendcutter
03. Brute Willis
04. Yes You´re Ugly
05. Optimus Prime
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Veröffentlichung: 09.07.2010
Placenta - Website
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