›Der Dichter Will Chomsky verlässt das Sanatorium für chronisch und temporär Geistesgestörte von Professor Dr. Dr. Muckefuck, in das er vor zehn bürgerlichen Jahren vom Landgericht NRW wegen Totschlags einer Maschine, zwecks Wiederherstellung seiner geistigen Gesundheit oder andernfalls auch zu ewiger Aufbewahrung, überwiesen wurde. Das Gericht erkannte, dass dem damals zweifelsohne vorhandenen Vernichtungswillen Will Chomskys eine Zerrüttung des Geistes zugrunde lag: hervorgerufen von krankhafter Wahrhaftigkeit.‹
So beginnt die Odyssee der inneren Flucht des ehemaligen Dichters Will Chomsky, der sein Dasein als Agent eines Freitodmotels fristet. Seine Tage verbringt er – immer am Rand des Wahnsinns – mit Saufen, der Suche nach Freitodwilligen und dem Töten von Ratten. Sein Denken & Handeln kreist um das Schweigen: Die letzte Waffe des menschlichen Geistes – mächtiger als ein nuklearer Holocaust. Bis eine junge Unbekannte auftaucht auf und mit ihr die Vergangenheit Chomskys zurückkehrt … Die Vergangenheit ist der Fluch der Zukunft.
Gerry X zeichnet eine beklemmend-realistische Zukunft, in der sich wenige Priviligierte ein unsterbliches Leben leisten können, während Andere den Freitod wählen – ein staatlich sanktionierter Virus. Chomsky – ein Mann mit ehemals hohen Idealen & Zielen – hat diese traurig-verzweifelte Umgebung verlottern & versoffen werden lassen. Der Roman schildert surreal eine Welt am Fuße des Abgrunds. Die dystopische Tragödie ist spannend & emotionsentfesselnd. Fernab von Klischees ist es dem Autor auch auf sarkastische Weise gelungen, philosophische Bezüge in seinen Roman einzuweben.
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