Beschreibung:
"Das SO36 blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück.
Im Jahr 1861 begann die Halle als Biergarten-Lokal. Vor rund 75 Jahren
zog dann das Kino am Heinrichplatz als eines der ersten Berliner Lichtspielhäuser
mit 660 Plätzen ein.
Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre nahm sich eine
Gruppe Aktionskünstler den inzwischen leerstehenden Raum
als Atelier.
Ihnen folgten zehn Jahre später die Neuen Wilden,
der Raum wurde Konzerthalle. Aus dem musikalischen
Untergrund kommend traten hier „Die einstürzenden Neubauten“
und „Die tödliche Doris“ auf, die mit provozierenden
Ausdrucksformen den damaligen Stillstand
in der populären Musik beendeten.
Das erste Atonal-Musikfestival öffnete hier
seine Pforten und bot dem legendären Fischlabor
den geeigneten Raum für unzählige Projekte.
Das von Monika Döring organisierte erste Konzert der "Dead Kennedys"
machte das SO36 zu der Punk-Konzerthalle in Berlin.
1983 wurde dem jäh ein Ende gesetzt.
Der letzte Pächter, der die Halle "SO36 Merhaba" genannt hatte,
mußte Konkurs anmelden, als die Bauaufsicht den Saal schloß.
Überbleibsel der Episode: ein Nachfolger der "IBA", die S.T.E.R.N. GmbH,
blieb Hauptmieter der Halle. 1984 erwachte die Halle noch einmal kurz zum Leben,
als die internationale Bauausstellung "IBA vor Ort" mit ihrem Zwischenbericht einzog.
Fünf Wochen nach Eröffnung der Ausstellung wurde das "Kuckuck" geräumt.
Die Besetzer zogen ein und warfen die Aussteller raus. 1985 wurden erste
Pläne entworfen, um aus dem baufälligen Saal ein Kulturzentrum zu entwickeln.
Nach dem Umbau eröffnete 1990 das SO36 unter neuer Trägerschaft."
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