Visegrád
2025 Visegrád
Ungarn
Art: Burg
Besitzer: uns nicht bekannt
Homepage: http://www.visegrad.hu
Geschichte
Bereits zur Zeit der Römer wurde unter Konstantin dem Großen auf dem Sibrik-Hügel eine Festung errichtet, die entlang der Donau das wichtigste Objekt der Befestigungsanlage war.
An der Stelle dieses römischen Castrum wurde später die erste Burg von Visegrád (ungarisch gesprochen: Vischegrad) erbaut, die aber während des Tatarensturms unterging. Um 1250 wurde von Béla IV. und seiner Frau (Königin Maria) das heutige Burgsystem errichtet, das aus der Zitadelle auf 328m Höhe, der Unteren Burg auf dem Burgberg und aus der Wasserbastei am Donau-Ufer besteht.
1335 kam es in Visegrád zum bekannten Gipfeltreffen des ungarischen Königs mit dem tschechischen und dem polnischen König sowie dem mährischen Markgrafen, dem bayrischen Herzog Heinrich von Wittelsbach und dem sächsischen Herzog. Dort wurde die Vereinbarung zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit der betroffenen Länder von Wien und den westlichen Händlern getroffen.
Die zweite Blütezeit von Visegrád fand unter Matthias Corvinus und seiner Frau Beatrix von Aragón statt, die große Renovierungen und Bauten durchführen ließen, wodurch ein Palastkomplex im spätgotischen Stil entstand. Doch während der Türkenherrschaft wurde das ganze Land verwüstet und Visegrád ging fast vollständig zugrunde, als sich die Türken 1685 zurückzogen.
1702 wurden auf Befehl des österreichischen Kaisers Leopold I. die übriggebliebenen Teile der Burg gesprengt; ab 1934 wurden, veranlasst durch den Pfarrer Joseph Viktorin, die ersten Ausgrabungen begonnen, die Ruinen aufgedeckt und die Denkmäler renoviert.
Heutige Nutzung
Die recht große Burg dient heute vor allem dem Tourismus, wobei besonders die Zitadelle, der Königssaal und der Salomonturm besucht wird. Viele Touristen kommen aber auch wegen des Thermalwassers.
In der Burg befinden sich auch kleine Ausstellungen: ein Panoptikum, das das Gipfeltreffen auf Visegrád 1335 darstellt, sowie eine Ausstellung mit Wappen, üblichen Waffen und Informationen über die Jagd zur damaligen Zeit.
1991 wurde von den Staatschefs Ungarns, Polens und der Tschechoslowakei (ab 1993 4 Staaten: Ungarn, Polen, Tschechien und die Slowakei) die sog. Visegrád-Gruppe gegründet, die zum Ziel den Beitritt in die EU und die NATO hatte und somit eine Art ostmitteleuropäisches Pendant zu Benelux darstellt.
Mythen und Sagen
Die Ballade von Klára Zách erzählt von einem erfolglosen Attentat (geführt von Felicián Zách) auf die köngliche Familie bzw von der blutigen Rache.
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