ALIENARE: Lumen

Etwas mehr als anderthalb Jahre nach ihrem letzten Langspieler Emerald legen Alienare ihr neues Album Lumen vor! Ein Dutzend neuer Synth-/Electro-Stücke warten darauf, von der Hörerschaft erkundet zu werden - wobei einige der Songs natürlich bereits als Singles erschienen sind und den Fans somit bekannt sein sollten.

Man könnte sagen: Am Anfang war das Licht! Zumindest ist selbiges der rote (bzw im Falle von Alienare natürlich eher grüne) Faden, welcher sich durch das Album zieht. Viele Songs haben schon das Wort "Light" im Titel, aber auch Feuer und Dunkelheit spielen ihre Rollen. Wie von der Band gewohnt, gibt es dieses Leitthema, ohne dass daraus ein stringentes Konzeptalbum mit durchgehender Geschichte gesponnen wurde. Vielmehr greifen T.Green und T.Imo (live neuerdings durch T.Drums unterstützt) verschiedenste Themen auf und setzen diese gewohnt gekonnt in elektronische Hymnen um.

Ein paar Beispiele gefällig? Fangen wir doch mit To Whom It May Concern an, welches ja auch als Vorab-Single samt Video erschienen ist. Der Song greift die irrsinnige Umweltverschmutzung auf, die wir als Menschen in der Welt hinterlassen und die zahllose andere Lebewesen in ihrer Existenz bedroht. Musikalisch eingängig, ist dies ein Aufruf an alle, die es betrifft, sich um die Welt zu kümmern - und wenn dies "nur" darin besteht, seinen Müll nicht achtlos in die Landschaft zu werfen.

Ebenfalls als Vorab-Single ist Lies Lies Lies erschienen - worum es geht, kann man wohl am Titel ablesen. Hier packen Alienare nicht nur eine ordentliche Schippe EBM aus, sondern haben auch einen simplen, aber effektiven Refrain eingebaut, welcher bei Konzerten für frenetisches Mitgegröhle sorgen dürfte! Eine richtig starke Gastperformance bietet der Song Light Of Love, in dem niemand geringeres als Daniel Graves von Aesthetic Perfection seine Stimme einbringt und der Hymne auf die Liebe so noch mehr Leben verleiht!

Ebenfalls um die Liebe geht es in Fire, einer treibenden Nummer, die Lust auf den Dancefloor macht. Selbiges gilt für das schöne und packende Lied A Thousand Miles, welches nicht nur musikalisch, sondern auch textlich Kraft spendet!

Auffällig an Lumen ist, dass zahlreiche Motive immer wieder auftauchen und in unterschiedlichen Tracks von verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Das bereits erwähnte Kernthema des Lichtes ist nahezu allgegenwärtig, wird aber auch mal durch seine Abwesenheit (In Darkness) ausgedrückt. Aber auch das Meer spielt eine Rollle - laut Begleittexten vor allem das "Meer des Lebens", welches uns herausfordert, aber auch trägt. Dass am Anfang der musikalischen Reise ein Lighthouse (zu deutsch "Leuchtturm") steht, ist wohl kein Zufall, und dass am Ende mit Leave A Light On eine durchaus ähnliche Metapher auf uns wartet, rundet das Gesamtbild stimmig ab. Rein lyrisch ist Lumen mit Sicherheit das bis dato ausgefeilteste Alienare-Werk, welches sowohl klare Botschaften, als auch viel Raum für Interpretationen, bietet.

Musikalisch wiederum präsentiert Lumen etwas mehr Abwechslung als sein Vorgänger, bewegt sich aber prinzipiell in jenem Klangspektrum, welches die Fans der Band lieben. Das heißt nicht, dass es nichts neues zu entdecken gibt, im Gegenteil: Zahlreiche spannende Sounds und kreative Kompositions-Kniffe sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt! Mit Lumen gehen Alienare konsequent den nächsten Schritt auf ihrem Weg und erweitern ihre Erfolgsgeschichte um ein packendes, neues Kapitel!

Veröffentlichung: 16.08.2024
Stil: Synthpop/Futurepop
Label: NoCut Entertainment