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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

To Resist Fatality

Otti:
Hallo Jungs, nachdem ich ja schon euer Album Ianus auf Nightshade rezensiert habe, würde ich euch gerne mal ein wenig ausfragen. Ianus ist ja nun schon einige Zeit auf dem Markt, wie waren denn die bisherigen Resonanzen? Und haben sich euere Erwartungen soweit erfüllt?

Kai:
Hallo! Hier ist Kai, Gitarrist von TO RESIST FATALITY. Erst einmal „Danke" für das Review! Ianus kam in der Tat schon im Februar raus und so langsam sind die meisten Besprechungen eingetrudelt. Sicher, es waren nicht alle so positiv wie die auf Nightshade, aber insgesamt sind wir recht zufrieden. Wir haben eigentlich mit einer Ausnahme keine richtigen Verrisse kassiert und dafür so manche Benotung im obersten Bereich. Aber im wesentlichen freuen wir uns einfach ein Album draußen zu haben, das auf Bestellung überall zu kriegen ist und das in wirklich so ziemlich allen Magazinen und Fanzines erwähnt und besprochen wurde. Erwartungen von Seiten der Presse hatten wir kaum, insofern sind wir positiv überrascht, dass nun langsam auch die Interviewanfragen sich mehren. Persönlich sind wir natürlich sehr glücklich mit dem Album...


"Für mich gibt es nichts größeres als auf die Bühne zu gehen und eine Stunde lang Vollgas zu geben.

Otti:
Benannt habt ihr das Album nach dem gleichnamigen römischen Gott, der für den Anfang und das Ende, aber auch für Türen und Tore, steht. Sicher habt ihr euch da was bei gedacht, oder?

Kai:
Du bist der erste der danach fragt!!! Aber tatsächlich stehen Gedanken dahinter, die gleich in mehrere Richtungen gehen: Zum einen steht Ianus für das Ende einer Wegstrecke und für den Beginn eines neuen Abschnitts. Die Wegstrecke ist die lange, harte Demo- und Findungsphase, durch die wohl jede Band gehen muß, während unser Labeldebut einen Neuanfang darstellt. Dieses „Eintreten" in eine neue Lebensphase wird auf dem Artwork des Albums ja auch graphisch umgesetzt, denn das Booklettposter zeigt ja die verschlungenen Pfade auf denen man unterwegs ist und ein Tor, wie man es immer wieder durchschreiten muß, auch wenn man nicht weiß was dahinter kommt. Dieses unglaubliche Artwork verdanken wir übrigens Valeska, die alle unsere künstlerischen Arbeiten ausführt und für die ich hier ganz explizit Werbung machen möchte! (Valeska.Hente@gmx.de , oder Valeska auf MySpace )
Und nicht zuletzt wird der römische Ianus stets mit zwei Gesichtern dargestellt. Diese Zweigesichtigkeit paßt gut zu unserer Musik, in der eben auch zwei Gesichter vorhanden sind, nämlich ein hartes, rabiates und in weicheres, verspieltes. Und ganz zuletzt war es halt einfach auch cool, dem Album einen richtigen Namen zu geben, so wie bei einem Kind.

Otti:
Allgemein gefragt, habt ihr euch denn Ziele gesetzt, oder wartet ihr einfach was da noch alles kommen mag?

Kai:
Wir haben sicherlich künstlerische Ziele: Von Album zu Album besser werden, den perfekten Song schreiben und so weiter... Ich würde gern irgendwann ein großes Konzeptalbum aufnehmen a la Pink Floyds „The Wall", Queensryche´s „Operation Mindcrime" oder „Scenes from a Memory" von Dream Theater. Es sollte die perfekte Verknüpfung von Prog, Death und Blackmetal sein. Daneben gibt es auch egoistische Ziele, wie ein besserer Gitarrist zu werden oder vor möglichst vielen Menschen aufzutreten.
Es gibt jedoch keinen Masterplan oder 5-Jahres-Plan bei uns. Wir schauen mal, was die Zukunft bringt, versuchen aber gleichzeitig auch Einfluß zu nehmen.

Otti:
Was mir besonders an euerem Sound gefällt ist die Vielseitigkeit und Unbeschwertheit mit der ihr euch präsentiert. Woher nehmt ihr diese Spielfreude, die ich leider bei vielen anderen Metal-Acts vermisse?

Kai:
Hey, danke für die Blumen! Das hören wir gern... Tja, es mag daran liegen, dass wir in der Band kaum Leute haben, die den üblichen Metaler-Klischees entsprechen. Unser Musikgeschmack ist extrem breit gefächert und wir setzen uns selbst keine Grenzen. Was gefällt ist gut. Außerdem verweigern wir uns dem „Schneller-härter-Böser-Spiel", das wohl jeder Metaler kennt. Die Grenzen sind ausgelotet. Da versuchen wir lieber etwas Individuelles zu schaffen und die Szeneregeln und -grenzen einfach zu ignorieren. Und was die Spielfreude angeht: Verstehe ich oft auch nicht was da abgeht... bzw. vor allem wenn nichts abgeht. Für mich gibt es nichts größeres als auf die Bühne zu gehen und eine Stunde lang Vollgas zu geben. Wir haben etwas zu sagen und mitzuteilen, sowohl musikalisch wie auch inhaltlich. Und wenn wir uns nicht mit Vehemenz und Intensität ausdrücken würden, würde uns niemand wirklich zuhören.

Otti:
In euerer Biografie verweist ihr unter anderem auf die politischen Aussagen in Andreas´ Texten. Wo würdet ihr euch denn politisch in etwa einordnen, und wie wichtig ist es heutzutage für eine Band, sich da zu positionieren?

Kai:
Politisch sind wir eindeutig Moralisten und Idealisten, ohne uns in das gängige links/rechts-Schema einzuordnen. Ich denke, das Kategorien wie Moral und Gewissen höher stehen als Ideologien und Parteien. Persönlich haben wir natürlich auch unsere politischen Ansichten, die sich aber nicht in den Lyrics niederschlagen. Da geht es oft eher in Richtung Gesellschaftskritik und Reflexion der herrschenden Zustände. Wir ermuntern grundsätzlich dazu, selbst nachzudenken, eigene Entscheidungen zu treffen und Autoritäten und Strukturen zu hinterfragen. Wir wollen niemandem eine Meinung ausdrücken, sondern nur Alternativen aufzeigen. Entscheiden und reflektieren muss jeder für sich.
Ich finde nicht, dass es für eine Band heutzutage zwingend notwendig oder wichtig ist, sich politisch zu positionieren. Aber es sollte möglich sein und eine Alternative zu den üblichen Inhalten darstellen. Wenn sich eine Band im Metalbereich lieber mit Zombies oder Drachen auseinandersetzen will, ist das vollkommen in Ordnung. Nur bitte, an alle Metalheads gerichtet, hört auf mit diesem „Metal-ist-unpolitisch"-Gerede! Das ist er nämlich nicht immer. Auch bei unserem guten, alten Metal sollten wir immer einen kritischen und wachen Geist behalten.

Otti:
Euer Bandname impliziert Widerstand im weiteren Sinne... Gibt es denn in Deutschland, im Europa des neuen Jahrtausends überhaupt noch echte Rebellion?

Kai:
Unsere Rebellion spielt sich eher im persönlichen Bereich, vor allem im Kopf ab. TO RESIST FATALITY, das bedeutet ja, sich dem Schicksal zu widersetzen, welches per Definition schon feststeht. Diese Metapher steht dafür, sich nicht mit allem gleich abzufinden, Zustände ändern zu wollen und einfach auch das Unmögliche zu versuchen. Die Vorstellung mag etwas romantisch klingen, aber wenn man an sich glaubt, kann man selbst dem Schicksal ein Schnippchen schlagen. Man darf seinen Kampf einfach niemals aufgeben.
Was die reale Situation in Europa oder Deutschland im Jahr 2008 angeht, fällt mir auf, das es gewaltige Umbrüche und Revolutionen gibt, die nur von wenigen wahrgenommen werden: Das Internet verbindet die Welt und verbreitet eine Füll von Informationen. Der technische Fortschritt befördert die Erosion von Unrechtsregiemen , die ihre Bevölkerung nicht weiter in Unwissenheit halten können. Wissen ist eine mächtige Waffe. Darüber hinaus verlieren zum Glück die Nationalstaaten immer mehr ihre Bedeutung, zumindest bei uns hier in Europa. Daraus ergibt sich die Chance, Politik für viele, nicht für einige Auserwählte zu machen. Der gewaltlose Fall des Ostblocks und die gewaltfreie Wiedervereinigung Deutschlands waren riesige Entwicklungen. Und auch im neuen Jahrtausend gibt es erfreuliches, wie die gewaltfreie Zedern-Revolution im Libanon oder die Rosen-Revolution in der Ukraine. Gewalttätige Dinosaurier wie Bush, Bin Laden oder Putin werden hoffentlich bald endgültig ausgestorben sein. Und um noch etwas zu provozieren und wachzurütteln: Vielleicht ist es bald wieder Zeit für eine große Revolution. Nämlich dann wenn die verdummenden Religionen mit ihrem archaischen Weltbild und ihrem blinden Fanatismus wieder an Macht zunehmen. Die Aufklärung und die Emanzipation der Politik und Gesellschaft von der Herrschaft der Religionen ist eine der größten Errungenschaften des modernen, neuzeitlichen Menschen, die niemals wieder verspielt werden darf!

Otti:
Der Trend heutzutage geht immer mehr dahin, daß die Szenen sich vermischen und Stile in der Musik miteinander kombiniert werden. Besteht da nicht auch die Gefahr, daß z.B. die Begriffe Metal, Gothic oder Punk an Bedeutung verlieren und der "Underground" in die Identitätslosigkeit abdriftet?

Kai:
Na ich hoffe doch, dass dieses Schubladendenken irgendwann ausstirbt. Underground zu sein, ist die gemeinsame Identität aller Subgenres und Randgruppen, und die kann eigentlich nicht verloren gehen, solange es Menschen gibt, die lieber ihre eigenen, musikalischen Schätze suchen, statt das zu nehmen, was einem die Industrie zum Konsum vorsetzt. Es wird immer Traditionalisten und Innovatoren in der Musik geben. Und irgendwann merken auch die letzten, das man zusammen mehr Spaß hat, egal aus welchem Subgenre man gerade kommt. Letztendlich ist es doch die gemeinsame Ablehnung des Mainstreams, die uns alle verbindet.

Otti:
Was waren denn bisher die größten Schwierigkeiten, mit denen ihr euch als Band auseinander setzen musstet?

Kai:
Oh, gute Frage. Die Existenz von Geld bringt immer neue Herausforderungen mit sich... ;-)
Sprich: Wir investieren viel mehr, als wir heraus bekommen. Ich glaube das geht den meisten so. Ansonsten die ganzen Klassiker: Abbrennende Klubs, Lineup-Probleme, unbeheizte Schlafplätze im Winter, Bookingschwierigkeiten. Aktuell haben wir Stress mit den Nachbarn unseres Proberaums, die nicht gerade zu den größten Fans der Metalmusik gehören. Und wir tun uns manchmal ganz schön schwer mit einfachsten Entscheidungen, weil wir viel diskutieren und jeder zu Wort kommen soll.

Otti:
Wenn man junge Metal-Bands fragt, wo sie gerne mal auftreten würden, dann kommt natürlich fast immer "Wacken". Ist das bei euch auch so? Und was für Bühnen würdet ihr sonst noch gerne in Zukunft erobern?

Kai:
Wacken, okay, klar. Das dürfte die wohl größte Metalparty der Welt sein. Aber dabei sehe ich auch, dass dort eine gewisse Beliebigkeit der Musik gegenüber vorherrscht. Denn sein wir mal ehrlich: Das wichtigste in Wacken ist doch die Party und für viele auch der Alkohol. Sorry, ich hasse es, de Spaßverderber mit erhobenem Zeigefinger zu sein. Ist ja auch nicht so wild. Auch wir würden niemals eine Show dort ablehnen und wären geehrt dort spielen zu dürfen. Aber trotzdem haben wir auch noch andere Visionen und Ziele: Ich würde zum Beispiel gern in Ländern spielen, in denen Metal noch nicht so verbreitet ist, wie im arabischen oder asiatischen Raum. Und dann gibt es natürlich Orte, von denen man als Musiker träumt: Hammersmith in London, Budokan in Tokio, Rock in Rio. Einmal den Satz sagen: „Scream for me Los Angeles!"

Otti:
Sehr präsent in den Medien sind derzeit die Katastrophen in Burma und China. Berührt euch so etwas? Und wie dankbar seid ihr in solchen Momenten, im vergleichsweise sicheren Deutschland zu leben?

Kai:
Sicher berührt uns so etwas, gerade durch die dauernde Medienpräsenz. Aber trotz aller Hilfsbemühungen und Absichtserklärungen: So etwas lässt sich nicht verhindern. Ein Naturereignis wird erst durch die Anwesenheit des Menschen zur Katastrophe. So schlimm das alles ist, wir müssen wohl damit leben, dass jederzeit etwas passieren kann, gerade auch dann, wenn wir unseren Lebensraum immer weiter ausdehnen. Und das wir in Deutschland relativ sicher sind, ist leider nur ein subjektive Wahrnehmung: Wir haben Vulkane unter der Eifel und eine Erdbebenzone im Raum Köln/Aachen. Wir haben viele Flüsse, die gelegentlich über die Ufer treten, die Nordsee, wo es lange keine große Sturmflut mehr gegeben hat und wir haben das Wetter, das beispielsweise unsere Ernte zerstören kann. Dazu kommt ein hausgemachter Klimawandel. Sind wir also sicher in Deutschland? Trotz allem: Wir sollten bewußt mit solchen Gefahren umgehen, sie aber auch nicht dramatisieren. Es gehört alles so zum Lauf der Dinge. Wichtig ist, die Opfer zu unterstützen und den radikalen Regimen in Burma und China klarzumachen, das der Schutz von Menschenleben über politischen Idealen stehen muss. Und zwar einzig und allein aus moralischen Gründen.

Dartfieber

Otti:
Wenn es nach gewissen Politikern geht, sollte Deutschland immer mehr zum Überwachungsstaat werden. Wie wichtig ist euch die Sicherheit durch Überwachungskameras und Online-Durchsuchungen? Welchen Wert hat der Begriff "Freiheit" noch?

Kai:
Ah, nun geht´s zur Sache... Nur sind die Politiker da nicht die alleinigen Initiatoren. Massenmedien, Wirtschaft und Bevölkerung schaukeln sich ja gegenseitig hoch, wenn es um innovative Kontrollmethoden für Menschen geht. Um konkret auf deine Fragestellung einzugehen: Es gibt keine Sicherheit durch Kameras und Online-Überwachung. Normalerweise bin ich sehr vorsichtig mit solchen Worten, aber bei dieser Fehlinformation handelt es sich um Volksverdummung und Propaganda. Vielleicht lassen sich dadurch Verbrechen aufklären, aber eben nicht verhindern, wie immer wieder behauptet wird. Problematisch finde ich die Diskreditierung als „Terrorhelfer" derjenigen, die versuchen eine sachliche Debatte zu führen und nicht hysterisch werden.
Noch viel einschneidender ist die Selbstüberwachung ganzer Bevölkerungsschichten nach dem nachbarlichen Prinzip „Bloss-nicht-auffallen". Alle überwachen und kontrollieren sich gegenseitig durch das Mißtrauen, das Politiker und Medien verbreiten. Dazu kommt die sehr unkritische Verwendung persönlicher Daten von vielen Menschen: Wer überall mit Kredit- und Rabattkarten bezahlt liefert der Wirtschaft und den Konzernen wertvolle Marktinformationen. Die jungen Menschen, die ihre Lieblingsspeise oder die Partei, die sie wählen, auf Internetseiten wie Facebook, StudiVZ und wie sie alle heißen bekanntgeben, brauchen sich am Ende nicht wundern, wenn diese Daten auch benutzt werden. Im schlimmsten Fall sogar gegen sie!
Ein weiterer Aspekt, den ich noch viel dramatischer finde ist der Verlust von Kontrolle und Überwachung in anderen Bereichen, wo sie notwendig und richtig sind: Immer weniger Bürger lesen Zeitung oder interessieren sich für Politik. Die Wahlbeteiligung geht immer weiter zurück... irgendwann wird die demokratische Kontrolle nicht mehr gegeben sein. Der Wähler muss also seinen Einfluss wieder nutzen. Ebenso muss die Politik die entfesselten Märkte und die Wirtschaft wieder an die Leine nehmen und ihre Kontrollfunktion ausüben. Interessanterweise regt sich über diesen Kontrollverlust kaum jemand auf...
Und was den Begriff der „Freiheit" angeht: Wer füllt denn diesen abstrakten Begriff noch wirklich mit Leben? Alles ist reglementiert und genormt in diesem Land. Reden wir also davon, von etwas frei zu sein, oder die Freiheit zu haben, etwas zu tun? Ist es wirklich Freiheit, wenn man frei davon ist, Entscheidungen treffen zu müssen? Das einzige was in meinen Augen völlig frei ist, sind die Gedanken. Aber langsam nähern wir uns hier philosophischen Grundsatzdiskussionen.

Otti:
Ich selbst war leider noch nie in Göttingen, obwohl mein Cousin dort studiert hat. Wie würdet ihr euere Heimatstadt denn beschreiben, was sind die schönsten, was die nervigsten Aspekte von Göttingen?

Kai:
Göttingen ist eine sehr alte Stadt im südlichen Niedersachsen mit etwa 100.000 Einwohner zu denen sich 25.000 Studenten gesellen. Wir haben eine sehr schöne, zu großen Teilen erhaltene historische Altstadt mit vielen mittelalterlichen Bauten und viel Grün drum herum, was ich persönlich sehr inspirierend finde. Bereits Goethe war ein großer Freund des Göttinger Stadtwaldes. Außerdem liegt Göttingen wirklich zentral in Deutschland, so dass fast jeder Zielort gut zu erreichen ist. Und es gibt hier eine ausgeprägte, alternative Kulturlandschaft. Was nervig an Göttingen ist: die kleine Metalszene, die O-Phase der Uni, der Ikea-Neubau, die Shopping Mall nach amerikanischem Vorbild und manchmal auch die Göttinger Politiker, die versuchen, hier eine Hightech-Stadt aufzumachen, statt sich auf die ja nun reichlich vorhandenen Traditionen Göttingens zu besinnen. Und es fehlt ein gutes Openairfestival hier bei uns!


"Das einzige was in meinen Augen völlig frei ist, sind die Gedanken.

Otti:
Unser Kontakt kam ja durch Mimi zustande, die nicht locker gelassen hat, bis ich mal bei euch reingehört hab. Welche Rolle spielt sie genau für euch als Band, wie wichtig ist solch ein Support von Leuten aus dem engeren Umfeld für eueren Erfolg?

Kai:
Mimi und ihre Schwester Maren helfen uns sehr bei der Bewältigung der zahlreichen Aufgaben und Möglichkeiten, die das Web für uns bereit hält. Würden wir alles selbst machen, wären wir nicht in der Lage uns auf Songwritting oder auch Booking zu konzentrieren. Uns freut besonders, dass wir Menschen haben, die an uns glauben und uns helfen. Das ist viel besser als jemanden jobmäßig dafür zu bezahlen, der vielleicht gar keinen Bock drauf hat. Und wenn unser engeres Umfeld uns nicht supporten würde, warum sollten es dann Außenstehende tun? Die Hilfe ist für uns nicht nur eine Arbeitserleichterung, sondern Ansporn, Motivation und Inspiration zugleich.

Otti:
Als Band freut man sich natürlich erstmal über jeden Fan, über ein möglichst großes Publikum. Gibt es denn auch bestimmte Personen oder Gruppierungen, die ihr auf keinen Fall auf eueren Konzerten sehen wollt?

Kai:
Das ist eine fast philosophische Frage... Natürlich möchte man keine Nazis, Schläger oder Assis auf seinen Shows haben. Andererseits wendet man sich mit seinen Inhalten aber eben auch an solche Menschen mit der Aufforderung, ihr Tun zu überdenken. Das ist natürlich stellenweise recht naiv zu glauben, das ein alter Nazi seine Gedankenwelt wegen eines TRF-Songs aufräumt. Aber wenn wir diese Leute völlig ausgrenzen, radikalisieren wir sie zusätzlich und wären an einigen Stellen nicht besser als sie. Du siehst also, daß ich in dieser Frage etwas gespalten bin. Lass es mich so formulieren: Grundsätzlich willkommen ist jeder, es gibt allerdings Leute, die sich über ihr Verhalten, nicht über ihre Meinung, selbst disqualifizieren können und dann in ihre Schranken gewiesen werden müssen.
Unser Wunschpublikum besteht jedenfalls aus individuell denkenden, vielseitig interessierten Menschen, die sich neben der Musik auch mit den Lyrics beschäftigen und stets offen für Neues sind.

Otti:
Glaubt ihr, daß euch die Veröffentlichung dieses Interviews irgendwas bringen wird? Was könnte das sein?

Kai:
Nun, wir freuen uns über jede Öffentlichkeit. Interviews wie dieses geben uns die Möglichkeit, Erläuterungen abzugeben, die über die Musik hinausgehen. Wir können hier über Lyrics, Politik oder künstlerische Visionen reden. All das kann als Ergänzung für diejenigen dienen, die sich für uns interessieren und einfach mehr über die Welt und Vorstellungen von TRF erfahren wollen. Wenn nun ein paar Nightshade-Leser durch dieses Interview auf uns stossen und zum Beispiel auf Shows kommen oder gar das Album bestellen wäre das natürlich großartig.
Es macht uns ganz simpel auch Spaß, unsere Ansichten und Standpunkte mit anderen Menschen zu teilen und gern auch zu diskutieren. Besonders, wenn wie bei dir, Fragen gestellt werden, die etwas ungewöhnlicher sind und nicht den normalen Standart-Fragenkatalog abarbeiten!

Otti:
Und wo werdet ihr euch voraussichtlich nächsten Samstag Abend die Zeit um die Ohren schlagen?

Kai:
Vermutlich in einer alten Scheue hier in der Nähe von Göttingen. Dort drehen wir demnächst nämlich unser erstes Video, daß so ein bißchen in die Richtung „Animal Farm goes Metal" gehen soll. Und es ist noch viel vorzubereiten. VÖ ist dann wahrscheinlich im September. Auf jeden Fall werde wir auch dabei versuchen, alles etwas anders zu machen, als andere Bands.
So, abschließend nochmals vielen Dank an Otti & Nightshade und natürlich an alle, die das hier gelesen haben!
Checkt doch bei Gelegenheit mal www.ToResistFatality.de

Art des Interviews: Email
05/19/08 by Otti
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