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Vor drei Jahren stieg die Band ENTER SHIKARI mit ihrem letzten Album Nothing Is True & Everything Is Possible sofort auf Platz 2 der englischen Charts ein. Keiner wusste zur damaligen Zeit, ob die Band aufhören würde oder es weiter geht, denn Frontmann Rou Reynolds stellte die Frage „Ist das ein Neuanfang? / Oder sind wir dem Ende nahe?“. Nun ist es sicher, sie machen weiter und das in brillanter Form, denn das neue Album A Kiss For The Whole World ist, vorab gesagt, ein sehr ehrgeiziges. Dann mal ran an die Songs.
Mit dem Titeltrack ihres siebten Albums A Kiss for the Whole World x beginnt das Album mit einer Bläsersektion, aber nach kurzer Zeit wechseln sich Elektro-Synthesizer mit Bläser ab und eine energiegeladene Mischung ist daraus entstanden. Besser kann man ein Album nicht beginnen. Mit dem Lied (pls) set me on fire finden ENTER SHIKARI wieder zurück zu ihren musikalischen Wurzeln, der sich aus Post-Hardcore und alternativen Rock zusammensetzte. Für mich ist der darauffolgende Song It Hurts ein regerechtes Highlight, denn der alternative Rocksong wurde sehr gut mit weiblichem Gesang und einer Wahnsinnsleistung von Sänger Rou Reynolds versehen, der dem ganzen wieder ein wenig Hardcore beschert. Ein Überraschungsei ist das Lied Leap into the Lightning, denn diesen würde ich eher in die Sparte Trancecore, wie die Band so schön ihren Sound beschreibt, einordnen. Nach dem elektronischen Zwischenspiel feed yøur søul bekommen wir einen sehr gefühlvollen Song geboten. Dead Wood, bei dem Sänger Rou reflektiert: „Bin ich nicht gut, bin ich aus Holz, bin ich nur totes Holz?“ Vor allem sehr interessant ist die Instrumentierung des Songs, den man in keine Schublade stecken kann, weshalb er so interessant ist.
Ebenso sehr interessant ist das Lied Jailbreak, das teilweise sehr popig aus den Boxen kommt, aber an manchen Stellen perfekte Electro-Beats beinhaltet, die Live explodieren werden. Der folgende Song Bloodshot startet mit Synthesizer-Sound und erinnert ein wenig an THE PRODIGY. Dieser Sound wird im Verlauf des Songs auch weiter im Hintergrund fortgeführt. Die coolsten Passagen sind aber die melodischen Gesangsparts, die sich unaufhörlich ins Gehirn einpflanzen. Mir gefallen vor allem die kritischen Texte, die von Menschen in sozialen Medien handeln, die unter hypnotischen Aussagen dazu auffordern, sich gegenseitig zu hassen. Was für ein toller Song! Am Ende wird der Song noch mit dem orchestralen Zwischenspiel Bloodshot (Coda) perfekt beendet. Das Thema vom vorigen Lied wird bei goldfĭsh ~ fortgesetzt und er zeigt ganz klar die Macht der sozialen Medien auf, wie groß der Einfluss in der Gesellschaft ist. Gekonnt wurde die Botschaft mit ihrem ureigenen Trancecore umgesetzt. Mit dem stampfenden Alternative-Song Giant Pacific Octopus (i don’t know you anymore) wird das Album beendet. Der auch textlich wieder sehr kritische Song ist passend in dieser Zeit und die Frage lautet: „Hat überhaupt jemand wirklich eine Ahnung, wer er wirklich ist“ . Mit einem letzten Zwischenspiel giant pacific octopus swirling off into infinity… wird ein sehr emotionales und auch interessantes Album beendet.
Gut ist die Klarheit, dass sich Rou Reynolds dazu entschieden hat weiterzumachen. Mit ihrem siebten Album A Kiss For The Whole World haben ENTER SHIKARI wieder ein faszinierendes Werk abgeliefert und ich hoffe, dass sie uns noch lange erhalten bleiben, aber eins ist klar, sie sind zurück und können wieder die Bühne zum Beben bringen..
Trackliste
01. A Kiss for the Whole World x
02. (pls) set me on fire
03. It Hurts
04. Leap into the Lightning
05. feed yøur søul
06. Dead Wood
07. Jailbreak
08. Bloodshot
09. Bloodshot (Coda)
10. goldfĭsh ~
11. Giant Pacific Octopus (i don’t know you anymore)
12. giant pacific octopus swirling off into infinity…
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Veröffentlichung: 21.04.2023
Stil: Trancecore, Post-Hardcore, Pop-Punk, Alternative Metal, Alternative Rock
Label: SO Recordings/Ambush Reality
Facebook: facebook.com/entershikari
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