Da sieht man einmal mehr, wie subjektiv Musik doch sein kann: Pristine werden allenthalben irgendwo zwischen Hard Rock und Blues Rock einsortiert, während mir sofort Assoziationen zu verschiedenen 90er-Alternative Acts kamen. Man muss dazu sagen, dass ich auch hier wieder eine "Neuentdeckung" verarbeite, denn wenngleich die Band um Frontfrau Heidi Solheim schon einige Jahre unterwegs ist und diverse Alben auf dem Buckel hat, war sie mir bis dato nicht untergekommen, zumindest nicht bewusst.
Geändert hat sich dies mit dem frisch erschienenen Album The Lines We Cross, welches ich mir nun ein paar Mal zu Gemüte geführt habe. Dass Pristine aus Skandinavien, genauer gesagt aus Norwegen, stammen, ist unverkennbar - nicht selten klingt zumindest eine gesangliche Nähe zur isländischen Legende Björk (wenn auch bei weitem nicht so "arty") durch. Zugleich erinnern manche Kompositions- und Klangstrukturen an die finnische Band Waltari. Der fantastische Song Carnival steht in seiner Kreativität und Ausrichtung manchen Smashing Pumpkins-Meisterwekrn in nichts nach, während das anschließende Sad Sack In A Cadillac mit einer Dynamik daher kommt, die stark an Larkin Poe erinnert - womit wir dann doch wieder beim Blues Rock wären.
Doch genug der Vergleiche. Fest steht dass das Material auf The Lines We Cross sehr vielseitig ist und dabei doch ein in sich passendes Gesamtbild abgibt. Pristine lassen sich zum Glück nicht wirklich in vorgefertigte und abgenutzte Schubladen packen, sondern wandeln auf dem schmalen Grat zwischen "erfrischend neu" und "wohlig vertraut". Das rockt einfach!
Trackliste
01. Actions, Deeds & Suffering
02. Ghost With A Gun
03. The Loneliest Fortune (Pt. 1&2)
04. Stepping Into The Breach
05. Valencia
06. Carnival
07. Sad Sack In A Cadillac
08. The Devil You Know
09. The Lines We Cross
10. Instant Conclusions Decade
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Veröffentlichung: 27.01.2023
Stil: Rock/Alternative
Label: Pristine Music
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