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Ich war mächtig gespannt auf das Konzert von THE HU, denn mir war nicht klar wie sie ihre traditionelle Musik mit moderner Rockmusik live verknüpfen würden. Die Band aus der Mongolei, welches zwischen Russland und China liegt, hat sehr viele Traditionen, die hier leider nicht so bekannt sind. So ist der Bandname HU die mongolische Wurzel für das Wort Mensch. Aber bevor sie die Bühne betraten, hatten sie mit KING NUN noch einen Support-Act aus England im Gepäck.
Von der Band KING NUN aus London hatte ich zuvor noch gar nichts gehört und so eröffneten sie das Konzert in der ausverkauften Live Music Hall mit ihrer Musik. Obwohl die Bühne, durch den riesigen Aufbau der Hauptband wenig Platz bot, rannten und sprangen sie herum als gäbe es kein Morgen mehr. Irgendwie haben sie mich nicht so richtig auf die Reise mitgenommen, aber vielen der anwesenden Zuschauer waren da wohl anderer Meinung, denn sie taten ihnen gleich. Ihren Sound konnte ich überhaupt nicht so richtig einordnen, denn er liegt in der Schnittmenge von Alternative Rock gewürzt mit punkigen Einschlägen und modernem Metal.
Manches Mal konnte man auch Töne aus vergangenen Tagen der NIRVANA Ära vernehmen. Mir waren sie leider auf Dauer zu anstrengend und passten irgendwie nicht so richtig zur Hauptband. Als letzten Song hatten sie noch den Klassiker I Wanna Be Your Dog von IGGY POP AND THE STOOGES auf Lager, der das Publikum zum ausrasten brachte. Also so falsch konnten sie nicht sein, aber es liegt wohl im Auge des Betrachters. Hervorheben muss ich aber, dass die Band sofort nach ihrem Konzert an den Merch-Stand eilten um sich mit den Besuchern zu unterhalten.
Setlist:
01. Golden Age
02. Lightning To Fly
03. Chinese Medicine
04. Heavenly
05. OCD
06. Selfish
07. Tulip
08. Sinking Feeling
09. Live On The Beach
10. Hung Around
11. Escapism
12. I Wanna Be Your Dog (Iggy Pop Cover)
Bildergalerie KING NUN
THE HU
Da die Bühne schon fast fertig aufgebaut war, dauerte es auch nicht lange bis zum Beginn des Konzertes von THE HU. Sie begannen ihren Auftritt mit Shihi Hutu, einem Song aus dem neuen Album Rumble Of Thunder. Sofort wurden sie frenetisch abgefeiert, was ich bei „Neuen Bands“ eigentlich nicht erwartet hätte. Es folgten Shoog Shoog, The Gereg, dem unter die Haut gehenden Hohochu Zairan und The Great Chinggis Khaan. Bei allen Songs des ersten Albums, hatten sie die volle Unterstützung des Publikums, die ihre Dankbarkeit in Tänzen ausdrückte. Man konnte auch eine gewisse Textsicherheit bei den Leuten vermerken, was ich mit sehr viel Hochachtung zollte, denn der Gesang ist halt mongolisch gehalten.
Vor allem faszinierte mich der Sound von mongolischer Pferdekopfgeige, den perfekten Einsatz der Maultrommel und einer Flöte, die von G. Nyamjantsan aka Jaya gespielt wird. Gala, Jaya, Enkush und Temka, die vier Hauptakteure der Band, haben alle ein Studium der Musik am mongolischen Staatskonservatorium abgeschlossen und Jaya unterrichtet dort. Mit dem Lied Uchirtai Gurav stillte die Band dann wieder das Tanzverlangen der Besucher. Nach dem Lied Shireg Shireg ging die Party dann mit Bii Biyelgee weiter und es wurde in der ausverkauften Halle richtig heiß. Ich hatte gedacht, dass der doch sehr dominierende gluterale Gesang auf Dauer langweilig wird, dem war nicht so. Bestes Beispiel dazu ist der Song Tatar Warrior vom neuen Album. Mit dem groovenden Lied Yuve Yuve Yu ging es dann weiter und die Halle bebte. Auch Wolf Totem klang Gänsehauterregend. Sehr mächtig klang danach der Song Black Thunder, der ja schon in den Videos und auf dem neuen Album sehr dramatisch klang.
Mit dem Ohrwurm This Is Mongol wurde dann erst einmal das Ende des Auftritts angekündigt. Aber das Publikum ließ nicht locker und mit dem METALLICA Coversong Sad But True wurde das Konzert nach knapp 90 Minuten beendet. Erwähnen muss ich aber noch, dass dieser Coversong wirklich sehr gekonnt mit den Instrumenten gespielt wurde, sodass ein fast eigenes Stück dabei entstanden ist. Ein unvergesslicher Abend den die Band uns beschert hat, denn mit einem solche emotionalem Konzert hätte ich wirklich nicht gerechnet. Es wird auch wohl das letzte Konzert in einer kleineren Halle sein, denn die Band wir weiter die Erfolgsleiter nach oben klettern.
Da wäre aber noch etwas zu erwähnen, denn die UNESCO hat in Paris die mongolische Band THE HU zum UNESCO "Artist for Peace" ernannt. Sie sind die erste Band aus dem Rock-Genre, die diese Auszeichnung von der UNESCO erhält, was diese Ehre noch außergewöhnlicher macht, denn in der Riege der Stars befinden sich neben Amine Kouider, Valery Gergiev und Scott Momaday auch die Britin Sarah Brightman und Shirley Bassey. Herzlichen Glückwunsch!
Setlist:
01. Shihi Hutu
02. Shoog Shoog
03. Gereg
04. Hohochu Zairan
05. Chinggis Khaan
06. Uchirtai Gurav
07. Shireg Shireg
08. Bii Biyelgee
09. Tatar Warrior
10. Yuve Yuve Yu
11. Wolf Totem
12. Black Thunder
13. This Is Mongol
Zugabe
14. Sad But True
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