Jaded Heart sind mir ans Herz gewachsen. Begonnen hat eigentlich alles damit, dass ich vor Jahren mal einen Artikel im Legacy über die Jungs schreiben durfte - ausgesucht hatte ich mir das Thema, weil Teile der Band aus Duisburg - meiner Wahlheimat - stammen. Mittlerweile gab es diverse Interviews, Reviews und ich habe auch so manches Livekonzert der deutsch-schwedischen Metalformation wahrgenommen und fotografiert. Dieser Tage kam dann ihr allerneuester Langspieler auf den Markt und den will ich euch natürlich vorstellen.
Heart Attack heißt das Werk und der Titel ist natürlich eine Art Wortspiel zum Bandnamen. Der Titel-gebende Song stand allerdings schon vor der Namensfindung für die Platte und stammt im Grundgerüst aus der Feder von Rupert Keplinger (u.a. Eisbrecher), den Jaded Heart-Basser und -Mitbegründer Michael Müller zufällig in Hamburg kennengelernt hatte - die gesamte Geschichte dazu könnt Ihr in der aktuellen Legacy#141 nachlesen. Aber zurück zum Album als solchem.
Hierauf bieten Jaded Heart elf prachtvolle Perlen, die allesamt in jenem Stil gehalzten sind, der die Band grundsätzlich auszeichnet - melodischer Rock-Metal ohne zu starre Vorgaben. Tatsächlich bringen die Bandmitglieder nämlich auch hier wieder ihre unterschiedlichen, vielseitigen Geschmäcker ein, um daraus ein in sich rundes, aber sicherlich auch nicht zu homogenes Gesamtwerk zu formen. Das Ganze ist weder Oldschool-Hardrock, noch Powermetal, und doch findet man Elemente aus beiden Richtungen (und vielen anderen) wieder. Dabei ist es gar nicht mal so einfach, die Highlights zu benennen - sämtliche Songs sind auf höchstem Niveau komponiert und machen für sich genommen Sinn. Dennoch will ich stellvertretend drei der Lieder hervorheben!
Nehmen wir zum Beispiel den Opener Blood Red Skies, der schon durch sein geniales, markantes Intro-Riff den perfekten Einstieg in Heart Attack markiert. Eine verdammt starke Nummer, die sich in den Strophen mit Energie auflädt, um diese in der Bridge zu kanalisieren und im Refrain machtvoll zu entladen! Den Titelsong hatte ich schon erwähnt - Jaded Heart und Rupert Keplinger haben hier gemeinsam eine schöne, rockige Nummer geschaffen, die zum Mitgehen und Mitsingen einlädt - im wahrsten Sinne des Wortes ein würdiges Herzstück für das Album. Und natürlich auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf Lady Spider! Das Stück bringt rohe Thrash-Power ins Spiel und stellt diese gekonnt in Kontrast zu Melodic Metal-Passagen - nicht ohne mittels Bridge und Solo noch weitere, spannende Nuancen ins Gesamtkunstwerk einzuflechten.
Aber das wie gesagt nur als Auszug, damit Ihr ein wenig ahnt, welche geballte Kreativität Euch hier erwartet. In Heart Attack haben Jaded Heart all ihre Erfahrung mit einer Spielfreude vermengt, die davon zeugt, dass sie "nach Corona" erst recht so richtig Bock auf die Bühnen dieser Welt haben. Auch unabhängig von meiner persönlichen Sympathie ist dies ein absolut empfehlenswerter Tonträger!
Trackliste
01. Blood Red Skies
02. Sweet Sensation
03. Heart Attack
04. Harvester Unknown
05. Lady Spider
06. Descent
07. Remnants Of Before
08. Right Now
09. It´s About Time
10. Bridges Are Burning
11. Midnight Stalker
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Veröffentlichung: 14.10.2022
Stil: Rock/Metal
Label: Massacre Records
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