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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

SONDERMARKE: Wer weiß schon, was morgen passiert?

Grundsätzlich sind Sondermarke als Band noch vergleichsweise frisch am Start, zugleich besteht die Band aber aus erfahrenen Musikern, die sich in Bands wie Tagtraum und The Ghost Rockets ihre Sporen verdient haben. Im Zuge meiner Arbeit ürs yeah! Magazin wurde ich auf die Kombo aktiv und durfte im Sommer ein Interview mit Sänger und Gitarrist Barni für eine Story im Heft führen - Hauptthema war die seinerzeit aktuelle Single Ufer und See. Das Interview im Gesamten könnt Ihr nun auch hier nachlesen:

Otti:
Als der Weg der Band Sondermarke seinen Anfang genommen hat, was war die Idee dahinter?

Barni:
Viele Songs waren bereits im Singer-Songwriter- Format über die Jahre entstanden und sollten nun mit Band aufgenommen und veröffentlicht werden. Die eigentliche Idee war, wieder mit guten Musikern und Freunden kreativ zu sein und dieses Herzblut für die Musik mit anderen Menschen auf der Bühne zu teilen.

Sondermarke: Ufer und See
"Ich denke, man darf noch so manches von uns erwarten, da wir ja als Band noch immer in Kinderschuhen stecken und gerade erst die Komfortzone verlassen haben."

Otti:
Unter welchen Umständen ist das Lied entstanden?

Barni:
Der Song ist zum Einen ein wenig unter dem Umstand der Pandemie und der destabilisierten politischen Lage entstanden, zum Anderen fängt man aber auch ab einem gewissen Alter an darüber nachzudenken, was im Leben bisher gut war, womit man Lebenszeit verschwendet hat und wie die weiteren Pläne für den Rest aussehen sollen. Die Konfrontation mit Krankheit und Sterben nimmt mit dem Älterwerden ja eher zu. Und wer weiß schon, was morgen passiert. Deshalb nichts aufsparen und lieber heute als morgen.

Otti:
Zu Ufer und See gibt es ein schlicht gehaltenes, aber stimmungsvolles Video. Wie darf man sich da den Entstehungsprozess vorstellen?

Barni:
Das Video zu Ufer und See ist in Eigenproduktion mit beschränkten Mitteln entstanden. Die Bandaufnahmen fanden in unserem Proberaum statt und die Aufnahmen am See hat ein Freund für uns mit seiner Drohne gefilmt. Letzteres war ein ziemliches Abenteuer mit so manchen Komplikationen. Wir haben uns dafür am Samstag morgen um 6 Uhr aus dem Bett gequält, um die Aufnahmen bei Sonnenaufgang an einem See in der Rhön zu machen. Unglücklicherweise hatte niemand vorher die Location und Lage eingesehen und so waren wir dann um 7 Uhr bei fünf Grad vor Ort um festzustellen, dass der Sonnenaufgang zwar ansich gut getimed war, der See und das Ufer jedoch aufgrund umliegender Berge erst ab 9 Uhr ein wenig Sonne abbekam. So haben wir dann noch etwa zwei Stunden leicht bekleidet und mit einer Thermoskanne Kaffee frierend im Auto verbracht, bis wir letztlich dann mit Sonne starten konnten. Leider hat es dann irgendwann noch durch einen dezenten Pilotenfehler die Drohne an einer Baumkrone zerlegt und wir mussten zum Bergen der restlichen Bestandteile dann eine nicht ganz ungefährliche Kletterpartie in die Schlucht Wagen. Am Ende ging aber alles gut aus.

Otti:
Generell habt Ihr schon einige tolle Videos veröffentlicht. Welche Chancen bietet das Internet hier? Und wo musstet Ihr auf der anderen Seite Hürden überwinden?

Barni:
Das Internet an sich bringt natürlich große Chancen und letztlich ist man für alle mit wenigen Klicks weltweit auffindbar. Das war früher noch ganz anders. Allerdings ist es auch extrem schwer aus der Vielzahl der Musik und Videos herauszustechen und dann auch wirklich sichtbar zu werden. Dafür bedarf es viel Ausdauer, etwas Besonderes, das dich von anderen abhebt, und bestenfalls einen guten Partner der sich um ausreichend Promotion kümmert.

Otti:
Im Pressetext steht "Mit der neuen Single Ufer und See will die Schweinfurter Indie-Band neues Terrain betreten" - welches Terrain schwebt Euch da konkret vor?

Barni:
Dabei geht es weniger um musikalische Veränderung, sondern vielmehr darum, ein wenig mehr Leute ausserhalb unserer Blase zu erreichen und den Radius, in dem wir bisher die meisten Konzerte gespielt haben, deutlich zu erweitern. Deshalb sind wir beispielsweise im Mai auch für eine kleine Tour mit zwei befreundeten Bands erstmals in den Norden aufgebrochen und haben uns für eine Zusammenarbeit mit dem Seegang Musikverlag (The Baboonshow, Acht Eimer Hühnerherzen, Akne Kid Joe, etc.) entschieden.

Otti:
Sondermarke wurde ja auch quasi in die Pandemie hineingeboren. Wie hat Euch das getroffen, und inwieweit konntet Ihr in den letzten zwei Jahren mit der Band dennoch Live-Luft schnuppern?

Barni:
Wir haben die Zeit in der Pandemie soweit ganz gut genutzt. Neue Songs produziert, unser kleines Studio weiter ausgebaut und zudem auch viele unplugged Konzerte gespielt. Das ist natürlich etwas anderes, als laut im vollen Club, aber es hat auch seinen Charme und man lernt die eigenen Songs nochmal aus einer ganz anderen Perpektive kennen. Da offenbaren sich dann auch Stärken und Schwächen, die sich sonst mit Lautstärke und Energie gut versteckt haben. Songs ohne Dynamik, mit mittelmäßiger Melodie oder schlecht durchdachtem Text gehen da schnell unter. Zum Glück gab es nur vereinzelt Ausfälle.

Otti:
Was waren dabei für euch die inspirierendsten und nachhaltigsten Erfahrungen?

Barni:
Ich mache ja nun schon seit über 30 Jahren mit verschiedensten Bands Musik und es war immer eine Selbstverständlichkeit, Konzerte spielen zu können, und dass in jeder noch so kleinen Stadt eine Szene mit Konzertclubs vorhanden ist. Inzwischen kämpfen einige Clubs, Bands oder Veranstalter ums Überleben, viele setzen nur noch auf Künstler, die auch entsprechend Publikum garantieren, und die Lage für unbekanntere Bands ist deutlich schwieriger. Noch immer werden überall Festivals oder Konzerte abgesagt. Das liegt zum Einen daran, dass das Risiko der Kostendeckung noch am Tag der Veranstaltung besteht, weil viele den Kartenvorverkauf nicht mehr nutzen und deshalb einige Veranstalter im Vorfeld dann lieber die Reißleine ziehen und die Veranstaltung absagen, da die Abendkasse völlig ungewiss bleibt. Zum Anderen herrscht da aber auch noch immer viel Unsicherheit vor Ansteckungsrisiken. Und nicht zuletzt haben viele auch noch unzählige Konzertkarten von verschobenen Konzerten der letzten Jahre am eigenen Kühlschrank hängen und wollen das erstmal abarbeiten, bevor sie auf neue oder kleinere Veranstaltungen gehen. Deshalb ist es gerade jetzt besonders wichtig, die lokalen Bands und Clubs möglichst gut zu supporten. Was man da vor einigen Jahren noch hatte, weiss man immer erst danach zu schätzen.

Otti:
Und was sind nun die nächsten Ziele und Ideen, die Ihr mit Sondermarke verwirklichen wollt?

Barni:
Wir arbeiten gerade schon an neuen Songs und werden dieses Jahr noch zwei Singles veröffentlichen. Zudem gibt es konkrete Pläne, nächstes Jahr einige Konzerte zu spielen, bei denen uns ein 50-köpfiges (!) Sinfonieorchester begleiten wird. Diesbezüglich werden da auch schon im Hintergrund Orchesterarrangements geschrieben und entsprechend darauf hingearbeitet. Das Ganze soll dann auch als Album u.a. auf Vinyl im Sommer 2023 erscheinen. Ansonsten werden wir weiterhin möglichst viele Konzerte spielen, unseren Radius zunehmend erweitern und bestenfalls auch die Bühne einiger Festivals im nächsten Jahr besteigen. Ich denke, man darf noch so manches von uns erwarten, da wir ja als Band noch immer in Kinderschuhen stecken und gerade erst die Komfortzone verlassen haben.

Lieben Dank nochmal an Barni für das sympathische Interview. Hier nun noch das Video zu Ufer und See:

Art des Interviews: Email
10/09/22 by Otti
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