Jorn Lande ist einer der besten Rocksänger und stellte dies auch schon in einigen Soloscheiben unter Beweis. Neben seinen Tätigkeiten bei u.a. Bands wie MASTERPLAN, ARK oder BEYOND TWILIGHT ist er auch als Solokünstler unter dem Namen JORN unterwegs. JORN hat auch an mehreren Projekten mitgewirkt, wie den Nostradamus und Dracula Rock Operas, den Allen/Lande-Alben mit SYMPHONY X-Sänger Russell Allen und den AYREON- und AVANTASIA-Projekten. Nun kehrt er mit einem weiteren neuen Studioalbum Over The Horizon Radar zurück und ich bin wirklich gespannt.
Das Album startet mit dem Titelsong Over The Horizon Radar vehement, denn sofort geht es rhythmisch, melodiös und rasant los. Der Melodicmetal-Sound passt perfekt zu Jorns Stimme. Das war ja schon mal ein guter Einstieg. Dead London beginnt mit dem Glockenschlag von Big Ben Der Song ist mehr im Melodic-Hardrock angesiedelt und er lebt von der tollen Gitarrenarbeit und natürlich gibt es wieder eine Gänsehaut durch Jorns Gesang, denn die der trifft voll die Seele. My Rock And Roll beginnt mit einem sehr ruhigen Gesang, der den Sänger von einer ganz anderen Seite zeigt. Auch sonst ist der Sound des Liedes eher düster ausgelegt und durch den Gesangspart wird man das ein oder andere Mal an Ronnie James Dio erinnert. Bei dem Midtemposong One Man War handelt es sich um ein sehr emotionales Lied, welches aber sehr gut in Bezug auf einen sehr intensiven Gesang, sehr gut arrangierte Riffs und einem gemäßigteren Einsatz der Rhythmus-Sektion sehr ausdrucksstark klingt. Bei Black Phoenix wird dann wieder an der Geschwindigkeitsschraube gedreht, obwohl auch dieses Lied einen düsteren und groovigen Touch innehat.
Ein wenig progressiv klingt dagegen das Lied Special Edition, welches aber mit einem sehr ausdrucksstarken Gesang veredelt wurde. Was mir bis zum jetzigen Zeitpunkt aufgefallen ist, die Songs gehen alle mehr in die Melodic-Hardrock Schiene, aber die Hauptsache ist doch, dass die Songs einen erreichen und das tun sie. Mit einer wunderschönen Ballade werden wir durch Ode To The Black Nightshade verwöhnt. Bei diesem Lied kann man wirklich die Seele baumeln lassen, denkt man am Anfang, denn das Tempo wird in seinem Verlauf immer mehr angezogen und dann diese Stimme, denn die trifft dich mitten ins Herz. Mit Sturmgeräuschen beginnt Winds Of Home ziemlich dramatisch. Auch in seinem Verlauf ist dieser rasante Song eines der Highlights auf dem Album für mich, denn der Gesang ist so fantastisch. Auch sehr intensiv ist der darauffolgende Song In The Dirt, bei dem das Tempo aber ein wenig zurückgefahren wurde. Der Song Believer ist ein Stück, der einen mehr als lässigen Keyboardsound beinhaltet und der Mix aus 70iger Jahre Orgelsound, kombiniert mit modernem Sound sehr gut gemacht wurde, Glückwunsch. Den Abschluss bildet der Song Faith Bloody Faith, ein Song, der eigentlich, für den Eurovisionswettbewerb 2021, geschrieben wurde. Ein perfekter Abschluss.
Im Großen und Ganzen ist Over The Horizon Radar ein gut gelungenes Album geworden, welches durch den Gesang von JORN lebt. Was mir nur ein wenig fehlt sind die Powersongs der vorangegangenen Alben, die wesentlich mehr Drive hatten. Trotz allem ein Album welches mit einer exzellenten Qualität aufweisen kann, aber eben auf anderer Weise, denn mir fehlt an manchen Stellen die aggressivere Stimme.
Trackliste
01. Over The Horizon Radar
02. Dead London
03. My Rock And Roll
04. One Man War
05. Black Phoenix
06. Special Edition
07. Ode To The Black Nightshade
08. Winds Of Home
09. In The Dirt
10. Believer
11. Faith Bloody Faith (Extended Album Version)
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Veröffentlichung: 17.06.2022
Stil: Hardrock, Melodic-Hardrock, Melodic-Metal, Metal
Label: Frontiers Records
Facebook: facebook.com/OFFICIALJORN
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