Hier mal wieder einer aus der Kategorie "Entdeckungen eines Musikjournalisten". Von Kaleidobolt hätte ich vermutlich nie gehört, wenn mir nicht regelmäßig Newsletter verschiedener Labels und Agenturen ins Haus flattern würden. Aus Neugier reingehört und gleich mal eine kleine Perle entdeckt.
Den Sound der Finnen zu definieren ist gar nicht mal so einfach. Hard Rock und Metaleelemente treffen auf punkige Passagen. gelegentlich wird es auch psychedelisch und progressiv, und irgendwie kann man das Ganze einfach nicht klar kategorisieren. Eines steht aber fest: Bereits der Opener Fantastic Corps geht zunächst ab wie Schmitz Katze, um sich dann später in spannenden Progelementen zu verlieren. I Should Be Running im Anschluss beginnt spacig, um plötzlich in Hochgeschwindigkeitsriffs auszubrechen. Merja-Liisa bringt die erwähnte psychedelische Komponente mit und schmeckt nach einem leicht konfusen Drogenrausch. Auch die weiteren Tracks bringen jeweils unterschiedliche Aspekte rein, bis hin zum abgefahrenen Abschluss mit Walk On Grapes.
So rocken Kaleidobolt auf ihrer neuen LP This One Simple Trick roh und unverfroren, wobei das Ganze zwar im Kern oft leicht und verspielt wirkt, aber zugleich alles andere als "simpel" daher kommt. Vielmehr haben die Herren es drauf, Spannung und Entspannung, Geschwindigkeit und Ruhe so ineinander greifen zu lassen, dass man als Hörer eigentlich die ganze Zeit gebannt bleibt. Ob das der Trick ist, den sie meinen, weiß ich nicht, aber soll mir auch egal sein. Fest steht, die Band kann was!
Trackliste
01. Fantastic Corps
02. I Should Be Running
03. Merja-Liisae
04. Weekend Warrior
05. Border Control
06. Ultraviolent Chimpanzee
07. Walk On Grapes
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Veröffentlichung: 05.05.2022
Stil: Psychedelic Power Hard Rock
Label: Svart Records
Facebook: facebook.com/kaleidobolt
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