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Amorphis gehören zu jenen Bands, die in meiner Jugend entscheidend dazu beigetragen haben, meine Liebe zum Metal zu entfachen. Speziell die Tales From A Thousand Lakes hat mich seinerzeit verzaubert und ist bis heute eines meiner absoluten Lieblingsalben des Genres. Wie es jedoch so ist mit Teenager-Liebesbeziehungen, so verflüchtigen sie sich meist... Der tiefere Bezug zur Band blieb irgendwo auf der Strecke und eine etwas enttäuschende Live-Erfahrung sorgte schließlich dafür, dass ich mich eine ganze Weile fast gar nicht mehr mit den Geschicken der Finnen befasste.
Doch Zeiten ändern sich. Amorphis haben beim neu firmierten Label Atomic Fire unterzeichnet; auf diesem Wege ist auch das brandneue Album Halo zur Besprechung bei mir gelandet. Und siehe da: Es zündelt wieder zwischen mir und Amorphis! Mit Abstand, einem Hauch Nostalgie und einer großen Portion Neugier lausche ich dem Werk. Es ist nicht das Gefühl von damals, klar. Die Band hat sich massiv gewandelt, ich bin gealtert (von Reife sprechen wir jetzt mal nicht ;)) und die Welt hat sich sowieso in vielerlei Hinsicht im Vergleich zu den 90ern geändert. Aber ich habe auch gar nicht erwartet, dass Halo das Feeling der "Tales" (und ihrer Nachfolger Elegy und Tuonela, welche ich ebenfalls geliebt habe) aufwärmt.
Vielmehr lasse ich Halo auf mich nahezu neutral wirken, ganz so, als ginge es um eine Band, die ich nicht kenne. Und da bekomme ich einfach ein in sich stimmiges, mit zahlreichen Emotionen geladenes Album präsentiert. Amorphis erzeugen tiefe Klangwelten, arbeiten dabei mit berührenden Melodien, rufen aber auch immer wieder rohe Metal-Energie hervor, um damit knisternde Kontraste zu erzeugen.
Manchmal braucht es eine gewisse Distanz, um wieder Nähe zulassen zu können. Das trifft auf die eine oder andere zwischenmenschliche Beziehung zu, und im aktuellen Fall passt es auf die Gefühle, die ich bezüglich Amorphis habe. Die Band war mir früh extrem wichtig hat mich nie ganz losgelassen, aber auf Social Media hätte ich im entsprechenden zwichenzeitlich Statusfeld "es ist kompliziert" eingetragen. Mit Halo fällt diese Komplikation nun flach - das Album kann ich für sich genommen einfach genießen und die Band somit wieder vollends in mein Herz schließen.
Trackliste
01. Northwards
02. On The Dark Waters
03. The Moon
04. Windmane
05. A New Land
06. When The Gods Came
07. Seven Roads Come Together
08. War
09. Halo
10. The Wolf
11. My Name Is Night
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Veröffentlichung: 11.02.2022
Stil: Metal
Label: Atomic Fire Records
Website: amorphis.net
Facebook: facebook.com/amorphis
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