Im Norden Österreichs hat sich eine Band formiert, die unter dem Namen Junger firmiert. Dieser Name ist schnell erklärt - es ist einfach der Nachname von Frontmann und Mitgründer Hans-Peter. Erfahrene Recken hat er um sich geschart, allesamt mit unterschiedlichen Biografien, um gemeinsam alternative Rockmusik zu erschaffen. Dieser Tage nun ist das erste Album der Formation mit dem Titel Kein Land in Sicht erschienen.
Fragte man mich, wie ich die Musik und das Feeling von Junger beschreiben, würde ich antworten: "Irgendwas zwischen Brings, Rio Reiser, Andreas Gabalier und Udo Lindenberg". Gelegentlich - wie beim eröffnenden Titeltrack - kommt auch eine Spur Selig-Feeling ins Spiel. Die meisten Songs sind vergleichsweise ruhig, haben hier und da gar einen bluesigen Touch und transportieren damit aber wunderbar die poetischen, manchmal auch recht metaphorischen Lyrics. Gelegentlich ist mir das ganze gar zu ruhig und einlullend, die positiven Momente überwiegen aber deutlich.
Kommen wir zu meinen subjektiven Favoriten: Neben dem echt souligen, bereits erwähnten Kein Land in Sicht hat es mir sehr schnell auch Anders angetan - neben der wirklich eingängigen Melodieführung berührt mich hier der Text besonders. Weitere Lieblinge wären Lass uns einfach existieren - die Uptempo-Nummer hat echte Hitqualitäten - und der Ohrwurm Dreh alles schnell auf Anfang, der eine etwas reduziertere, aber kribbelnde Energie in sich birgt.
Insgesamt ist Kein Land in Sicht ein cooles Album, das vor allem zum Lauschen und Genießen einlädt. Mit ihrem Erstling haben Junger also gleich mal ordentlich geliefert - hoffen wir, dass es in Zukunft so weiter geht.
Trackliste
01. Kein Land in Sicht
02. Anders
03. Kein Tag für Helden
04. Wer, wenn nicht wir
05. Sensation
06. Flugverbot
07. Tausend lange Nächte
08. Unendlich fern
09. Lass uns einfach existieren
10. Dreh alles schnell auf Anfang
11. Nicht von dieser Welt
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Veröffentlichung: 14.01.2022
Stil: Alternative Rock
Label: Motor Entertainment
Website: junger.band
Facebook: facebook.com/junger.band
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