Laut Presseinfo im Jahre 2016 zunächst als Neben-Projekt gegründet, haben Autumn Bride aus Wien sich schnell zu einer ernsthaften Band gemausert. Irgendwo im breiten Feld zwischen Gothic- und Symphonic-Metal angesiedelt, geht die Band nun mit ihrem ersten Album Undying auf Hörer-Jagd. Und über dieses will ich nun ein paar Worte verlieren.
Wer meine Reviews regelmäßig verfolgt, weiß vielleicht, dass ich "Femal Fronted Symphonic Metal" gegenüber sehr kritisch bin, einfach weil es hier zuviele Acts gibt, die sich stumpf an den großen Platzhirschen Nightwish und Within Temptation orientieren, was auf Dauer einfach nur nervt. Dass auch Autumn Bride sich an selbigen zumindest orientiert haben, ist nicht von der Hand zu weisen, wenngleich die Österreicher sich zum Glück nicht als reine Kopisten entpuppen.
Das liegt zum einen daran, dass die Songs ein paar ungewohnte, aber angenehme Rockelemente beinhalten, die das Ganze auflockern. Die große Stärke von Autumn Bride ist aber vor allem ihre Frontfrau Suzy, die mit einer unglaublichen Vielfalt an Stimmfarben und -nuancen arbeitet. So erinnert sie - und das sehe ich als absolutes Kompliment - in manchen Passagen an die großartige Sandra Nasic, während - und das ist kein Scherz - ich zum Beispiel bei den plain gesungenen Strophen-Parts vom Song Ravenqueen unwillkürlich dachte, man hätte nun die Kabarettistin Lisa Eckhart ans Mikrofon gestellt und auf englisch singen lassen. Orientalische Gesangslinien schafft Suzy ebenso, wie Shouts und lieblich-operettenhaft anmutende Höhen (z.B. in All Of The Lights). All ihre Facetten setzt die Sangeskündtlerin gekonnt in Szene und wechselt zumeist auch innerhalb der Songs ihren eigenen Klang, um unterschiedliche Passagen entsprechend zu intonieren.
Ich persönlich tue mich nun etwas schwer, richtige Favoriten für mich auf Undying auszumachen; die ganz besonderen Nummern fehlen da noch, zumindest aus meiner Perspektive. Nimmt man aber das Kerngerüst - einen starken Sound, solide Kompositionen und eine außergewöhnliche Sängerin - stellt dieser Erstling auf jeden Fall die Weichen so, dass aus Autumn Bride mit entsprechender Ausdauer und konsequenter Arbeit eine Band von Größe und Format erwachsen könnte.
Trackliste
01. The Path
02. Fear Devotion
03. Moonlit Waters
04. Shadows
05. Monsters
06. Ravenqueen
07. Guardian Angels
08. Undying
09. All Of The Lights
10. Forelsket
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Veröffentlichung: 30.04.2021
Stil: Symphonic/Gothic Metal
Label: Stamping Ground Rec./ Preiser Records
Website: www.autumn-bride.com
Facebook: www.facebook.com/AutumnBrideBand/
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