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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

SCARLET DORN: Stolz, Stärke und Selbstbewusstsein

Mit düsteren Pop-/Rock-Klängen haben sich Scarlet Dorn bereits eine treue Fangemeinde erspielt. Jetzt hat die Formation mit Blood Red Bouquet ihren zweiten Longplayer veröffentlicht, auf dem man unter anderem ein Duett von Sängerin Scarlett mit Sven Friedrich (Solar Fake, Dreadful Shadows, Zeraphine) hören kann. Wie es dazu kam, und was die Musik der Band auszeichnet, das haben sie uns im Interview verraten.

Otti:
Zunächst mal für alle Leser, die Euch noch gar nicht kennen: Wer sind Scarlet Dorn, und was zeichnet Eure Musik mit Euren eigenen Worten aus?

Scarlet:
Scarlet Dorn ist eine Band bestehend aus fünf Mitgliedern: Bengt an der Gitarre, Benji am Bass, Gared am Piano, Henrik am Schlagzeug und ich an den Vocals. Wir bewegen uns musikalisch irgendwo im düsteren Pop-/Rock-Bereich. Unsere Musik fällt oft sehr emotional aus und der Sound unterliegt im Wesentlichen keinen bestimmte Genre spezifischen Restriktionen. Thematisch ist unsere Musik auf diverse Weisen emotional.


"Wir machen Musik und genießen es einfach und freuen uns über jeden noch so kleinen Erfolg."

Otti:
Mit Blood Red Bouquet habt Ihr nun Euer zweites Album am Start. Verglichen mit dem Debütwerk Lack Of Light, wo habt Ihr Stellschrauben in Sachen Songwriting und Produktion gedreht, also wie habt Ihr Euch weiterentwickelt?

Scarlet:
Ich würde sagen, dass wir teilweise etwas schneller oder treibender geworden sind, das Emotionale aber zugleich beibehalten haben.

Bengt:
Blood Red Bouquet ist für mich mit seiner teils schnelleren Rock-Attitude vor allem ein starkes Band-Album geworden. Wir haben versucht, unsere Energie von den Live-Shows mit auf das Album zu bringen, was uns in meinen Ohren gelungen ist.

Otti:
Wie seid Ihr allgemein an die Arbeiten zum Album herangegangen? Gab es da einen festen Plan, oder wächst so etwas bei Euch eher organisch?

Scarlet:
So etwas wächst bei uns bisher in der Regel organisch. Es ist trotzdem wichtig, einen Plan zu haben. Es gibt meistens einen bestimmten Moment, in dem es heißt, "Ab jetzt sammeln wir Songs für das nächste Album", und dann wird ein grober Zeitpunkt als Deadline festgelegt, an dem das Songwriting abgeschlossen sein soll. Danach beginnt die Produktion, die eigentlichen Aufnahmen, und so etwas sollte weit vorausgeplant sein. 

Benji:
Richtig, spätestens wenn der technische Teil der Produktion beginnt, ist es sehr wichtig, einen Zeitplan zu haben. Da manche Schritte vor anderen abgeschlossen werden müssen, ist es natürlich wichtig, das gut zu organisieren.

Otti:
Ein unbestrittener Höhepunkt ist mit Sicherheit Proud & Strong, bei dem Scarlet mit Sven Friedrich im Duett singt. Wie kam es zu dieser Kollaboration?

Scarlet:
Der Song stand im Grunde schon, und wir fanden den Gedanken toll, zu diesem Statement Proud & Strong ein starkes Feature zu finden. Wir hatten großes Glück, dass Sven Lust darauf hatte. Denn abgesehen davon, dass wir damit einen sehr großartigen Top-Künstler für uns gewinnen konnten, passt Svens Stimme und Persönlichkeit einfach perfekt zu diesem Song.

Otti:
Welche Bedeutung hat der Song für Euch? Also worum geht es, und auf welchem Untergrund ist er entstanden?

Scarlet:
Proud & Strong ist ein Reminder für all diejenigen, die sich eines Tages in Umständen wiederfinden, in welchen sie sich niemals wiederfinden wollten. In einer Gesellschaft etwa, die der eigenen Natur doch so fremd zu sein scheint. Es ist ein Statement, das besagt "Ich weiß, wer ich bin und ich weiß, wo ich herkomme. Auch wenn es nicht den Werten und Normen einer Gesellschaft entspricht, in der ich mich wiederfinde: Ich bin stolz auf das, was mich ausmacht - Ich bin stolz und stark."

Otti:
Zu dem Lied gibt es auch ein hübsches Video. In den aktuellen Zeiten, welche Hürden musstet Ihr überwinden, um den Clip zu drehen?

Scarlet:
Keine Hürden, höchstens Herausforderungen. Das war ein fantastischer Dreh. Wir haben mit unserem Freund und Tonmann Jan Season und seinem Kumpel Maik gedreht. Das war eine sehr angenehme, entspannte und familiäre Atmosphäre. Wir hatten einen sehr straffen Zeitplan, sodass wir höchstens etwas Sorge hatten, in Zeitverzug zu geraten.

Bengt:
Der straffe Zeitplan sorgte auf der anderen Seite aber auch dafür, dass wir in kurzer Zeit eine kreative Idee entwickeln und diese auch direkt umsetzen mussten. Das war irgendwie angenehm aufregend und spannend. Das Ergebnis ist aber in meinen Augen unser bis jetzt bestes Musikvideo.

Benji:
Wir hatten das Video zu einem Zeitpunkt gedreht, wo es (relativ betrachtet) noch nicht so viele Infizierungen gab und nicht so drastische Maßnahmen erforderlich waren. Deswegen gab es zum Glück keine Covid bedingten Probleme.

Otti:
Natürlich differenziert man da als Musiker ungerne, aber was sind für Euch ansonsten die zwei wichtigsten Songs auf Blood Red Bouquet? Und warum fällt die Wahl gerade auf diese?

Scarlet:
Proud & Strong auf alle Fälle. Sven Friedrich als Gast auf unserem Album zu haben ist eine große Ehre. Das Statement ist klar und repräsentiert gut das gesamte Album und ist definitiv eine Aussage, hinter der wir stehen. Die zweite Wahl fällt für mich persönlich auf True Love Is Mad. Denn wäre True Love Is Mad ein Gemälde, sähe es für mich aus wie das Cover von Blood Red Bouquet. Ich weiß auch nicht warum, ist so.

Bengt:
Ganz egoistisch gesprochen, sind es meistens die Songs, die aus der eigenen Feder stammen, die einem persönlich am wichtigsten sind. Das wären bei mir die beiden Songs, die das Album einrahmen: Scorched By A Flame So Dark und Until The Waters Run Dry. Vor allem letzterer ist für mich sehr persönlich.

Benji:
One Day und Forests, für mich ist die Atmosphäre in beiden Liedern unfassbar stark.

Otti:
Was sind ganz allgemein die Themen, denen Ihr Euch in Euren Texten bevorzugt widmet? Und worüber würde Scarlet im Gegenzug niemals singen?

Scarlet:
Ich würde niemals etwas singen, wohinter ich nicht stehen könnte - persönlich oder künstlerisch. Bevorzugt ist es etwas, womit ich eine Erinnerung verbinde. Dabei muss es nicht einmal unbedingt etwas sein, das direkt aus meiner Feder stammt. 

Benji:
Letzten Endes alles was Emotionen auslöst. Je stärker das Gefühl, desto stärker ist meist die Inspiration bzw. das Bedürfnis dies zu (Noten)Papier zu bringen.  Man soll ja niemals nie sagen, aber ich vermute, es wird (leider) niemals schöne Sauflieder von uns geben. 

Otti:
Ein Bezug zur schwarzen Szene ist bei Euch nicht von der Hand zu weisen. Welchen Bezug habt ihr zur "Gothic"-Subkultur, aber auch zu anderen Underground-Bewegungen?

Scarlet:
Ich bin mit der "schwarzen Szene" quasi mehr oder weniger aufgewachsen. Besonders als Teenager habe ich sehr viel Zuflucht darin gesucht. Dadurch, dass wir das Glück haben, auf den Bühnen dieser Szene spielen zu dürfen, bekommt mein imaginäres Teenie-Ich regelmäßig ein High-Five. Außerdem sind Menschen mit freiem Mindset unbezahlbar!

Bengt:
Bei mir sind es vor allem Dark-Rock-Bands wie HIM oder The Rasmus aus Finnland, die mich in der Jugend als Musiker maßgeblich geprägt haben. Die Musik hat mich sehr angesprochen. Als Kind vom Dorf spielte dabei aber die schwarze Szene als solche gar keine Rolle. Die gab es dort nicht, wo ich groß geworden bin. Zumindest habe ich sie so nicht wahrgenommen. Ich war quasi schon immer Grufti im Herzen, brauchte dafür aber keine Szene oder ähnliches, um mir das zu "zeigen".

Benji:
Ich habe mich damals in der Gothic-Szene das erste mal so richtig unter Gleichgesinnten wiedergefunden. Das hat mir damals geholfen ein Selbstbewusstsein zu entwickeln und nicht nur zu tolerieren, sondern sogar zu stärken, was mich "anders" macht. Das kann man bestimmt in jeglichen Subkulturen/Szenen/Gruppen finden, aber bei war es eben so.

Otti:
Eure Musik ist nun nicht zu düster und der eine oder andere Song hat durchaus auch kommerzielles Potenzial. Angenommen, ein entsprechender Erfolg stellt sich ein und Ihr könntet Euch plötzlich im Mainstream-Radio hören - wie würdet Ihr damit umgehen?

Scarlet:
Das ist eine Frage, die ich mir nie gestellt habe, um ehrlich zu sein. Wir machen Musik und genießen es einfach und freuen uns über jeden noch so kleinen Erfolg. Das wäre auch nicht anders, wenn unsere Musik im Radio laufen würde. Dann würden wir uns vermutlich freuen und weiter glücklich Musik machen =)

Bengt:
Ich würde mich riesig darüber freuen. Warum denn auch nicht? Meine musikalischen Vorbilder wurden auch alle im "Mainstream"-Radio gespielt. "Szene" und "Mainstream" schließen sich nicht für mich aus.

Otti:
Bezüglich möglicher Konzerte sieht es momentan noch sehr unsicher aus. Was gibt es da derzeit bei Euch für Planungen? Und wie flexibel müssen diese im Jahr 2021 sein?

Scarlet:
Ja, es sind bisher zwei Shows vom Sommer 2020 auf Sommer 2021 verlegt worden. Eine Support-Show für Lord of the Lost und eine Show auf dem Amphi Festival, worauf wir uns schon sehr gefreut haben. Das Datum steht noch, aber wie es tatsächlich verlaufen wird, können wir leider nicht vorausahnen. Sollte doch alles gut laufen, haben wir also diese zwei Shows und vielleicht noch die ein oder andere weitere Ankündigung zu machen =)

Otti:
Abgesehen davon, dass die Welt die Pandemie hoffentlich bald unter Kontrolle bekommt - was sind allgemein Eure Wünsche für die nahe Zukunft?

Scarlet:
Genau, abgesehen von diesem Wunsch, wünschen wir uns auch, dass alle diese schwere Zeit auch gut überstehen - gesundheitlich so wie auch wirtschaftlich! Wir hoffen natürlich außerdem sehr darauf, dass die Menschen da draußen Freude an unserer neuen Platte empfinden! Den herzlichsten Dank an all diejenigen!

Benji:
Selbstverständlich hoffe auch ich dass möglichst viele Menschen unsere neue Scheibe für sich entdecken können!
Aber vor allem wünsche ich mir, gerade für die nächste Zeit sehr, dass es in der Gesellschaft mehr offenen Dialog untereinander gibt, damit die ganzen Probleme die aus dieser Krise entstehen, nicht in einem ständigen gegeneinander und Meinungsgehacke versacken, sondern dass zusammen in gemeinschaftlichem Interesse an einer Lösung gearbeitet wird.

Mehr Infos:
facebook.com/scarletdornofficial/

Art des Interviews: Email
02/08/21 by Otti
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