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WAYNE HUSSEY: Salad Daze

Heutzutage ist Wayne Hussey vor allem Fans der legendären Gothrock-Formation The Mission ein Begriff - ist er doch deren Frontmann und Mitbegründer. Doch es gab auch eine Zeit vor The Mission, und über eben jene Lebensphase berichtet der Brite in seiner Biografie Salad Daze, welche im vergangenen Jahr erschienen ist.

Was haben Dead Or Alive, The Sisters Of Mercy und The Mission gemeinsam? Alle drei Bands gehören zu jenen Vorreiter-Formationen, welche in den 80ern die Grundlage dessen gebildet haben, was sich zur sogenannten "Gothic-Szene" (auch "schwarze Szene" genannt) entwickeln sollte. Und in all diesen Formationen hat Wayne Hussey entscheidende Spuren hinterlassen. In seinem Buch Salad Daze erzählt er von seiner Kindheit und Jugend, bis hin zu jenem Zeitpunkt, wo er gemeinsam mit Bassist Craig Adams die Sisters Of Mercy verließ, um The Mission zu gründen.

In humorvollem, weitestgehend auch für "non-native-speaker" verständlichem Englisch beschreibt der Autor, wie er als Kind seine Liebe zur Musik entdeckte und schließlich dem Rock´n´Roll (inklusive Sex und Drogen) verfiel. Wir erfahren, wie er als Baptist in Schülerbands anfing, um dann als junger Erwachsener auch bei ernstzunehmenderen Bands anzuheuern und sich promiskuitiv und stets berauscht durch den Underground in Städten wie Leeds und Bristol zu bewegen. So befreite er sichnach und nach von den religiösen Fesseln, mit denen er aufwuchs. Er wurde Mitglied bei Dead Or Alive, vor deren großem Erfolg mit You Spin Me Round (Like A Record), als die Band um Pete Burns noch düsteren Rock´n´Roll fabrizierte. Er erlebte allerlei Eskapaden, um dann Teil der frühen Sisters Of Mercy zu werden und maßgeblich an deren legendären Erstlingswerk First And Last And Always mitzuwirken. Hussey erzählt von den Touren mit der Band, von Videodrehs, Begegnungen mit Musiklegenden und schließlich dem großen Bruch mit Sisters-Frontmann Andrew Eldritch, was zur ersten Auflösung der Band und der Gründung von The Mission führte - jener Formation, mit der er nun seit vielen Jahren (mit Unterbrechungen) erfolgreich aktiv ist, und die von manchen Fans fast vergöttert wird.

Wayne Hussey versteht es meisterhaft, Anekdoten und Erfahrungen preiszugeben, welche dem Leser nicht nur das Leben eines Musikers in den 80ern näher bringt, sondern auch tiefe Einblicke in das Seelenleben so mancher Protagonisten gewährt, vond enen viele mehr oder minder wichtigen Einfluss auf die Musik der Neuzeit hatten und haben. Dabei betont er an mehreren Stellen, dass es sich natürlich um seine subjektive Sicht der Dinge handelt, wobei die Erinnerungen zudem durch exzessiven Genuss von Rauschmitteln aller Art verzerrt sein dürften. Dabei spürt man deutlich, dass es auch Mitmusiker gibt, zu denen er eine tiefe Abneigung hegt - stets versucht er aber, fair gegenüber den Personen zu sein, über die er schreibt. Selbst bei jenen, mit denen er heftig aneinander geraten ist, weiß Wayne vor allem auch von deren Genius zu berichten - schwierige Charaktere wie Pete Burns und Andrew Eldritch sind eben oft auch die größten Künstler.

Wayne Hussey
"Wayne Hussey - Salad Daze Tour in der Kufa Krefeld 2019"

Richtig lobenswert an Salad Daze ist, dass das Buch an keiner einzigen Stelle langweilig wird - Wayne Hussey hat verdammt viel zu erzählen und schafft es so, mit den besten Geschichten ein Buch über fast 400 Seiten zu füllen, ohne auch nur einmal in Belanglosigkeiten abzugleiten. Und man muss dabei bedenken, dass es hier nur um seine Jugendzeit und einen Teil der Twen-Jahre geht! Da das Buch mit den Worten "End of part one" endet, ist eine Fortsetzung mit Geschichten aus den weiteren mehr als 30 Jahren Band- und Lebensgeschichte nicht unwahrscheinlich.

So entpuppt sich diese Biografie als brilliantes Werk, das seinem doppeldeutigen Tiitel mehr als gerecht wird. "Salad Days" ist nämlich ein von Shakespear geprägter Ausdruck, der die jugendliche Sturm-und Drang-Phase eines Menschen beschreibt, während "Daze" ein Ausdruck für einen (geistigen) Dämmerzustand ist - die perfekte Beschreibung für Waynes drogengetränkte Adoleszenz. Insgesamt ist Salad Daze nicht nur lesenswert für jeden Fan von Wayne Hussey, und einer (oder mehrerer) seiner Bands, sondern für jeden, der sich für Musikgeschichte, Rock´n´Roll-Lifestyle oder aber auch einfach gute Geschiuchten aus dem wahren Leben interessiert!

Veröffentlicht: 30. Mai 2019
Genre: Biografie (Englischsprachig)
Verlag: Omnibus Press
Umfang: 368 Seiten
ISBN: 9781785586606

Wayne Hussey: Salad Daze

Dartfieber

03/22/20 by Otti
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