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Lacrimosa ist eine der einflussreichsten Bands in meinem Leben, hat die Miusik von Tilo doch vor vielen Jahren die "gothische Seite" in mir erweckt. So mögen sich an der Band die Geister scheiden, aber wer wie ich eine Verbindung zu ihr hat, weiß, wofür er sie liebt. Weltweit haben "Lacri" - wie Fans gerne liebevoll abkürzen - eine riesige Fangemeinde, weswegen sie gerne in zum Beispiel in Mittelamerika oder Fernost unterwegs sind. Deutschlandtermine sind hingegen vergleichsweise rar gesät. Im Rahmen der "Time Travel World Tour" waren aber auch hierzulande wieder einige Gigs angekündigt.
Lacrimosa
Am vergangenen Dienstag, den 23.04.2019, war es dann endlich soweit - Lacrimosa eröffneten den Deutschlandpart der "Time Travel World Tour" in der Zeche Bochum. Die gesamte Konzertreise orientiert sich - wie der Name schon andeutet - am jüngst erschienenen "Best Of" Zeitreise, mit dem Tilo, Anne und ihre Gefährten ihr 30-jähriges Bestehen feiern. In weiser Voraussicht reiste ich zeitig an und war noch vor Einlass an der Zeche, wodurch ich einen guten Platz in der Warteschlange ergatterte. Nach recht pünktlichem und problemlosem Einlass suchte ich mir einen Platz vorne rechts an der Bühne, wo ich als Fotograf auch in den Graben kommen würde, und harrte der Dinge. Alsbald gesellten sich Kollegen hinzu, unter anderem die liebe Elke, mit der ich die Zeit bis zur Vorband in geselligem Plausch überbrückte.
Besagter Support waren - wie offenbar auf der gesamten Tournee - eine Band namens Kartagon, die aus Tilo Wolffs Wahlheimat Schweiz stammen. Kartagon präsentierten einen elektronischen Sound zwischen Synthpop und Dark Wave, waren mir unter dem Namen allerdings bisher nicht untergekommen. Laut ihrer Info auf Facebook sind die Herren jedoch dieselben, die schon in den 90ern als Panic On Th Titanic firmierten, welche Altgruftis mindestens von einschlägigen Samplerreihen kennen sollten.
Kartagon kamen auch gut beim Publikum an, was ja nicht unbedingt selbstverständlich ist, haben Supportacts es doch oft sehr schwer, wenn die Hardcore-Fans sich ihre Helden ersehnen. Da ich die Songs einer mir unbekannten Band natürlich nicht erkennen konnte, kann ich zum Set nicht all zu viel erzählen, aber es war laut Ansage ein Stück namens Rescue Me darunter, ebenso wie das Lacrimosa-Cover Nach dem Sturm. Insgesamt machten Kartagon ihre Sache sehr gut, hatten sichtlich Spaß und waren somit ein würdiger Opener für den Abend.
Kartagon
Dennoch hat natürlich jeder in der Zeche herbeigesehnt, dass Lacrimosa endlich die Bühne betreten. Nach einer nicht zu lang gezogenen Umbaupause gingen dann auch die Lichter aus und es erklang das Intro. Hierzu liefen auf der Leinband hinter der Bühne Bilder und Szenen, welche die gesamte Geschichte Lacrimosas reflektierten, bevor dann erst die Musiker samt Anne Nurmi, und dann "Mister Lacrimosa" Tilo Wolff hochstpersönlich die Stage enterten und mit Ich bin der brennende Komet gleich das Publikum mitrissen. Es folgten Lichtgestalt und Nach dem Sturm, dann Schakal, Not Every Pain Hurts, Der Morgen danach, Alleine zu Zweit... Die musikalische Zeitreise umfasste einfach Hits und Spezialitäten aus der gesamten Geschichte der Band. So sangen wir zu Satura und Bresso mit, schwelgten in Erinnerungen bei Seele in Not, tanzten zum vergleichsweise neuen Die unbekannte Farbe und gingen in My Pain auf. Stolzes Herz ist natürlich einer der unbestrittenen Höhepunkte jedes Lacrimosa-Konzerts, und schließlich wurde mit Ich verlasse heute dein Herz das fantastische Hauptset abgeschlossen. Besonders Frontmann Tilo stand die Freude über das begeistert mitfiebernde Publikum deutlich ins Gesicht geschrieben!
Entsprechend waren die Zugaben natürlich obligatorisch. Für diese wurde die Band mit vorher von Fans ans Publikum verteilten, schwarz-weiß karierten Pappherzen begrüßt, was Tilo um so mehr rührte. Als erste Zugabe spielten Lacrimosa dann den brandneuen Song Im Schatten der Sonne, welcher bisher nur auf der Zeitreise-Compilation enthalten ist. Thunder & Lightning und Feuer heizten der Menge zusätzlich ein, bevor die Band noch einmal die Bühne verließ, um nur kurz darauf für die weiteren Zugaben wiederzukommen.
Lacrimosa
Hier merkte Tilo an, dass der nächste Song wohl die Geister scheiden würde und manche ihn lieben, andere ihn hassen würden... Da gehöre ich wohl zu den Ersteren! Copycat war und ist ein großartiges Stück und ein weiterer Höhepunkt, bevor dann das allerletzte Lied des Abends ertönen sollte: Alles Lüge. Gänsehaut!
Beseelt ließen Elke und ich dann den Abend noch ausklingen, in der Hoffnung, ggf noch kurz auf die Band zu treffen. Allerdings ergab sich diese Gelegenheit dann doch nicht - schade, aber nicht schlimm. Es war so oder so eine tolle Zeitreise gemeinsam mit Lacrimosa, durch deren Schöpfung. Natürlich wird jeder Fan noch den einen oder anderen Song im Kopf haben, den er vielleicht gerne gehört hätte - bei mir zum Beispiel Halt mich und Zwischen allen Stühlen - aber wenn eine Band so unfassbar viele tolle Stücke hat, wie Lacrimosa, dann muss sie halt einen Abstriche machen. Vermisst hat man an diesem großartigen Konzertabend jedenfalls nichts!
Somit bedanke ich mich für dieses Erlebnis und hoffe, dass es Lacrimosa baldmöglichst wieder in meine Nähe führt.
Hier noch die Fotogalerie vom Abend:
Lacrimosa Time Travel World Tour in Bochum 2019
Websites:
lacrimosa.com
www.kartagon.com
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