Seit nun fast 20 Jahren sind Myon in der Szene unterwegs und bescherten ihren Fans ganze fünf Alben. Das
klingt sehr wenig, aber die Finnen nehmen sich halt gerne Zeit. Der Band und auch den Menschen die sie gerne hören,
verlangt dieses Vorgehen einen langen Atem ab. Aber es scheint sich zu lohnen. Liest man sich die Biografie
von Myon durch, so scheint sich die Band mit einer breiten Fanbase, sowie zahlreicher Gigs und Festivals
rühmen zu können.
Begutachtet man ihr neues Werk Vitalworks, so ist es aus Fansicht ein Meisterwerk, für Nichtkenner allerdings
mehr als langatmig. Es ist schön, wenn Bands 14 Songs aufnehmen um ihre Facetten zu zeigen, aber bei Vitalworks
sind diese Facetten entweder nicht zu sehen , oder ziemlich langweilig. Es ist wirklich hart zu sagen, aber
kaum ein Song schafft es, einen interessierten und neugierigen Neuhörer zu fesseln. Zugegeben, der Opener
Otra Vez ist mit seinen Tangorhythmen ganz nett und wird von dem besten Song Twist In The Orbit abgelöst,
aber das war auch alles Spannende an dem Album. Es folgen weitere 12 Songs voller Lethargie und unspektakulärer
Gitarrenriffs, Keyboardsamples und virtuosen Drums. Gekrönt wird es von Gesang, der allenfalls als mittelmäßig bezeichnet
werden kann. Angelehnt ist Vitalworks an die Klänge der 80er Jahre, ohne jedoch den Zauber dieser Zeit
einfangen zu können.
Gemixt wurde das ganze vom Keyboarder der Band und obwohl alle Infosheets diese Leistung lobpreisen, klingt das Album
mehr als fade und glanzlos. Alles besteht aus einem wenig definierten Einheitsbreih und ist so flach, dass es
definitiv nicht zeitgemäß und der Mühe von sieben Jahren nicht würdig ist.
Es fällt mir schwer, so negativ zu berichten, aber ich kann nur versuchen Myon - Vitalworks so allgemein
wie möglich zu bewerten. Ich möchte der Band nicht ihre Fähigkeiten absprechen, doch nach sieben Jahren Studiozeit
und im Genre "Progressiv" ansässig, habe ich definitiv mehr erwartet. Der Song Call Of The Senses ist das
beste Beispiel
für die technische Raffinesse und dem Talent von Myon. Wäre das ganze Album vier Songs kürzer und
mehr wie dieser Song gestrickt, wäre es trotz flachem Sound ein richtiger Kracher geworden.
So bleibt mir abschließend nur zu sagen, dass Vitalworks definitiv nur ein Album für Kenner und Fans ist und
eher in seltenen Fällen neue Hörer anlockt.
Trackliste:
01. Otra Vez
02, Twist In The Orbit
03. Mystery Of The Moment
04. Call Of The Senses
05. Blood Mountain
06. In The Arms Of Eternity
07. When It Could Begin
08. Chains Of Society
09. How Does It End
10. Answer To It All
11. Last Tear
12. No Pain No Gain
13. Finally Forgiven
14. Silent Goodbye
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Veröffentlichung: 15.06.2015
Stil: Progressive Rock
Label: Soundmix
Facebook:
www.facebook.com/Myonmusic
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