Achja, immer wieder herrlich wenn Mandowar großartige Hits wie
Holy Diver, Master Of Puppets oder Engel raushauen. Moment,
was? Ihr müsst euch jetzt wahrscheinlich fragen, was denn da heute in mich
gefahren ist, denn neben der falschen Schreibweise der Band sind diese Songs
ja wohl eindeutig anderen Combos zuzuordnen, oder? Aber genau das ist das
Erfolgsrezept der Kölner Band Mandowar, die das dicke D in der Mitte
ganz bewusst dort hat. Mit ihrem bereits dritten Album Hellboys From
Cow gibt es so einige Meisterwerke der Rockgeschichte in neuem Gewand.
Anders als bei Blödelbands wie J.B.O. setzen Mandowar auf
keine neuen verrückten Texte sondern holen sich namenhafte Bands, picken
großartige Songs von ihnen raus und verpacken sie in einer smoothen
Akustik-Arrangierung, so dass der Track auf jeden Fall noch erkennbar ist,
aber vorher so noch nie gehört wurde. So beginnt der Oper mit dem albernen
Namen Alexander Strack mit bekannten AC/DC-Klängen. Aber in
diesem Medley gibt es nicht nur Thunderstruck in einer neuen Version
sondern You Shook Me All Night Long hat sich da doch auch einfach
dreist hereingemogelt. Coole Sache und auch wenn die Distortion fehlt sind
alle kleinen Frickeleien vorhanden und wunderbar umgesetzt. Doch auch
ein deutscher Track hat es auf den Longplayer geschafft. So wird
Rammstein´s Engel in einer echt geilen Version geschaffen,
auch wenn ich über die Flöte zu Beginn ziemlich schmunzeln muss. Fast
schon im Countrymantel geht dieser Song in die Vollen und wird von den
tänzelnden Gitarren schön nach vorne gedrückt und mit güldenen Vocals von
Nils Hofmann
untersetzt. Generell wissen Tom, Nailz und Joe wie man den Wiedererkennungswert
von zeitlosen Klassikern so genau umsetzt, dass der Aha-Effekt jedes Mal
aufs Neue eintritt. So auch bei (Ghost) Riders In The Sky. Klingt
trotz den klangvollen Akustikgitarren irgendwie fett, nicht zuletzt auch
dank der gute gesetzen Backing Vocals.
Ein ganz besonderer Leckerbissen erwartet euch dann mit dem Titelsong
Hellboys From Cow. Jazzig-groovig und fast schon mit einem piratischen
Unterton geht dieser Song an den Start und macht einfach ziemlich Laune.
Auch die zweite Hälfte des Albums versteht es den Zuhörer in den Bann zu
ziehen mit Holy Diver oder dem Highlight Master Of Puppets.
Metallica in seiner schönsten Form. Erinnert zwar irgendwie ein
bisschen an Polka aber hallelujah, wie geil ist das denn? Wozu braucht man
Verzerrung wenn man so ein Klangspektrum hat! Natürlich dürfen bei
"MASTER! MASTER!" dann auch alle mitsingen. Auch gerne die Leute vor
den Boxen! Mit Radar Love wird es dann noch einmal stimmungsvoll
treibend und vor Allem sehr melodiös bevor es dann in die groovige Strophe
geht. Mit dem Ender Wish You Were Here von Pink Floyd
zeigen die Jungs, dass sie wirklich ernstzunehmende Musiker sind.
Gänsehaut-Feeling der Extraklasse. Toll umgesetzt, doch ich denke, da
wiederhole ich mich schon wieder :)
Mandowar sind keine Spaß-Verarsche-Coverband sondern ziehen ihr Ding
durch ohne dabei die Gefühle irgendwelcher Fans zu verletzen, weder die der
eigenen noch die der Bands, die sie als Inspiration zu Rate ziehen.
Hellboys From Cow ist mal was Anderes als das ganze Metalgeplänkel
was es ja zu Hauf gibt und hebt sich absolut von allem Anderen ab. Wenn ihr
euch schon immer mal gefragt habt, wie die großen Bands akustisch klingen,
dann solltet ihr hier nicht zögern denn Mandowar zeigen, wie es sein
könnte und darüber hinaus wie es vielleicht sogar sein sollte. Klasse
Album, mit vielen Highlights und spaßigen Umsetzungen!
Anspieltipps:
Engel
Master Of Puppets
Wish You Were Here
Tracklist
1. Alexander Strack
2. Engel
3. (Ghost) Riders In The Sky
4. Hellboys From Cow
5. Holy Diver
6. Kashmir
7. Master Of Puppets
8. Radar Love
9. Wish You Were Here
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Veröffentlichung:12.06.2015
Stil: Country-Folk-Cover
Label: Singalongsongs
Website: www.mandowar.de
Facebook: www.facebook.com/Mandowar
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