Melodic Metal am Start und der zweite Sturm beginnt! Häh, wieso denn
zweiter Sturm? Na weil das zweite Album von Lancer so heißt!
Second Storm ist der Nachfolger des ersten Longplayers von 2013, der
sich genau wie die Band nennt und war ein ganz guter Start für die Jungs aus
Schweden. Jetzt wollen sie mit ihrem zweiten Ansturm zeigen, was sie noch
so für Talente versteckt haben, auch wenn dabei der ein oder andere Griff
eher in fremde Ideenkästchen als in die eigene gewandert sein scheint.
Schwedischer heavy Metal ist ja nichts Neues, so wundert es auch nicht, dass
der Opener Running From The Tyrant kraftvoll und perfekt arrangiert
daherkommt und ziemlich rund und fast schon zu glattgeleckt wirkt. Aber
keineswegs ein schlechter Track sondern eher ein guter erster Eindruck des
neuen Werkes, voller schnellen Gitarren, treibenden Drums, wummernden
Basslines und einem Sänger, der stark nach Helloween-Fronter Michael
Kiske klingt, mit einem Hauch von Iron Maiden-Legende Bruce
Dickinson. Alles ist relativ gut ausgewogen, auch wenn natürlich die
Gitarren die heimliche erste Geige spielen, mal mehr, mal weniger im
Vordergrund. So zum Beispiel beim folgenden Iwo Jima, wo es langes
langes laaaaaaaanges Geplänkel gibt. Versteht mich nicht falsch, die Soli
sind super ausgeklügelt und wer auf sowas steht, der wird ordentlich
feiern, nur klingt relativ viel nach schonmal gehört. Wobei das fette
Basssolo schon geil ist. Allerdings glänzen die Jungs immer wieder mit
richtig guten Refrains, wie zum Beispiel bei Master And Crowns
oder Children Of The Storm die sofort ins Ohr gehen und schon nach
kurzer Zeit mitsingbar sind. Das macht Laune! Mit dem rockig angehauchten
Aton gibt es dann ein Megastück von 10 Minuten Länge auf die Ohren,
das nicht nur super arrangiert sonderen auch mit immer neuen Teilen
glänzt. Dazu der epische Gesang und wir haben ein geniales Mittelstück,
das ich hiermit zum Herzstück des Album küre!
Etwas düsterer aber schön metallisch geht dann Steelbreaker in die
Vollen. Dieses Stück Gitarrenkunst knallt ordentlich rein und wird das
Haupthaar kreisen lassen! Generell sind alle Songs absolut tanz- und
moshbar und machen nicht nur im Club sondern auch auf der Autobahn viel
Spaß. Rhythmisch sehr interessant geht es dann auf die Zielgerade zu mit
Eyes Of The Liar der zunächst ziemlich anstrengend für das Gehör
ist, dann aber mit einem Hammerrefrain wieder schmeichelt. Zum Ende darf
dann aber nochmal die Faust gen Himmel fahren mit dem knallig-fixen
Fools Of The Marches der total überzeugt.
Die Meinungen zu Second Storm werden wahrscheinlich ziemlich
auseinander gehen. Für Fans des Genres ist dieses Album ein kleines geiles
Sammlerstück, allerdings orientiert sich die Band sehr stark an Bands wie
Helloween, Iron Maiden, Edguy und Hammerfall was ja zunächst
nichts Schlechtes heißen muss. Allerdings geht dabei der eigene Ideenreichtum
ein bisschen flöten. Auf der anderen Seite weiß das Quartett aber genau was
es tut und vor Allem die Refrains sind so geil, da muss man einfach mitsingen muss.
Ich bin der Meinung, dass gut kopiert immer besser ist als schlecht selbst
gemacht, allerdings sollte es sich in Maßen halten. Second Storm
ist härter und voller als der Vorgänger und dringt tief in das metallische
Herz ein. Ich denke, dass wir von den Schweden noch so Einiges hören werden
und bin schon gespannt auf das nächste Album, auf dem sie sicher selbst noch
ein wenig treuer werden. Hört auf jeden Fall mal rein, denn wer auf
fliegende Riffs und abgefahrende Gesangslines steht, der kann hier absolut
nichts falsch machen!
Anspieltipps:
Masters And Crowns
Aton
Steelbreaker
Tracklist
01 Running From The Tyrant
02 Iwo Jima
03 Masters And Crowns
04 Behind The Walls
05 Aton
06 Children Of The Storm
07 Steelbreaker
08 Eyes Of The Liar
09 Fools Marches On
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Veröffentlichung:10.04.2015
Stil: Melodic Metal
Label: Despotz Records
Website: www.lancermetal.com
Facebook: www.facebook.com/lancermetal
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