Es ist Jahre her daß mir eine Freundin in der Schule ein paar Buchempfehlungen gab und ich mir das eine oder andere Buch damals auch gekauft habe. Eines davon war "Das Bildnis des Dorian Grey", welches allerdings seitdem ungelesen in meinem Bücherschrank lag. Nun habe ich es endlich geschafft mir das Werk mal zu Gemüte zu führen.
"Das Bildnis des Dorian Gray" beschreibt die Lebensgeschichte eines Engländers im 19. Jahrhundert, dessen Schönheit nahezu übernatürlich scheint. In jungen Jahren begegnet er zwei wichtigen Menschen die für seinen Lebensweg entscheidet sind, dem adeligen Lord Henry Wotton, dessen ureigene Auffassung über das Leben und die Moral Dorian einschneidend prägen und sein Leben lang begleiten, und dem Maler Basil Hallward, welcher in seiner künstlerischen Verliebtheit zu Dorian ein Porträt desselben schafft, in dem die Jugend und Schönheit Dorians festgehalten sind.
Der selbstverliebte junge Mann ist so fasziniert von seinem Bild, und gleichzeitig so erschrocken von der Tatsache daß er nie wieder so jung und schön sein wird wie auf dem Bild, daß er einen verhängnisvollen Wunsch ausspricht: Möge doch das Bild an seiner Stelle altern.
Und es kommt wie es kommen musste, all sein Altern, alle seine Sünden werden auf das Bild projeziert und das Unglück nimmt seinen Lauf...
Ich muss sagen daß ich mich anfangs schwer tat dieses Buch zu lesen. Auch wenn ich ältere Literatur sehr mag ist es doch so daß man sie selten zur leichten Unterhaltung nutzen kann. "Dorian Gray" regt zum nachdenken an, die Charaktere sind sehr interessanter Natur und spiegeln diverse Extreme wieder die eine persönlichkeit annehmen kann. Selbstverliebtheit, Sünde und aber auch philosophische Ansätze durchsetzen das Buch.
Wilde schwankt in seinem Stil zwischen sehr detaillierten und präzisen Situations- und Gefühlsbeschreibungen und sehr pointierten Dialogen, was das Buch sehr lesenswert aber teilweise in meinen Augen auch anstrengend macht. Sicher sollte man ein wenig Ruhe beim lesen mitbringen und manches auch einfach mal sacken lassen bevor man weiterliest.
"Das Bildnis des Dorian Grey" ist ein Klassiker der Weltliteratur, und alleine das macht es schon interessant sich mit ihm zu beschäftigen. Aber auch für jeden der sich mit Themen wie Moral und Selbstfindung beschäftigt empfehle ich das Buch.
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