Man erlebt ja immer wieder, dass Bands zurückkehren, dass Leadsänger
Soloprojekte auf die Beine stellen oder sich Bassisten als Sänger
versuchen. Spannender ist es allerdings, wenn Gitarristen plötzlich
aus der Versenkung wieder auftauchen um ihr Ding durchzuziehen. So
auch der Fall Jake E. Lee, bekannt durch Ozzy Osbourne oder
Badlands. Nachdem es allerlei Spektakel und Gerüchte über Drogen
und andere Skandale gab, zog sich der Spitzengitarrist zurück und war
gänzlich von der Bildfläche verschwunden. Nun kehrt er mit einer
10-Songs-Collection zurück mit der neu gegründeten Band Red Dragon
Cartel und dem gleichnamigen Album um zu zeigen, dass der gute Mann
in zwanzig Jahren weder an Power noch an Spielfreude verloren hat.
Die Hauptbesetzung der Combo besteht ebenfalls aus namhaften Leuten, so
steht Beggars & Thieves-Bassist Ronnie Mancuso am Tieftöner und
Black Betty-Drummer Jonas Fairley ist fürs Trommeln zuständig.
Für den Gesang ist Darren James Smith am Mic, allerdings dürfen auch
Größen wie Robin Zander (Cheap Trick), Maria Brink (In This
Moment) und Paul Di´Anno (ex-Iron Maiden) ihre Stimmen zum
Besten geben. Aber insgesamt ist der Gesang auf dieser Platte eher
zweitrangig, da Jake E. Lee an der Gitarre den Hauptfokus hat.
So wird gerocckt, was das Zeug hält, von Knallern wie Deceived
über Rocker wie Wasted bis hin zum groovigen Sound bei
Big Mouth. Es wird geschrammelt, die Saiten werden zum
Kreischen gebracht um dann mit einem monströsen Solo endgültig
durchzubrechen.
Es erwartet euch also eine geballte Ladung an Rock, egal ob Hard-,
Modern- oder auch ein wenig Progressive-, man kann sich darauf
verlassen, dass das Herz im Takt der aggressiven Drums schlagen wird und
durch den harten Bass zum Beben gebracht wird.
Insgesamt strotzen die Songs voller Enthusiasmus und neuer Lebensfreude,
aber das kann man nach zwanzig Jahren Abstinenz auch erwarten. Die
Tracks sind sehr gut arrangiert und jeder Musiker weiß, was er zu tun
hat um einen brachialen Sound zu kreieren, der von Anfang bis Ende
durch die Boxen knallt. Lediglich der Ender Exquisite Tenderness
macht seinem Namen alle Ehre und wird allein von den Keys
getragen um den leicht kitschigen Abgang zu zelebrieren.
Was soll ich noch groß sagen, hört selber mal in Red Dragon cartel
rein und lasst euch vom
Sound inspirieren, lasst euch zeigen, dass man auch noch nach Jahren
wieder zurückkehren kann, wenn man denn weiß, wie man es am besten
anstellt. Daumen hoch!
Anspieltipps:
Deceived
Feeder
Big Mouth
Tracklist
01. Deceived
02. Shout It Out
03. Feeder
04. Fall From The Sky
05. Wasted
06. Slave
07. Big Mouth
08. War Machine
09. Redeem Me
10. Exquisite Tenderness
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Veröffentlichung: 28.01.2014
Stil: Rock
Label: Frontier Records
Website: http://reddragoncartel.com/
Facebook: www.facebook.com/reddragoncartel
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