Geballer-Freunde aufgepasst! Hat es euch nicht auch gewurmt, dass
Ektomorf neben ihrem letzten Album Black Flag auch noch
das ganz untypische The Acoustic rausgebracht
haben? Dann keine Sorge, die Ungaren sind zurück und lechzen nach
willigen Headbangern. Die neue Platte Retribution ist mal
wieder ein Werk im absoluten Thrashmetal / Hardcore-Stil. Also Ohren
auf, oder für die Zartbesaiteten Ohrenschützer drauf, denn hier geht´s
ordentlich zur Sache.
Für den fetten Sound hat auch dieses Mal wieder Tue Madsen gesorgt,
der bereits mit Bands wie Dark Tranquility, Suicide Silence
und The Haunted zusammengearbeitet hat. Und eine gewisse
Ähnlichkeit ist bei Ektomorf auch nicht zu verkennen.
Wenn man bei 14 Songs auf 45 Minuten kommt, dann kann man sich ja grob
vorstellen, dass hier nicht lang um den heißen Brei herumgesungen wird
sondern die harten Gitarren und die erbarmungslosen Shouts, gespickt
mit hämmerndem Bass und treibendem Schlagzeug nur so losbrüllen. Nicht
lang fackeln, Mucke machen ist das Motto von Retribution, aber
das ist man ja von dem Quartett um Frontman Zoli Farkas gewöhnt und
seit knapp 20 Jahren Bandgeschichte zu bestaunen. Allerdings fehlt es
ein wenig an Abwechslungsreichtum auf der ganzen Platte. Man hat das
Gefühl, dass man alles schon mal irgendwie gehört hat. Bei Songs
wie Ten Plagues oder Souls Of Fire erinnert man sich
an Bands wie Sepultura oder auch Machine Head, auch
wenn die ungarische Combo immer wieder ihre eigene Härte einfließen
lässt. Bis auf ein paar Ausnahmen kann man sich eigentlich darauf
verlassen, dass die Songs fett und stakkatomäßig arrangiert durch die
Boxen schallen und das Haupthaar kreisen lassen werden um dann
gelegentlich durch kleine Breaks zu pausieren.
Ein ganz besonderes Leckerbissen auf Retribution ist allerdings
Numb And Sick der absolut von Il Nino-Fronter Christian
Machado profitiert. Ebenfalls hervorzuheben ist der atmosphärische
Lost And Destroyed, der auch mal auf die gesanglichen Passagen
aufmerksam macht, denn die beherrscht Farkas eigentlich auch ganz gut.
Aber auch Knaller wie Who The Fuck Are You, I Hate You
oder Whisper haben ein ziemliches Rockpotential und brechen das
immer wiederkehrende Gewusel für einen Moment auf. Mit dem Ender
Collapsed Bride werden dann noch einmal die ganz seichten Töne
angespielt um den Zuhörer daran zu erinnern, dass Ektomorf auch
ganz sanft sein können - wenn sie denn wollen.
Wer auf heftig, wild und Ohrenbluten steht, der kann mit Retribution
eigentlich nicht viel falsch machen. Die Songs ballern durch Mark und
Bein und strotzden vor Kraft. Jeder der vier Musiker beherrscht sein
Instrument und gibt dies mit Stolz zum Besten. Die neue Platte ist ein
typisches Ektomorf-Werk mit relativ wenig Abwechslung, aber das
wollen die Fans in den meisten Fällen auch gar nicht anders. Die Thematik der
"Rache" dürfte im Auto auf der Autobahn für viel
Vergnügen sorgen, wenn man mal wieder rechts von einem dicken
Mercedes überholt wurde. Macht euch selber einen Eindruck, für die
Harten gibt´s hier im Garten ordentlich Geballer, für die melodiösen
Liebhaber wohl eher nicht zu empfehlen. Aber insgesamt ein recht fettes
Teil.
Anspieltipps:
You Can´t Control Me
Who The Fuck Are You
Numb And Sick
Tracklist
01. You Can’t Control Me
02. Ten Plagues
03. Face Your Fear
04. Escape
05. Who The Fuck Are You
06. Numb And Sick
07. Lost And Destroyed
08. Souls Of Fire
09. I Hate You
10. Watch Me
11. Mass Ignorance
12. Save Me
13. Whisper
14. Collapsed Bridge
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Veröffentlichung: 31.01.2014
Stil: Neo Thrashmetal
Label: AFM Records
Website: www.ektomorf.com
Facebook: https://www.facebook.com/pages/Ektomorf
MySpace: http://www.myspace.com/ektomorf
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