Puh, da haben wir schon wieder Debütanten, die sich an einer musikalischen Karriere versuchen - So etwas gibt es ja doch ziemlich oft. In Zeiten des Internets hat man jedoch das Gefühl, diese Spezies wächst überall an den Bäumen... Die Formation, um die es heute geht, nennt sich Ember Sea, kommt aus der Niedersächsichen Landeshauptstadt Hannover und besteht aus fünf Mitgliedern. Vier davon sind Kerle, die die diversen Instrumente (Drums, Gitarre, Keyboard und Bass) bedienen, am Mikrofon findet sich eine bezaubernde, junge Lady namens Eva Gerland. Gemeinsam begibt sich das Quintett in das grobe Feld des Rock und Metal, wobei durch die weibliche Gesangsstimme natürlich automatisch Assoziationen zu Bands wie Nightwish, Within Temptation oder auch Evanescence aufkommen.
Dieser Tage haben Ember Sea also ihr Debütalbum Nova veröffentlicht, welches beim Label 7 Hard ein Zuhause gefunden hat. Die Scheibe läuft jetzt schon ein Weilchen bei mir rauf und runter und ich versuche nun einfach mal, meine Eindrücke in Worte zu fassen.
Ein wenig unglücklich bin ich mit der Produktion. Selbst bei erhöhter Lautstärke fehlt mir ein wenig Druck im Sound, welcher dem Ganzen echt gut getan hätte - Zumal Frontfrau Eva eine schöne, aber nicht sonderlich voluminöse Stimme besitzt, die meines Erachtens mehr Betonung verdient hätte.
Musikalisch präsentiert sich das Ganze sehr solide, wenn auch ohne große Akzente. Will heißen: Irgendwie plätschert das ganze Album vor sich hin, wobei das aber auch zu keinem Zeitpunkt wehtut. Absolute Highlights sucht man vergebens, wobei man glücklicherweise vor Totalausfällen verschont bleibt.
Wirklich auffällig ist eigentlich nur der letzte Track. Dreh Dich heißt dieser, ist musikalisch der stärkste, zugleich aber auch der einzige deutschsprachige Titel. Und es mag täuschen, aber ich habe das Gefühl, dass Eva sich hierbei viel wohler und sicherer fühlt, als bei den anderen Songs. Unterstützt von den kraftvollen Männer-Backings im Refrain wirkt das Ganze frei und energetisch und zeigt, wieviel Potenzial in Ember Sea steckt.
Sollte Ember Sea meine Kritik interessieren, dann würde ich der Band empfehlen, den Fokus auf solche Stücke wie Dreh dich zu legen, um so die eigenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen und sich einen markanten Stil zu erarbeiten. Der Rest von Nova klingt halt doch eher nach noch nicht ganz ausgereifter Nightwish-Adaption. So etwas gibt es zur Genüge und das eben oft auch etwas besser. Alles in allem ist Nova aber auch keine schlechte Platte - nicht missverstehen. Gute Grundlagen sind bei Ember Sea schon auf diesem Werk deutlich zu erkennen, jetzt gilt es nur, daraus etwas ganz Besonderes zu machen. Ungeschliffener Rohdiamant und so, ihr wisst schon...
Trackliste
01. Nova
02. Coffin Heart
03. Storm
04. Wildhearted
05. Black Birds
06. Afterworld
07. Rush
08. Sable Maze
09. My Company
10. Beyond The Veil
11. Dreh Dich
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Veröffentlichung: 22.11.2013
Stil: Rock/Metal
Label: 7 Hard
Website: www.ember-sea.com
Facebook: www.facebook.com/embersea
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