Interessante Geschichte, die die Band Coney Hatch da zu erzählen
hat. Anfang der 80er Jahre gegründet, drei vorzeigbare Alben auf den
Markt gehauen, 1986 wieder getrennt. Und dann, man glaubt es kaum,
kommen die Kanadier nach 27 Jahren wieder zusammen und hauen mit ihrem neuen Longplayer,
das passenderweise den simplen Namen Four trägt, aller heraus,
was guter alter US-Rock zu bieten hat.
Schon der Opener Blown Away geht stimmungsvoll und melodisch an
den Start und erinnert schon sehr an die frühen AC/DC-Zeiten.
Rockt sich schnell ins Herz und der verspielte cleane Gesang über den
tänzelnden Riffs gibt den letzten Schliff zu einem gelungenen Auftakt,
dessen Refrain man mal ganz schnell ins Ohr und nicht wieder herausbekommt.
Wer übrigens auf lange und schwungvolle Soli steht und der Gitarre
sowieso einen besonderen Platz einrichtet, der kommt hier in den
vollen Genuss. Der amerikanische Sound trägt sich auch bei den folgenden
Songs ganz von allein, natürlich mit der Gitarre im Vordergrund,
nach vorne gepusht vom Bass und relativ simplen Drumlines. Mit
Boys Club geht es eher gechillt voran, während Down &
Dirty wieder voll durchstartet und einfach ein genialer Rocker ist.
Gefällt mir sehr gut, vor Allem das abwechselnde Spiel von Gesang und,
ja, mal wieder Gitarre, kommt einfach klasse. Es fehlt zwar hier ein
wenig an Steigerung aber dafür bleibt die Stimmung voll und ganz erhalten,
auch bei den nächsten Tracks. Bei Do It Again darf man sich seinen
sonnengebräunten Oberarm vorstellen, der lässig auf dem heruntergelassenen
Fenster des offenen Cabrios thront, die staubige Route 66 vor sich
und alle lästigen Sorgen hinter sich. So geht es dann auch erst einmal
mit Connected und Revive weiter. Vor Allem Letzterer ist
super atmospärisch und ein Poprocker der einfachen Art mit Parts zum
Träumen. Genießt die Sonne ist hier das Motto. Und das kann man
eigentlich für das gesamte Werk als Oberthema erzählen.
Während also We Want More und The Devil U Know um die
Wette schwingen, rocken Marseilles und Keep Diving locker
vor sich hin und klingen dann mit dem süßen Ender Holding On aus.
Hier haben wir einen mehr oder weniger akustischen Track, in dem der
Herr Frontmann Carl Dixon sein ganzes Potential zeigen kann. Versinken und das
Leben in vollen Zügen genießen sagt uns das Ende dieses Silberlings
also Augen zu und sich ein letztes Mal an den wunderschönen Klängen
laben.
Ja, hört man sich die Songs einzelnd an, haben wir da echt geile Sachen
dabei. Gebündelt fehlt es ein wenig an Ideenreichtum, irgendwie klingt
alles nacheinander wie schon einmal gehört aber hey, die Jungs bleiben
ihrem Stil treu und kosten das voll und ganz aus. Es hat sich auf jeden
Fall gelohnt die Jungs noch einmal zusammen zu trommeln um eine weitere
Scheibe zu produzieren. Wer auf altbewährten US-Sound steht, der sollte
sofort in den nächsten Laden rennen und sich Four besorgen, denn
das lohnt sich in jedem Falle. Sanfte Rocker, die sich nicht immer allzu
true nehmen dürften aber auch Gefallen an der Platte finden,
Musikliebhaber des alten Schlags und Gitarrenverliebte sowieso. Also,
hört rein, genießt ein wenig den "American Dream" (auch wenn er aus
Kanada kommt) und lasst euch musikalisch ergreifen!
Anspieltipps:
Blown Away
Down And Dirty
Revive
Tracklist
01. Blown Away
2. Boys Club
3. Down And Dirty
4. Do It Again
5. Connected
6. Revive
7. We Want More
8. The Devil You Know
9. Marseilles
10. Keep Driving
11. Holding On
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Veröffentlichung: 27.09.2013
.Stil: US-Rock
Label: Frontier Records
Website: http://www.coneyhatch.com
Facebook: https://www.facebook.com/pages/Coney-Hatch
MySpace: https://myspace.com/coneyhatch1963
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