Nachdem die britische Formation "The Servant" schon europaweit beachtliche Erfolge beim Publikum einfahren konnten versuchen sie es seit September in Deutschland. Auch wenn das Album seitdem schon hierzulande erhältlich ist lasse ich es mir natürlich nicht nehmen dazu auch mal meinen Senf abzugeben, schliesslich will ich euch, den werten Lesern, ja nichts vorenthalten.
"The Servant" klingen für mich aufs erste Hinhören wie eine Mischung zwischen Britpop a la Oasis und den Smashing Pumpkins. Angenehme Pop-Musik die aber im Gegensatz zum heutigen Mainstream mit schönen Melodien und tiefgründigen Texten daher kommt. Musikalisch sind die "Diener" sicher auch radiotauglich, doch Sänger Dan lässt es sich nicht nehmen in seinen Texten Themen anzupacken die weit tiefer in die menschlichen Abgründe reichen als das was uns die Retortenmusik aus den Charts entgegenbläst. Inhalte wie Selbstmord, Fremdgehen Gesellschaftskritik sind verpackt in eingängige Gitarrenriffs, leichte elektronische Elemente und vor allem eine einprägsame, mal sanfte, mal funkige und mal auch etwas schneidende Stimme.
Auch wenn ich das Album nach dem ersten reinhören erstmal zur Seite gelegt hab um mich anderen, meinem üblichen Geschmack näherliegenden CDs zu widmen muss ich sagen daß ich nun angenehm überrascht bin. Der erste Eindruck trügt halt doch manchmal. Wer musikalisch nicht zu festgefahren ist und durchaus auch mal sanfte und abwechslungsreiche pop-lastigere Rockmusik hören mag sollte sich diesen Tonträger jedenfalls mal zu Gemüte führen.
Tracklist:
01. Cells
02. Beautiful Thing
03. Liquefy
04. Body
05. Devil
06. Orchestra
07. I Can Walk in Your Mind
08. Not Scared, Terrified
09. Jesus Says
10. Get Down
11. Glowing Logos
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Veröffentlichung: September 2005
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