Dass aus Finnland nicht nur der härtere Teil der Musikszene kommt, haben
vor ein paar Jährchen Sunrise Avenue bewiesen. Aber man muss nicht
immer Mainstream-Pop machen um auch international etwas reißen zu
können. Obwohl man bei dieser Konstellation genau das erwartet. So besteht
das Trio Dead Sirius 3000 aus einem Gitarristen, Petteri Sariola,
und zwei
Produzentenbrüdern, Tapio und Jukka Backlund (der witzigerweise sogar bei
Sunrise Avenue gespielt hat).
Ganz klar, man erwartet entweder einen aufs Radio gemünzten
Sound oder ellenlange Gitarrenpassagen, an dem der Saitenspieler sich
laben und selbst feiern kann.
Aber es wäre ja langweilig, wenn Erwartungen immer erfüllt werden, oder?
Die erste Platte der jungen Band nennt ich Get Sirius und bekommt
für dieses Wortspiel erst einmal ein paar Punkte, denn das gefällt mir.
Aber nicht nur der Name, sondern auch der Inhalt lassen hellhörig werden.
Der Opener She Was A Woman kommt zwar nicht so richtig in Fahrt
sondern bewegt sich auf sphärischen Pink Floyd-Pfaden, ohne dabei
richtig auszubrechen. Sehr schade, denn mit The Hole gibt es dann
feinsten Pop-Rock in die Ohren gedrückt, der durch einen fantastischen
Bassound einfach nur groovy ist! Dazu die locker-flockige Strophe und den
doch recht kitschigen Refrain und ein Ohrwurm ist ganz schnell geboren.
Aber diesen Song gibt es ja auch schon seit März als Video zu bestaunen.
Einen ganz anderen Charakter bringt da das Instrumentalstück
Mushrooms. Dazu sag ich gar nicht viel, außer, dass ihr euch von
irren Farben umgeben fühlen werdet, während sich die Pilze in eurem
Blut wärmstens ausbreiten. Ihr versteht, was ich meine.
So, genug geplänkelt, scheinbar hat die Band jetzt ihren Weg zum Sound
gefunden und startet damit klasse durch. So haben wir wirklich groovige
Nummern, wie Hands Down und I Won´t Stop My Dance, die
wirklich jeden auf die Tanzfläche ziehen werden. Wirklich coole Tracks,
damit macht Autofahren sicher richtig Fun, alleine weil die Refrains
ziemlich schnell mitsingbar sind. Neben diesen Dauerplayern sind dann
noch etwas schwerer Songs vertreten. Daddy´s Bottle und Gimme A
Break gehen tief in die Materie und lösen fette Gänsehaut aus. Und
auch ein paar balladeske Stücke haben ihren Platz auf Get Sirius
gefunden. The Girl & The Moon ist eher ein Song zum Träumen,
während Bleed Out alte Wunden neu aufreißt um diese zu lecken. Und damit
es nicht zu melancholisch wird, haben wir einen Bogen zu dem anfänglichen
Pop-Rocker, an den sich The Last Shore und Break The Chain
mit ruhigeren und nicht ganz so treibenden Klängen anhängen.
Atmosphärische und auch gesanglich wirklich klasse, leiten diese Nummern
perfekt das Ende mit Feels Good ein, der sich dann noch einmal
äußert groovig präsentiert. Und wenn ein Song 24 Minuten geht, dann
darf man davon ausgehen, dass da noch eine Art Hiddentrack vorhanden ist,
der sich aber leider nur aus ein paar elektronischen Geräuschen
zusammensetzt.
Klar, wenn man eher ein Metalhead ist, dann wird man mit
Dead Sirius 3000 nicht viel anfangen können. Musikalisch haben
wir mit Get Sirius wirklich ein starkes Album, dass sich nicht so
einfach in eine Schublade stecken lässt. Auch wenn an manchen Stellen der
Ideenreichtum scheinbar erschöpft ist, haben die großartigen Momente
einen genialen Charakter und grooven sich durch Mark und Bein. So richtig
zum Rocken ist das Album nicht, aber soll es wahrscheinlich auch nicht
sein. Also, wenn ihr Bock auf außergewöhnlichen Pop-Sound habt, dann
hört vielleicht auf der der Homepage mal rein und dann entscheidet ihr
euch natürlich dafür, euch das Teil zu besorgen ;) Schaden kann es auf
jeden Fall nicht, da so gut wie alle Songs tierischen Spaß machen und
von tanzbar über verträumt bis mitsingbar einfach alles dabei ist. Nur
eben kein Headbanging haha
Anspieltipps:
The Hole
I won´t Stop My Dance
Feels Good
Tracklist
01. Born To Rock
02. Comin’ Out Fighting
03. Bad Girl
04. Knife In My Heart
05. Concrete Jungle
06. Don’t Believe A Word
07. Shout
08. Germany Rocks
09. Danger Zone
10. Emerald
11. Blood On The Sand
12. Lost In A Minute
13. Masquerade
14. Heat Of The City
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Veröffentlichung: 18.10.2013
Stil: Alternative Pop-Rock
Label: Tinseltown
Website: deadsirius3000.de
Facebook: www.facebook.com/DeadSirius3000
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