Die Zeit fließt nur so an uns vorbei und die Erde steht niemals still. Egal wie
bedeutend ein Mensch ist, irgendwann erreicht er seinen Zenit und stirbt dann viel
zu früh.
So ist es auch mit Bands. Die Einen scheinen ewig zu leben, wo Andere so schnell
wieder von der Bildfläche verschwinden, dass man sich fragt ob sie überhaupt da waren.
Alter Bridge bildet da eine interessante Ausnahme. Diese Band schießt hervor,
beweist, dass sie das Zeug zur Unsterblichkeit hat, verschwindet wieder und ehe man
sich fragt, was die Jungs eigentlich so machen, hauen sie einem erneut den Knüppel
in die Weichteile.
Mit ihrem aktuellen Album Fortress haben sich Alter Bridge neu erfunden
und vielleicht sogar übertroffen. Wer jetzt denkt, es sei nur spielerisch besser
und fetter gemischt der liegt zwar richtig, aber diese Scheibe ist der härteste,
krasseste Musikgigant den Alter Bridge jemals geschaffen haben.
Los geht es mit Cry Of Achilles. Dieser Song beginnt mit einer entspannten
Lagerfeuergitarre und man merkt direkt, dass da gleich etwas Unerwartetes passiert.
Oh ja!!! Das tut es auch!!!Ein Sturm bricht los und es geht einfach nur hart zur Sache.
Der Bass knallt, die Gitarre bläst alles aus dem Weg und das Schlagzeug kommt über
uns wie ein Orkan. Und dann kommt Myles Kennedy. Dieser Mann hat einfach alles was
ein Sänger braucht: Unglaublich viel Talent, ein gottgegebenes Organ und das richtige
Gespür für die Musik von Alter Bridge. Jede Zeile die er singt, lässt uns an
seiner eigenen Magie teilhaben.
Weiter geht es mit Addicted to Pain. Dieser Track zieht einen von Anfang an
in seinen Bann. Mit einem für Alter Bridge unüblich bösem Gitarrenriff, reißt
uns Gitarrist Mark Tremonti jeden Fetzen Fleisch von den Knochen. Und doch schaffen
die Jungs aus Amerika den Spagat zwischen neu entdeckter, brutaler Härte und dem
unverwechselbaren Feeling mit dem sie uns seit 2004 anstecken. Erst Lover
nähert sich der alten Form etwas an, denn dies ist eine typische Powerballade, wie
wir sie gerne hören. Und doch ist Lover so düster, schmerzvoll und voller
ungeahnter Tiefe. Das geht direkt ins Blut!!!
Musikalisch ist Alter Bridge - Fortress ein Album der Superlative und es fällt
schwer, negative Aspekte zu finden: Der Sound aus dem Hause RoadrunnerRecords
ist unschlagbar, jeder des Quartetts beherrscht was er tut und es ist für Jedermann
etwas dabei.
Ein einzig "Schlechtes" hat Fortress dann doch: Myles Kennedy singt so gut,
dass ein Normalsterblicher im Boden versinkt, wenn er auch nur kurz versucht mitzusingen.
An dieser Stelle sei gesagt, dass der gute Mann auch ein ausgezeichneter
Gitarrist ist und auf dem Album ebenfalls seinen Senf dazu gibt.
So wie auch Mark Tremonti, der uns in Waters Rising von seinen respektablen
Gesangskünsten überzeugt. Eine wirklich gelungene Überraschung auf einem Album,
welches nicht hätte besser sein können. Der Song Fortress ist leider das Ende
dieser großartigen Platte und fährt noch einmal Alles auf was Alter Bridge zu
bieten haben: Von kraftvollem Gesang, über ein beinhartes Schlagzeug, bis hin zu
Gitarrensoli und einem Bass der endlich mal weit im Vordergrund steht.
Abschließend bleibt zu sagen, dass Alter Bridge wirklich ihren Zenit erreicht haben und
auf dem besten Weg sind, zu einer Musiklegende zu werden. Vielen Dank für dieses
großartige Album.
Tracklist
1. Cry Of Achilles
2. Addicted To Pain
3. Bleed It Dry
4. Lover
5. The Uninvited
6. Peace Is Broken
7. Calm The Fire
8. Waters Rising
9. Farther Than The Sun
10. Cry A River
11. All Ends Well
12. Fortress
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Veröffentlichung: 27.09.2013
Stil: Alternative Hardrock
Label: Roadrunner Records
Website: www.alterbridge.com
Facebook: https://www.facebook.com/alterbridge?fref=ts
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