Finnland, du Land des Metalls, immer wieder beehrst du uns mit genialen
Bands und auch heute widmen wir uns erneut einem Export, allerdings
mehr in der verträumten Richtung. Um genau zu sein fabrizieren
Unshine laut eigener Aussage "Druid Metal" und das bereits schon
auf ihrem dritten Album Dark Half Rising.
Ich muss gestehen, dass ich nach dem ersten Durchhören recht unzufrieden
war. Normalerweise bleiben immer ein oder zwei Songs hängen aber das
blieb gänzlich nach Dark Half Rising aus. Als ich dann aber auf den
Begriff "Druid Metal" stieß, erschien mir das zweite Hören in einem
ganz anderen Licht. Aber dazu am Ende. Nach wie vor sind die Songs recht unspektakulär
aber wieso eigentlich nicht? So ist der Opener ein akustischer Einstieg
mit sehr eigenen Vocals im Refrain aber vielleicht macht genau das
Nadjas Wailing About To Come To The Frost aus. Um dann etwas
rockiger zu werden, geht The Oath Of Unredeemed Nature los,
kracht aber nicht wirklich rein, sondern treibt voran ohne wirklich
zu explodieren. Die Songs plätschern sehr vor sich hin, auch wenn es
immer mal wieder sehr coole Momente gibt. Wie zum Beispiel Defender
Of This Faith, der im Refrain eher wie der Titelsong einer Anime-
Sendung klingt. Das lässt mein Herz dann direkt einen Augenblick
schneller schlagen. Aber auch Their Horses Never Touch The Ground
ist ein wirklich sehr gefühlvolles Stück in dem Vieles richtig gemacht
wurde und nur gelegentlich die Gedanken wieder abschweifen.
Ein ganz besonderes Highlight ist der 13-minütige Track Ikuinen
Taistelu, der vor Abwechslungsreichtum sprudelt. Beginnend mit einem
Sprecher und düsteren Windgeräuschen im Hintergrund wird dann gerockt,
geträumt und ab und zu sogar getanzt. Dieser Song fasst eigentlich
ziemlich gut zusammen, worum es bei Unshine eigentlich geht:
Nicht zu hart, nicht zu eingängig sondern eher atmosphärische Musik zum
Nachdenken und um den Schmerz der Welt einen Moment vergessen zu können.
So passt auch das kleine Interlude namens Bone Fires sehr gut ins
Konzept, das einfach nur die Atmo eines Lagerfeuers und eines Waldes
zeigt um dann den letzten Song Ategenos (At The Death Of Winter)
einzuleiten. Dieser schließt dann den Kreis zum Opener und klingt wie
zuvor gemächlich aus.
Um nochmal auf den Begriff "Druid Metal" einzugehen: Beschaut man sich
Dark Half Rising unter dem Aspekt, dass ein paar Druiden und
Hexer ihr Leben beschreiben, wie sie heilen, vielleicht auch einen
Zaubertrank anrichten (aus dem Obelix nichts trinken darf) und die
heidnische Kultur bezeichnen und dazu läuft Unshine dann hat
man damit wirklich den perfekten Soundtrack gefunden. Mystisch und
verträumt bekommt ihr knapp eine Stunde mit dem neuen Album. Wer
auf Pagan Metal oder Viking Metal steht, sich aber ab und zu mal nach etwas
mehr Tiefgang sehnt, der sollte mal reinhören, denn vom emotionalen Part
her kann ich gar nicht meckern. Es mangelt vielleicht ein wenig an
der Imposanz, dennoch ist das Album keinesfalls belanglos. Reinhören und
eigene Meinung bilden ist wie immer das Motto! Ich jedenfalls behalte
die Platte und werd sie vielleicht mal zu ein paar netten Stündchen
unter Freunden (vielleicht eine Weinverkostung...jummy!!!) auflegen.
Anspieltipps:
The Oath Of Wilderness Of Unredeemd Nature
Defender Of His Faith
Ikuinen Taistelu
Tracklist
01. Nadjas Wailing About Coming To The Frost
02. The Oath Of Wilderness Of Unredeemed Nature
03. Arduinna
04. Spellbinder
05. Defender Of His Faith
06. Their Horses Never Touch The Ground
07. Idyl
08. The Blood Of Ardennes
09. Ikuinen Taistelu
10. Bone Fires
11. Ategenos (At The Death Of Winter)
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Veröffentlichung: 23.08.2013
Stil: Druid Metal / Gothic Metal
Label: Massacre Records
Website: www.unshine.com/news
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