Auch wenn End Of Green sich die letzten Jahre über immer mal wieder
live zurückgemeldet haben, liegt das letzte Album High Hopes In Low
Places bereits drei Jahre zurück. Aber jetzt endlich darf man sich
wieder in den einzigartigen Sound der Band um Frontman Michelle Darkness
stürzen. Ihr nun achtes Album The Painstream ist so gut wie auf
dem Markt und es wird wieder an den letzten Strahlen vor dem kompletten
Hoffnunfsverlustes gelabt!
Eins haben End Of Green in den vergangenen Jahren immer wieder
bewiesen: Sie wissen, was sie wollen und sie wissen wie sie es am
besten tun. So startet Hangman´s Joke in gewohnter dunkler Manier
und bricht jedes Herz in den ersten Sekunden des Openers. Es geht zwar
sehr treibend und rockig zu aber ohne wirklich aus den Tiefen der
Leidenschaft auszubrechen. Ein knackiges Teil, das direkt klar macht,
dass die Stuttgarter Jungs zurück sind. Spätestens wenn der Refrain
voller Klanggewalt und wunderschön arrangierten Vocals gemischt mit
den mitreißenden Gitarren durchbricht, darf kein Auge mehr trocken
bleiben. Wirklich sehr bewegend und ein klasse Auftritt! Weiter geht
es dann mit dem sphärischen Holidays In Hell. Der Name ist
Programm aber im positivem Sinne. Die herzzerreißenden Vocals bahnen sich
ihren Weg durch den Gehörgang und fahren mit der perfekt in Szene
gesetzten Instrumentalisierung das ganze Potential der Band auf um in
einem flackernden Höhepunkt zu explodieren. Rockig geht es dann mit
Standalone auf ein neues Level zu. Tanzbar und fast verträumt
kommt dieser Song daher und bricht mit den harten Gitarren aber immer
wieder aus. Den Kontrast dazu bietet dann der schwer-schwarze
Final Resistance. Der perfekte Song zum Hinlegen und um die
Augen für immer zu schließen. Und dabei überhaupt nicht kitschig sondern
sehr rührend. Doch bevor wir in ein Loch aus gewollter und gefeierter
Depression abrutschen, geht Degeneration gothic-poppig an den
Start und zieht auch den letzten Bewegungsmuffel auf die Tanzfläche. Mitwippen
ist hier erlaubt aber absolut zu wenig. Immer wieder wird rebellisch
herausgebrüllt und wird jede Faust in die Höhe fahren lassen ohne dabei
die Augen zu öffnen um den schwarzen Glitzer verfliegen zu lassen.
Eignet sich vielversprechend als Single und setzt sich selbst klasse in
Szene.
Mit Home On Fire wird der Moment einfach weitergenossen um ihn
dann in Death Of A Weakender in einer guten Mischung aus
Goth versetzt mit Blueselementen gänzlich fliegen zu lassen. Durchatmen,
den Atem aber bitte nicht ganz verlieren, auch wenn man hier in einen
Krater aus Verzweiflung stürzen kann. Wunderschön atmosphärischer Song,
der sich durch Mark und Bein bohrt. Ein ganz besonderes Highlight, wenn
man das auf so einer düsteren Platte überhaupt sagen kann, bietet dann
Don´t Stop Killing Me. Das Herz wird hier in den schönsten
Gothic eingehüllt und ergriffen um stimmungsvoll im Kopf zu bleiben.
Erinnert an den auf dem The Sick´s Sense erschienenden
My Crying Veins, was die Intensität angeht, aber treibender und
tiefgehender. Aber bevor es den Anschein macht, das aufgegeben werden
darf, gibt es den Rocker Chasing Ghosts auf die Ohren, der direkt
durchstartet und nicht lang fackelt. Es wird kräftig auf den Bass
gehämmert und die Gitarren unterstützen dies mit Power und schnellen
Riffs. Darüber der recht fixe Gesang von Darkness und ein weiterer
geiler Song kommt aus der bittersüßen Schmiede der Combo. Kurz vor Ende
gibt sich dann Miss Misery die Ehre. Besonders cleane Vocals
verwandeln nun das Wohnzimmer in eine Höhle der dunklen Romantik und
kommt tatsächlich etwas gefühlsduselig daher. Dazu der fast hymnenartige
Refrain und wir sind mit einem bemerkenswerten Abgang auf der Zielgeraden
angelangt. Der letzte Song des Albums The Painstreet könnte nicht
besser als ans Ende gesetzt sein. Durchdringend und glanzvoll in jeder
Pore darf man sich das letzte Mal aufbäumen. Die Vocals schwingen zwischen
dunkler Tiefe und schmerzlichen Höhen hin und her und steigern den Ender
bis hin zum Gipfel der Emotionen. Und damit endet dann nach elf Songs
das ganze Spektakel. Naja, außer man hat sich die Limited Edition
gegönnt, denn dann darf man noch ein bisschen weiterschweben mit den
schon bekannten Blackened Eyes (High Hopes In Low Places),
Demons(Last Night On Earth, High Hopes In Low Places) und
Hurter(The Sick´s Sense).
Über die Jahre haben es End Of Green immer wieder geschafft ihren
Sound neu zu etablieren und sich dennoch weiter zu entwickeln. Und mit
The Painstream haben die Jungs ein neues Meisterwerk geschaffen
voller brutaler Emotionen und aufwühlender Instrumentalisierung.
Ein Fünkchen Hoffnung in dieser tiefdunklen Welt bahnt sich seinen Weg um
vielleicht zu einer kleinen Flamme zu werden. All das verkörpert The
Painstream in seiner ganzen Vollkommenheit. Dieses Album hat wirklich
keinen Durchhänger sondern man bleibt dran, vom geladenen Anfang bis hin
zum gnädigen Ende. Lasst euch diese Platte nicht entgehen, denn End
Of Green haben es mal wieder geschafft jeden mit ihrem Sound
in ihren Bann zu ziehen und nie wieder loszulassen. Und wer die Jungs
dazu auch noch live erleben will, der hat noch bis November dazu Zeit
sich auf einem Konzert die schwarze musikalische Kante zu geben. Ich
freue mich jetzt schon auf das nächste Werk!
Anspieltipps:
Hangman´s Joke
Holidays In Hell
Don´t Stop Killing Me
Tracklist
01. Hangman´s Joke
02. Holidays In Hell
03. Standalone
04. Final Resistance
05. Degeneration
06. Home On Fire
07. Death Of The Weakender
08. Don´t Stop Killing Me
09. Chasing Ghosts
10. Miss Misery
11. The Painstreet
Limited Edition
12. Blackened Eyes
13. Demons
14. Hurter
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Veröffentlichung: 16.08.2013
Stil: Alternative Goth
Label: Napalm Records
Website: www.endofgreen.de
Facebook: www.facebook.com/endofgreenofficial
MySpace: https://myspace.com/endofgreen
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