getan. Konnte man beim Album „Gothic Electronic Anthems“ aus dem Jahre 2003 vor allem düstere Electro- und EBM-Sounds finden, so verfeinerten GOTHMINISTER ihren Sound in den letzten Veröffentlichungen so dermaßen, dass man ihn mittlerweile ganz anders definieren würde. Ein gutes Gespür für atmosphärische Songs, gute Melodieführung und sehr guten Produktionen bewiesen, das GOTHMINISTER sich kontinuierlich weiter entwickelt haben. Sehr interessant auch, das jedes ihrer 4 veröffentlichten Alben jeweils mit einem noch verbessertem Sound aufwarten konnte. Jetzt stehen sie mit ihrem fünften Studioalbum in den Startlöchern und ich war richtig gespannt, was mich denn dieses Mal erwartete.
Schon im Vorfeld der Veröffentlichung sorgten sie für mächtig viel Gesprächsstoff, denn mit ihrem Song “Utopia“ nahmen sie am Vorentscheid des Eurovision Song Contest für ihr Land Norwegen teil, aber aus Gründen wie, zu viel Blut und ähnliches konnten sie leider nur das Semifinale erreichen.
Bei “Utopia“ handelt es sich im Grunde um ein Konzeptalbum, denn Sänger und Mastermind Bjørn Alexander Brem aka Gothminister verarbeitete auf diesem Werk ein Teil seines Lebens und seine Alpträume. Er ist schon eine schillernde Persönlichkeit, denn tagsüber geht er dem Beruf eines Anwalts nach und abends wird er zum „Gothminister“. Zusätzlich zu der CD gibt es noch eine DVD, auf der sich ein Film befindet und der alles miteinander verbindet – Leinwand und Musik! Auf dem Cover von “Utopia“ reißen Zähne und scharfe Fingernägel in die Hülle und ich interpretiere es so, dass es sich um die Hülle von Bjørn Alexander Brem handelt. Die Auferstehung des Bösen, oder?
Mit ruhigen Tönen wird die CD mit einem Intro eingeleitet. Im Hintergrund hört man Schritte und vernimmt das Weinen eines Kindes und dann folgt die Musik – wie in einem Horrorfilm. Der Titeltrack klingt im Vergleich zu den ersten Songs wesentlich eingängiger und er avanciert bei mir sofort zu einem Ohrwurm. Mit „March“ folgt dann ein Instrumentalstück, das sehr intensiv rüberkommt und verbreitet wieder Horrorstimmung. Mit neuen Sounds kann „Horrorshow“ aufwarten. Es wurde mit elektronischen Beats und schnellen Drums ausgestattet. So unterschiedlich geht es auch bei den verbleibenden 8 Songs weiter, mal elektronisch, mal mit Orgelklängen oder Violinen versehen, bleibt die Spannung bis zum letzten Ton erhalten. Ich habe selten ein so spannendes Album in der letzten Zeit gehört, aber Vorsicht, ihr müsst es euch erarbeiten. Nach jedem Durchlauf mehr bringt “Utopia“immer mehr Überraschungen zutage.
Für mich ist “Utopia“ ein interessantes, abwechslungsreiches und sehr überzeugendes Album. Mit viel Fantasie konnte ich mir den Film, der als DVD bei der Extended Edition dabei ist, sehr gut vorstellen, bedrückend, wütend und sehr schaurig. GOTHMINISTER“ haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiter entwickelt und mal sehen wohin die Reise noch geht. Tolles Album!
Tracklist:
01.The New Beginning
02.Someone Is After Me
03.Utopia
04.March
05.Horrorshow
06.Nightmare
07.Afterlife
08.Helldemon
09.All Alone
10.Purgatory
11.Eternal
12.Raise The Dead
13.Boogeyman
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Veröffentlichung: 17.05.2013
Stil: Dark Metal
Label: AFM Records
Website: www.gothminister.com
Wertung: 9 von 10 Punkte
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