Um es gleich vorne weg zu sagen: "Charlett Schwarz" ist nicht der Name der Sängerin dieser Band, sondern ein Sinnbild einer schwarzen Katze, welche das Wesen ihrer Musiker wiederspiegelt. Eine schemenhafte Kreatur, die sich in mal schleichenden, mal stolziernden Klängen manifestiert, fauchend, klagend und schnurrend in Wechselhaftigkeit. Dabei ist der Sound von "Charlett Schwarz" wahrlich kein Katzenjammer, vielmehr ein experimenteller Hauch Klang gewordener Melancholie.
Vornehmlich geprägt von der Kreativität der Sängerin Veyna, ist es auch ihre Stimme, die das exotische Feeling von "Behind a face" ausmacht. Vergleichbare Musik sucht man hier vergebens. Ungewohnt und doch verführerisch werden die teil sozialkritischen, teils einfach nur emotionalen Texte verpackt und dem Hörer nähergebracht. Ohrwurmtauglich ist dabei sicher vor allem der Song "Männer haben Angst vor mir", aber auch die zum Träumen verlockenden "Sweet Voices", oder der Seelenspiegel für all die (Möchtegern-)Models, den "Perfekt" zum Ausdruck bringt, sie alle sind nur Teil einer collagierten Einheit.
Auf ihrem Debut "Behind a Face" machen "Charlett Schwarz" sicher keine Musik für die Masse, dazu bedarf es dann doch zuviel Eingewöhnung. Das Album ist vielmehr etwas für Hörer, die in die Tiefe lauschen wollen, sich in den Bann ziehen lassen und bereit sind sich zu öffnen. Hier zeigt sich, daß der Bereich "schwarze Musik" noch lange nicht festgefahren ist, und es auch heute noch Künstler gibt, die jenseits aller "Standards" außergewöhnliche Musik für dunkle Seelen schaffen.
Prädikat: Empfehlenswert.
Tracklist:
01. Tribal In
02. In A State of Mine
03. Beside Myself
04. Irritational BackgroundServices of Mind
05. Männer Haben Angst vor Mir
06. Perfekt
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07. Black Hole
08. The Bridge
09. Riccochet
10. Call My Name
11. Sweet Voices
12. Staggering Heart
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Veröffentlichung: 17.11.2006
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