Manchmal scheint es doch sowas wie ein "Schicksal" zu geben. Etwa eine Woche ist es her, daß ich das Album "The End of the Wizard" von "Weltrenbrand" in der Post hatte. Seitdem ist viel passiert. Ein intensiver Kontakt zur Band ist entstanden, im Nightshade-Forum ein offizielles Bandboard eingerichtet worden, und andere schöne Dinge sind in Planung. Nur die Rezension zur CD hab ich bis heute nicht geschrieben... Was aber auch wider meiner Natur wäre. Man muss ein Album in der Regel mehrfach hören, um sich eine Meinung bilden zu können.
Und wie es bei mir oft der Fall ist, waren es in dieser Woche sicher alleine 30-40 Durchläufe. Sobald ich mich anderen, wichtigen Arbeiten widme und das Rezensieren nach hinten schiebe, passiert es schnell, daß ein gutes Album zu einer Art Begleiter für diese Zeit wird. Man könnte alleine diesen Umstand schon als Kompliment für ein solches Werk sehen... Würde es mich nerven, wäre ein Drang zum Musikwechsel obligatorisch. "The End of the Wizard" jedenfalls hat keinen solchen Nerv-Faktor.
An dieser Stelle möchte ich allerdings alle Musiker und Künstler beruhigen, deren CDs ich schon nach 1-2 Tagen des Hörens hier vorgestellt habe. Das heißt nicht automatisch, daß die Musik langweilig oder nervig ist... Es kommt eben nur immer drauf an, welche Schwerpunkte ich bei meiner Arbeit lege. Konzentriere ich mich voll auf ein Album, kann ich natürlich oft auch eher was schreiben. ;)
Aber genug der wahrscheinlich einschläfernden Geschichten aus meinem Arbeitsalltag... Wenn ihr interessante Stories hören wollt, wendet euch lieber an die "Weltenbrand", erzählen die Jungs und Mädels doch auf ihrem Album fast ausschließlich aus der Sagenwelt ihres Heimatlandes Liechtenstein. Eingefasst in traumhaft melodischen Gothic-Metal, entsteht so eine Art musikalisches Sagenbuch aus einem Fürstentum, dessen Existenz mancher moderner Mensch wahrscheinlich selbst noch für einen Mythos hält.
Geprägt von Dinas und Ritchies duettalen Gesängen, bewegt sich die Musik auf einer Ebene, die leicht folkloristische Melodiegebilde in ein typisch "gothisches" Gewand fasst. Die an den richtigen Stellen mal kurzzeitig härtere Metalriffs in den Vordergrund hebt, um dann wieder ganz sanft abzuebben und in träumerischen Choralen und Streicherpassagen zu versinken oder von reinen Klavierklängen getragen wird.
Wollte man Kritik üben, könnte man vielleicht stellenweise die Clubtauglichkeit vermissen, oder dem Album eine gewisse Trägheit unterstellen. Betrachtet man aber das Konzept und den Hintergrund dieser Musik, dann sollte klar sein, daß genau diese Faktoren dem mystischen Flair von "The End of the Wizard" seine spezielle Note verleihen. Oft ist es halt doch schöner, sich bei Kerzenschein auf Traumreisen zu begeben, als in verrauchten Clubs zu stakatischen Beats abzuzappeln.
Tracklist:
I. Bewitched Herd Boys
II. The Ghost of the New Year´s Eve
III. Question by the Night Ghost
IV. The French and the Wine
V. The End of the Wizard
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VI. Among Them
VII. Foal in an Egg
VIII. Overheard
IX. Gipsy Magic
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Digipack-Bonus:
X. Cursed by the Zyprio
XI. A Witch Reveals Herself
Erschienen: 25.08.2006
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