Das Phänomen The Nightchild taucht seit 2004 immer wieder regelmäßig aus der
Gruft auf um der Welt seine Musik zu präsentieren. Anfang des Jahres brachte das Duo
um A. (u. a. Andromeda Eye, Sociophobia) und Olga “Holy Cat” bereits die Single
Dreammaster den Fans zum
freudigen Erwarten, so ist nun das dazugehörige Album The World Unseen, The
World Unknown auf dem Markt und verkörpert genau das, was der Name beinhaltet:
Eine neue Welt voller sphärischer und verträumter Melodien und Songs, die das
Gothic-Herz höher schlagen lassen. Mit dreizehn Tracks voller Emotionen und tiefen
Gefühlen haben The Nightchild sich selbst übertroffen und überzeugen in
jederlei Hinsicht, passend zur dunklen Jahreszeit.
Du stehst auf einem dunklen Platz, deine Füße werden vom wabernden Nebel eingehüllt.
Du schaust nach oben und siehst ein Mausoleum. Du öffnest die Tür und eine
steinernde Treppe zeigt dir den Weg nach unten. Der Weg ist beleuchtet von Fackeln,
die recht und links des gewundenen Weges vor sich hin flackern. Du hörst ein
psychedelisches Piano und folgst dem sound...Genau so kann man den kurzen Opener
Entrance beschreiben, der dich auf die Reise nimmt. Weniger gruselig und dafür
psychedelisch schön ertönt nun Dream der den Zuhörer mit den Sätzen "Close
your eyes and fall asleep" langsam einschlummern lässt. Man kann sich voll und ganz
auf den Sound einlassen, der absolut im Ohr bleibt. In den düsteren Schlaf gefallen
tritt nun der Dreammaster auf die Tanzfläche und zieht jeden mit in seinen
Bann. Unterstützt von einer psychedelischen Geige im Hintergrund hämmert sich das
schnelle Schlagzeug leise in den Vordergrund und lässt den Song nicht zu hart
erscheinen. Die schön arrangierte Gitarre mischt sich perfekt mit den Vocals, die sich
der Herr und die Dame gut aufgeteilt habn. Natürlich darf der übermaßige Hall hier
nicht fehlen und führt den träumerischen Charakter des Anfangs wunderbar weiter. Mit
Dead Bride werden direkt spooky Tremolo-Sounds und ein hüpfender Synthesizer
eingeführt, der vom ebenfalls melodiösen Bass weitergeführt wird. Hier haben wir
sehr rockig angelehnte Parts, bei dem sich das Gitarren-Riff immer wiederholt und
durch die wenigen Lyrics nicht gebrochen wird. Dreamy, dreamy, das hört man gerne!
Als nächtes darf man sich auf einen wirklich coolen Song namens The Mischievous
Cat from Mars freuen, der wirklich from outer space kommt und die außerirdische Katze
sich durch eine miauende süße kleine Gitarrenmelodie auszeichnet. Die hohen Vocals
im Refrain geben hier alles und treiben den Song in gewohnter Manier nach vorne. So
bleiben The Nightchild sich nicht nur selber treu, sondern fassen mit ihrem
Sound genau die Stimmung auf, die durch den Namen erwartet wird, was sie auch beim
nächsten Song Theatre Of Death weiterführen. Die Gitarre zu Anfang wirkt hier
sehr theatralisch getragen und in sich verspielt melodiös, das man in eine
melancholische Emotion vom Feinsten kommen darf. Wie auch bei den Vorgängern arbeitet
das Duo mit langen instrumentalen Intros, in das sich der Gesang dann perfekt
eingliedert.
Doch nun wird es richtig gruselig. Verzweifelte Schreie und ein kurzer aufbegehrender
Herzschlag leiten The Child Of Madness ein und werden dann von einem leisen
hämmernden Schlagzeug und fetzig aber getragenen Gitarren weitergeführt. Für den
Gothrocker ist jetzt die Zeit gekommen auf die Tanzfläche zu stürmen und sich die
Seele aus dem Leib zu bewegen. Der fixe Gesang treibt, die sphärischen Keys halten
die Stimmung und der Bass zeigt, dass auf dieser Platte auch absolut gerockt werden
darf - aber nicht zu doll, denn sonst werden die Goths vielleicht verschreckt!
Deshalb tritt nun Masquerade auf die Bildfäche und umspielt jedes Herz mit
tänzelnden Melodien und einem schönen düsteren Versteckspiel. Des Mondes Kind...
ein deutscher Titel mit sehr merkwürdigen Lyrics. Ich bin mir nicht ganz sicher, was
das für eine Sprache ist. Es ist eine Mischung aus deutsch und einem krassen Akzent,
was den Song umso interessanter macht. Dazu die getragenen Gitarren und man fühlt
sich dem Mond um einige Kilometer näher um ihn fast umarmen zu können. Jetzt tönt es
wieder heftig durch die Boxen bei New Ghoul Is Born, der mit dem Eingangssatz
"Take my hand, drink my blood" genau aufzeigt, dass wir uns jetzt eher in einem
Alptraum befinden und das verkörpert das jaulende musikalische Arrangement voll und
ganz. Mit In Memory Of H.P. haben wir einen Funeral-Song, der sich
möglicherweise auf H.P. Lovecraft beziehen könnte, was ich jetzt hier einfach
spekulierenderweise behaupte, alleiner weil der Sound schon sehr nach düsteren
Träume und Ideen schreit. Schnelle gezupfte Gitarren und kleine slidende Bassläufe
zeichnen diesen Song aus, der gänzlich ohne Lyrics auskommt ohne langweilig zu
werden.
Wir befinden uns nun auf der Zielgeraden, mit dem hoffnungsvollen Song The Majesty
Of Night, der alles andere als ein Aufwecker ist und noch einmal tief in die
Seele des Zuhörer stoßen wird. Mit stimmungsvollen Gitarren untermalt kommt der
Gesang hier besonders gut zur Geltung und treibt die dunklen Gefühlen durch den
melodiös-getragenen Gesang auf die Spitze. Will man jetzt wieder aus diesem dunklen
Traum aufwachen? Eigentlich nicht, allerdings kommt man nicht drumherum, denn der
bereits gehörte The Mischievous Cat From Mars taucht plötzlich wieder auf,
diesmal allerdings mit russischen Lyrics und bringt das Album mit neuer Härte,
nicht zuletzt durch die harten Worte, zu einem genialen Ende. Also, Augen auf, raus
aus dem Sarg und ganz schnell aus der Gruft gerannt, bevor sie dich vollends
verschluckt! Oder einfach kurz die Repeat-Taste drücken und noch einmal abtauchen...
Ohne Zweifel: The World Unseen, The World Unknown ist eines der besten reinen
Gothic-
Alben, welches dieses Jahr auf den Markt gekommen ist! Und das kann ich mit bestem
Wissen und Gewissen sagen, da sich 2012 ja nun zum Ende begibt. Dieser Longplayer
ist das ideale Weihnachtsgeschenk für diejenigen, die das Bäumchen schwarz geschmückt
haben und sollte in keiner Goth-Sammlung fehlen. Von düsteren Stimmungen über
hoffnungsfrohen Melodien haben wir hier alles in einem Sack und darf und sollte immer
wieder angehört werden! Das Album gibt es als Download auf der
af-music Seite, also los los los, Link klicken und runterladen!
Abspieltipps:
Dead Bride
The Mischievous Cat From Mars
Theatre Of Death
Tracklist
01 Entrance
02 Dreams
03 Dreammaster
04 Dead Bride
05 The Mischievous Cat From Mars
06 Theatre Of Death
07 The Child Of Madness
08 Masquerade
09 Des Mondes Kind
10 New Ghoul Is Born
11 In Memory of H.P.
12 The Majesty Of Night
13 The Mischievous Cat From Mars (Russian Edit)
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Veröffentlichung: 02.11.2012
Stil: Gothic
Label: af-music
Website: http://thenightchild.at.ua
Facebook: www.facebook.com/pages/The-Nightchild/111454725586441
Myspace: www.myspace.com/thenightchildband
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