Irrungen und Wirrungen... ich vermute, DeStijl haben den Namen ihres letzten Albums äußerst bewusst gewählt. Als Retourkutsche? Hommage? Einfach, weils sich angeboten hat? Schwer zu sagen, aber in jedem Fall ist es witzig.
Wer sich jetzt fragt, "Was faselt der denn da?!", dem sei es ganz kurz erklärt. Die Band The White Stripes dürfte ja mittlerweile nahezu jeder kennen, waren sie doch nicht nur einer der spannendsten Indie-Acts des letzten Jahrzehnts, sondern haben mit dem Intro ihres Songs Seven Nation Army die Einmarsch-Hymne der letzten Fußball-WM gestellt - Was sicherlich nicht jedem eingefleischten Fan schmeckte.
Das zweite Album der White Stripes hieß halt De Stijl. Und jetzt hat die französische Formation DeStijl ihren im letzten Jahr erschienenen Longplayer einfach mal The White Stripes genannt. Na wenn das mal nicht zu Verwirrungen und interessanten Suchmaschinenresultaten führt. ;)
Der Grund, warum ich euch das gerade alles erzähle, ist übrigens, dass besagtes Album The White Stripes am 25. Mai 2012 via afmusic europaweit neu aufgelegt wird und mir in diesem Zusammenhang in die Hände gefallen ist. DeStijl selbst kannte ich bis dato nicht.
Gegründet hat sich die Band wohl irgendwann um 1995, also lange vor TWS, allerdings gab es zuletzt eine langjährige Pause. Mit der neuen Scheibe haben sich DeStijl dann aber eindrucksvoll zurück gemeldet und ein spannendes Werk voller Electro-Rock vorgelegt, das Fans von Bands wie IAMX, De/Vision, dAVOS oder tatsächlich auch den White Stripes sofort in seinen Bann ziehen dürfte.
Spannende, nicht überdrehte und stattdessen sehr wavige Melodien verarbeiten die Franzosen, stets mit einem gekonnten Händchen für gute Mixturen und interessante Hooks. Was mir besonders gefällt, ist, dass die Mannen sehr unaufgeregt und ohne übertriebenen Bombast musizieren, wodurch die Scheibe runter geht wie Öl, ohne dabei klebrig zu sein. Songs wie Serial Immortality oder Greedy laden einfach dazu ein, abzutauchen und sich wohl zu fühlen.
Aalglatt ist The White Stripes aber zum Glück auch nicht. Stücke wie Burning Blood bieten genug Kante, um sich daran ein wenig zu reiben, ohne sich jedoch zu verletzen und vor Schmerz die Stop-Taste zu drücken. Überhaupt schaffen es DeStijl, die Gratwanderung zwischen zart und hart so gekonnt zu meistern, dass ihre Musik für viele Lebenslagen taugt.
Trackliste
01. Clues And Motives (Album Edit)
02. Burning Blood (Hot Mix)
03. Outraspection (Broken Mix)
04. Psycho (MMX)
05. Serial Immortality (Part 3)
06. Friend (Extended Version)
07. Angels Falling (Noisy Remix)
08. 280 (RIP Mix)
09. Greedy (Album Mix)
10. Out Of Memory (Vocal Mix)
11. WYGIWIN (MMX Version)
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Veröffentlichung: 25.05.2012
Stil: Electro/Rock/Wave
Label: afmusic
Website: www.destijl.info
MySpace: www.myspace.com/destijlonline
Facebook: www.facebook.com/pages/DeStijl/117634514815
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