Joe Lynn Turner - Drei kleine Worte, die den Werdegang der Rockmusik maßgeblich
bestimmt haben. Die komplette Discographie des inzwischen 61jährigen Altrockers
hier aufzuführen, würde den Rahmen um Einiges sprengen. Um hier die wichtigsten
aufzuführen ist Turner vor Allem durch Fandango und Yngwie J.
Malmsteen´s Rising Force bekannt geworden, darf aber namentlich natürlich
auch nicht bei Deep Purple fehlen. Seit 2006 rockt sein Soloprojekt
Sunstorm durch die Welt, gerade erst erschien sein drittes Studioalbum
Emotional Fire.
Schon vor dem ersten Hören kann man sich bei dieser Platte sicher sein, dass
er hier Melodic Rock auf die Ohren gibt. Und so werden die Erwartungen auch
nicht enttäuscht. Der Opener Never Give Up springt einem mit melodiösen
Gitarren und begleitendem Schlagzeug entgegen. Darüber Joe´s typische Rockstimme,
die sich in einer guten Mittellage bewegt und der erste Song ist im Kasten.
Doch was wäre ein solcher Auftakt ohne eine dramatische Bridge, einem darauf
folgenden schnellem Gitarrensolo und einer Transponation am Ende? Dafür muss
man kein Hellseher sein, die Form funktioniert und wieso soll man sich nicht
an alte Gepflogenheiten halten, wenn sie doch ankommen?
Keyboardtechnisch unterstützt und leicht ruhiger kommt Emotional Fire
daher. Oha, hat man das nicht schonmal gehört?
Tatsächlich ist der Namensgeber des Silberlings eigentlich ein Original von
Michael Bolton, der den gefühlvollen Up-Tempo-Rocker für Cher
geschrieben hat und Turner damals im Background ordentlich mithalf. Man befindet
sich mitten in den 80ern, Bilder von langen Wuschelmähnen, viel Glam, Leder
und den ersten Headbang-Versuchen schießen einem in den Kopf. Doch das sollte
nicht der einzige Auftritt von Michael Bolton geblieben sein! Gina
vom The Hunger Album von 1987 ist auch vertreten und ist eines der
wiederbelebten Highlights auf der Platte.
Für den musiklalischen Part stehen die Gitarren auf dem Treppchen ganz oben.
Es wird auf melödiöse Gitarrenriffs gesetzt, die nicht zu hart angesetzt sind,
dabei immer die Stimmung vorgeben, wie zum Beispiel bei You Wouldn´t Know
Love oder The Higher You Rise.
Doch wo die Gitarre nicht mehr punkten kann, kommt das Keyboard ins Spiel. Und
das wird ordentlich in Szene gesetzt. Lay Down Your Arms bedient sich
mit sphärischen Klängen und einem Klavierspiel, dass ins Herz geht. Aber auch
neuere Elemente haben ihren Auftritt, so gibt es einen kleinen recht
elektronischen Einspieler bei Torn in Half. Nben den ganzen
treibenden Songs gibt es gerade mal zwei Balladen, Lay Down Your Arms und
der Ender All I Am die aber auch spielbar sind. Der Gesang bietet keine
großartigen Variationen, Joe Lynn Turner weiß genau, wann seine Stimme gut
klingt und die Schiene wird durchgefahren. Da dies aber auch ein prägendes
Element der 80s Rockmusik ist, sei dem guten Mann vergeben und man darf weiter
genießen.
Im Großen und Ganzen haben wir die ganze Platte schon vor Jahrzehnten gehört.
Melodilastige Sounds, eingängige Mitsing-Refrains und und vorhersehbare
Herangehensweise and sie Songs. Aber: Who cares???? Emotional Fire ist
ein obergeiles Rockalbum und nur weil es an die gute alte Zeit der 80er erinnert,
kann man hier nicht von altbacken sprechen. Denn wie der Opa schon sagte: "Was
früher gut war ist es heute eben auch noch!" Genau wie es beispielsweise die
Modeentwicklung vormacht wird hier ganz auf das Motto "back to the roots"
gesetzt - mit Erfolg.
Emotional Fire ist ein Must-Have im CD-Schrank und wird nicht nur die
alten Knacker von nebenan an die guten alten Zeiten erinnern sondern auch die
Generation von heute begeistern. Zugreifen!
Anspieltipps
Never Give Up
Gina
Follow Your Heart
Trackliste
01. Never Give Up
02. Emotional Fire
03.Lay Down Your Arms
04. You Wouldn´t Know Love
05. Wish You Were Here
06. Torn In Half
07. Gina
08. The Higher You Rise
09. Emily
10. Follow Your Heart
11. All I Am
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Veröffentlichung: 24.02.2012
Stil: Melodic Rock
Label: Friday Music/RYKO Distribution (USA
Website: www.joelynnturner.com/
Facebook: www.facebook.com/joelynnturnerofficial
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