Heute schreibe ich über LPF12, das Ein-Mann-Projekt von Sascha Lemon. Auf LPF12 wurde ich im Herbst 2011 aufmerksam.
Das Album A Sense of Loss (Eben der Release von 2011) hatte mich auf Anhieb sehr interessiert, und im Laufe von mehreren Hördurchgängen regelrecht begeistert.
Es kamen wiederholt sehr angenehm überraschende Assoziationen von Haujobb hoch. Vor allem an die ruhigeren Ambient-Tracks von Haujobb.An diese habe ich mich sehr deutlich erinnert gefühlt, als ich das Album von LPF12 gehört hatte.
Sehr genial!
Bei dem nun vorliegenden Album Whiteout handelt es sich um einen fiktiven Soundtrack zu Forschungsstationen in der Antarktis. Die Soundscapes sind durchweg sehr "ambient-lastig", das heisst also quasi ohne rhytmische Beat-Elemente ineinandergreifende sphärische Strings. Lediglich im hinteren Teil der ersten Sückes Aboa (etwa ab der 30. Min.), oder bei Great Wall ziemlich am Anfang tauchen sehr dezent gehaltene Tribal-Rhytmen auf, die aber auch wieder schnell ausfaden.
Immer wieder werden die sphärischen Endlos-sounds ergänzt von den LPF12-typischen noisigen Einlagen, die im Vergleich zu "A sense of Loss", hier NOCH diskreter, aber akzentuierter eingesetzt werden. Mir kommen Erinnerungen an so legendäre Alben wie die Substrata von dem norwegischen Ein-Mann-Projekt Biosphere hoch.
(MEMO: Hinter Biosphere steht Geir Jensson, welcher bei der bekannten 80er-Wave-Band "Bel Canto" das Synth-Programming gemacht hatte, und sich dann auf Solopfaden zu dem Projekt "Biosphere" weiterentwickelt hatte.
Und mit Novelty Waves vom Album Patashnik (1994) sogar einen Charthit landete, da besagter Track für die Levis-Jeans-Werbung 1994 verwendet wurde)
Zurück zu LPF12: Die Tracks sind sehr lang, also z.B: das Stück GreatWall ist mal locker 35 min. lang, und kann meiner Meinung nach durchaus auch für ernste Meditations-New-Age-Sessions als Hintergrundbeschallung dienen... wers mag.
Sehr ruhig, sphärisch, tragend, und auch von der Stimmung her echt winterlich, also arktisch, DAS kommt hier wirklich zum Tragen. Ich fühle mich wie damals bei Biosphere durchaus in arktische Schneewüsten versetzt.
FAZIT: Ein sehr ungewöhnliches, sehr gelungenes Ambient-Album, das Beachtung verdient, und das betrifft auch das Projekt LPF12 als solches:
Macht bitte weiter so! Ich werde dieses Projekt jedenfalls weiter verfolgen, da kann ich echt Fan werden. (Bin ich eigentlich schon ;-) )
Freu mich schon jetzt, LPF12 mal live zu erleben, falls das denn mal möglich sein wird.
Grüße, Armin!
Trackliste
01. Aboa
02. Byrd (27:23 min)
03. Great Wall (35:54 min)
04. Whiteout (1:06:15 Std)
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Veröffentlichung: 31.01.2012
Stil: Electro
Label: Ionium Records
Website: www.lpf12.de
Facebook: www.facebook.com/pages/Lpf12/138730399495694
Kostenfreier Download: lpf12.bandcamp.com/album/whiteout
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