Es ist eine Geschichte über Musik. Das Abenteuer eines jungen Burschen, der auszog, um die Welt mit seiner Harfe zu erobern. Dies ist auch die Geschichte einer Midlife-Crisis. Sie handelt von Drogen, Sex und Liebe. Und es geht vor allem um eines: Um Musik mit Steinen drin.
Rollende Steine... Eigentlich eine Schande, dass ich ausgerechnet jenes Pratchett-Buch noch nie zuvor gelesen habe, welches das Thema Musik als Schwerpunkt hat - Und damit quasi mein Steckenpferd. Aber man kann Dinge ja nachholen, und im Zuge meiner "ich ergänz mal meine Terry Pratchett-Sammlung"-Aktion war dies dann natürlich auch ein absoluter Pflichtkauf, den ich nicht bereuen sollte.
Rollende Steine erzählt die Geschichte eines Jungen, der nach Ankh-Morpork kommt, um hier zu musizieren und die große weite Welt zu erfahren. Die Gefahren der Großstadt unterschätzend wird er jedoch ausgeraubt. Zudem war ihm nicht klar, dass man in der größten Metropole der Scheibenwelt Mitglied der Musikergilde sein muss, um offiziell musizieren zu dürfen - Wozu er allerdings die horrende Aufnahmegebühr der Gilde zahlen müsste, was ihm natürlich unmöglich ist. Gemeinsam mit zwei anderen - ein Troll und ein Zwerg - die sein Schicksal teilen, gründet er "Die Band mit Steinen drin", tritt in finsteren Spelunken auf... und tritt damit eine gewaltige Lawine los...
Was das alles mit einer mysteriösen Gitarre zu tun hat, und welche Rolle Tod und dessen Enkelin hierbei spielen, das erzählt euch jener Klassiker von Terry Pratchett, um den es hier geht. Auf mehreren Handlungsebenen verarbeitet der Autor hier zahllose Problematiken rund um das Erwachsen-Werden, die Liebe zur Musik und das dazugehörige Business. Freundschaft spielt eine Rolle, die Frage nach dem Sinn hinter allem eine andere. Seitenhiebe auf Monopolstellungen gegenüber der freien Kunst darf man genießen, genauso wie eine unheimlich witzige Parodie auf das Phänomen des Punk. Rollende Steine ist vergleichsweise komplex erzählt, auf mehreren Handlungsebenen, kommt aber stets zur richtigen Zeit auf den Punkt.
Es ist schon fast müßig zu sagen, dass Pratchett mich wieder einmal erwartungsgemäß beeindruckt hat... Auch wenn ich in diesem Fall das Ende nicht unbedingt optimal finde - Hier löst sich alles irgendwie in Wohlgefallen auf. Macht aber nix, denn dennoch ist Rollende Steine sicher eines der spannendsten Bücher die der Brite je verfasst hat. Zumindest, wenn man auf Musik mit Steinen drin steht.
Veröffentlicht: 01. September 2001
Verlag: Goldmann Verlag
Umfang: 416 Seiten
Preis: 8,90 Euro (Taschenbuch)
ISBN: 978-3442430499
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