Psycho Luna: Göttin

Was passiert, wenn man Goethes Erben, Samsas Traum, Wizo und Motörhead in einen Topf wirft, kräftig umrührt, und dabei die Merseburger Zaubersprüche rückwärts aufsagt? Ganz klar: Der Mond spielt verrückt! Eine gute Beschreibung dessen, was Psycho Luna so musikalisches in die Welt hinausrotzen, ist damit aber maximal ansatzweise angedeutet.
Bizarr, stellenweise dreckig, dann wieder melancholisch, und im nächsten Moment nahezu fröhlich, so präsentieren sich diese 5 auf ihrem dritten Werk, welches zugleich Abschluss der "Eis-Welt-Trilogie" ist. Göttin ist eine Liebesgeschichte in einer befremdlichen Welt, und doch menschlich und irdisch schön.

Psycho Luna verbinden Elemente sämtlicher artverwandten Stilrichtungen zu ihrem eigenen Sound, welcher manchmal bekannt, dann wieder neuartig wirkt, an manchen Stellen gar gewisse musikalische Kollegen zu persiflieren scheint, und letztlich doch nur schwer in Worte zu fassen ist. Man könnte die Wirkung irgendwo zwischen verwirrend und beruhigend suchen, und würde wahrscheinlich beim bedrückenden auskommen.
Und letztlich ist Göttin vor allem ein eigenwilliges Werk metaphorisch-musikalischer Prosa.

Ob man die Band nun für beknackt oder begnadet hält, hängt sicher auch davon ab, von welchem Standpunkt man ihre Musik betrachtet. Damit ist nun nicht gemeint, daß eine Reise zum Mond notwenig ist, um der Göttin nahe zu kommen. Sowohl eine große Fanbase, als auch einige harsche Kritiker, sind Psycho Luna wohl sicher... Wenn man mich fragen würde, ich würde wohl zu Ersteren gehören.

Tracklist:

Veröffentlichung: 26.10.2007

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