Mit dem mehr als genialen Album "The Blackening" haben MACHINE HEAD sich selbst schon mal ein Denkmal gesetzt und die Messlatte extrem hoch angelegt für ihren neusten Streich "Unto The Locust". So ein Mega-Album muss man erst mal toppen, aber aus dem Hause MACHINE HEAD ist man ja seit "Through The Ashes Of Empires" Qualität und stetige positive musikalische Weiterentwicklung gewohnt und "Unto The Locust" bildet da keine Ausnahme.
Die Songs sind etwas kürzer ausgefallen, bewegen sich aber immer noch über der 6-7 Minuten Grenze und das Epische was auf "The Blackening" groß rauskam, wurde um einiges runter gefahren. Dafür setzt man mehr auf dichte Atmosphäre und eingängige Refrains. Ihre Liebe zum klassischen Metal lassen sie auch umso mehr auf blitzen und Robb Flynn und Phil Demmel zelebrieren wahre Gitarren-Schlachten, die man nur als Wahnsinn bezeichnen kann. Auch ihre Thrash Metal Wurzeln und die mörderischen Groove-Passagen, die ja schon immer ihren Sound ausmachten, leugnen sie zu keiner Zeit und das verbinden sie mit einen modernen Anstrich der jungen wie alten Fans die Freudentränen ins Gesicht treiben dürfte. Mit der Thrash-Abrissbirne "I Am Hell" geht es nach einem langen Intro brutal nach vorne los. Hier fällt sofort auf das Herr Flynn noch mehr an seinem aggressiven wie auch melodiösen Gesang gearbeitet hat. Ein Killer-Refrain fräst sich ins Hirn und der Song peitscht ohne Gnade auf einem ein und schnelle Gitarren-Solis treiben das Massaker weiter an.
Ein ruhiger Mittelteil unterbricht den Sturm, um danach in fette Grooves über zugehen. Episch und fett groovig wird es dann mit "Be Still And Know" und so würden wohl IRON MAIDEN klingen, wenn sie Thrash Metal spielen würden. Ein schneller Teil sorgt für Abwechslung und die melodischen Gitarren machen diese Hymne perfekt. Mit "Locust" kommt das wohl eingängigste, und auch das, Achtung böses Wort, kommerziellste Stück. Aber hier werden fette Grooves und catchy Refrains so geschickt kombiniert, dass wir es immer noch mit einer mächtigen Nummer zu tun haben. Was Robb hier wieder stimmlich vom Stapel lässt ist auch eine Liga für sich! Ruhig fängt "This Is The End" an, geht dann aber mit Blast-Beats gewürzt, wieder voll in einen Thrash-Rausch über, mit leichten Melodic-Death Einflüssen. Im Verlauf des Songs wird ein wenig das Gas gedrosselt, um dann wieder voll Fahrt aufzunehmen. Ein Song der dafür gemacht ist um sich im Circle-Pit zu zerfleischen! Als Halb-Ballade ist "The Darkness Within" angelegt und hier huldigen MACHINE HEAD ihr Leidenschaft zur Musik. Wer es etwas gefühlsvoller mag, der kommt hier bestimmt auf seine Kosten. Das etwas sperrige "Perls For Swine" zündet zwar nicht sofort, aber nach ein paar Durchläufen kann auch dieser Song mit seinen komplexen Riffing und Tempowechseln sehr überzeugen.
MACHINE HEAD zeigen hier ihre progressive Seite und reizen damit ihre ganze musikalische Spannweite mehr als aus. Mit einem Kinderchor (das sind die Kinder von den Musikern) startet "Who We Are" und danach wird es hymnisch mit einem starken Mitgröhl-Refrain und endet stilvoll mit Streichern. Damit endet die Scheibe die verdammt nochmal der Hammer geworden ist. Echt der Wahnsinn was Rob Flynn und seine Mitstreiter wieder mal veröffentlicht haben und ich bin mir sicher das "Unto The Locust" wieder Spitzenplätze in den Polls nächstes Jahr einnehmen wird!!! Ist "Unto The Locust" jetzt besser als sein Vorgänger? Nicht gerade leicht zu beantworten. Aber gerade weil es MACHINE HEAD gelungen ist, mehr Songs zu schreiben, die sofort im Kopf hängen bleiben, sehe ich die neue Scheibe als etwas besser an, ohne "The Blackening" (Das ist immer noch ein Album für die Geschichtsbücher!) zu schmälern. Aber ob ich recht habe wird sich ja noch raus stellen, ob das neue MACHTWERK den Langzeit-Test besteht!
Tracklist:
1. I Am Hell
2. Be Still And Know
3. Locust
4. This Is The End
5. The Darkness Within
6. Pearls For Swine
7. Who We Are
|
Veröffentlichung: 02.09.2011
Stil: Metal
Label: Roadrunner Records
Playtime: 48.52 Minuten
Website: www.machinehead1.com
MySpace: www.myspace.com/machinehead
Wertung: 9,5 von 10 Punkten
Rezension veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Carsten Bahr
|
|