Mit der EP Stenka Na Stenku hat es sich bereits angekündigt, nun steht es in den Startlöchern: Das neue Album der russischen Folkmetaller Arkona erscheint Ende August 2011. Arkona, das ist ein vor fast 10 Jahren entstandenes Projekt um Frontfrau Maria aka Masha "Scream", die in dieser Zeit stets ihren Traum verfolgt und mit Hilfe zahlreicher Mitstreiter eine der heute wohl facettenreichsten Combos des Genres geformt hat. Endgültige internationale Aufmerksamkeit gewannen Arkona sicherlich mit Goi, Rode, Goi! aus dem Jahr 2009, ein Album, das in meinen Augen neue Maßstäbe im Folk Metal gesetzt hat und bis heute zu dem Besten zählt, was ich aus dieser Richtung kenne.
Dass selbst Arkona sich an ihrem eigenen Meisterstück messen lassen müssen, habe ich ja schon in meiner Review zu Stenka Na Stenku vermittelt. Das nun aktuelle Album Slovo erreicht meiner Ansicht nach die Qualität des Vorgängers allerdings nicht. Das soll dann aber auch an Vergleichen reichen, es wäre unfair, Arkona nun ewig auf einen Volltreffer zu reduzieren.
Nimmt man Slovo in Ohrenschein, dann fällt zunächst die relative Schwermut auf, die sich durch viele der enthaltenen Tracks zieht. Arkona geben sich düsterer (Mist, doch ein Vergleich...) als noch zuvor, Viele Stücke sind in den unteren Tempo-Regionen angesiedelt, wie zum Beispiel der Titelsong Slovo oder das letzte Lied Zimushka. Richtig flott und tanzbar gibt sich das Album selten, Stenka Na Stenku (Titeltrack der Vorab-EP) ist da, neben vielleicht Leshiy, noch das einzige "Party-Stück", wenn man es so nennen will. Insgesamt bieten die Russen aber wie gewohnt (ok, Vergleichen ist wohl doch unvermeidbar) extrem Abwechslungsreiche und vielschichtige Songs. So höre ich aus Odna eine bittere Wut heraus (ohne dass ich nun wüsste, wovon der russische Text handelt), während das gewisperte Zwischenspiel Prednok an eine Art Zauberspruch oder einen Fantasyfilm erinnert.
Bei all dem setzen Arkona auf ein komplexes Gestrüpp aus harten Metal-Riffs, Chören, Folk-Instrumenten, pointierten Beats und anderen Stilmitteln. Nichts wirkt aufgesetzt oder unpassend, und das obwohl viele der Tracks unheimlich viele dieser Elemente in sich vereinen.
Mir persönlich gefällt das sehr. Slovo ist ein wundervolles, wenn auch überraschend dunkles Album geworden, das die Sonderstellung von Masha und ihren Recken unterstreicht. Wer dem Pagan Metal in irgendeiner Weise zugetan ist, sollte sich dieses Kleinod jedenfalls nicht entgehen lassen.
Trackliste:
01. Az´
02. Arkaim
03. Bol’no Mne
04. Leshiy
05. Zakliatie
06. Predok
07. Nikogda
08. Tam Za Tumanami
09. Potomok
10. Slovo
11. Odna
12. Vo Moiom Sadochke
13. Stenka Na Stenku
14. Zimushka
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Veröffentlichung 26.08.2011
Stil: Pagan Folk Metal
Label: Napalm Records
Website: www.arkona-russia.com
MySpace: www.myspace.com/arkonarussia
Facebook: www.facebook.com/arkonarussia
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