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Irgendwie kommt es dieses Jahr mit meinen Terminen ziemlich gut aus... Während anno 2010 noch der Besuch des einen oder anderen Mittelalterlich Phantasie Spectaculum an Terminüberschneigungen mit großen Festivals scheiterte, kann ich 2011 nahezu alle mir wirklich wichtigen Events besuchen. So war auch früh klar, dass ich - nach einer Pause letztes Jahr - endlich wieder zum wunderschönen MPS am Fühlinger See zu Köln reisen können würde, mit Sicherheit von der Kulisse und Location eines der schönsten Mittelalterfeste überhaupt. Die Vorfreude war immens, auch wenn die Wettergötter an diesem Samstag besonders große Freude zu haben schienen, die Marktbesucher zu schikanieren.
Während nämlich auf dem Dormtmunder MPS 2011 nach dem Regen der Sonnenschein folgte, gab es zu Köln am 06.08.2011 mehrere extreme Regenfälle und dazwischen nur mit kleinen Pausen Dauerniederschlag... Zumindest in den paar Stunden, die meine Begleiter und ich vor Ort verweilten. Mir persönlich macht das ja nichts aus, aber das Weibsvolk ist bei so etwas ja doch etwas empfindlicher. Nun gut, auch in dieser Zeitspanne vom frühen Nachmittag bis zum angebrochenen Abend gab es einiges zu erleben.
Alea grüßt die Wettergötter
So zum Beispiel eines der lustigsten Konzerte der Spielleute von Saltatio Mortis, dem ich je beiwohnen durfte. hatten an diesem Tag nämlich anscheinend besonders gute Laune und brachten nahezu alle Ansagen und Kommentare im "Wacken-Metal-Style". Dazu muss gesagt werden, dass die Band am Wochenende auch auf dem Wacken Open Air ein Gastspiel hatte, was wohl einen (hoffentlich nicht bleibenden) Schaden verursacht hat. Alea fing regelmäßig an im Power-Metal Style rumzuscreamen, während Lasterbalk im klassischen "Hey you metalheadz, fuck you!"-Jargon vor sich hin "pöbelte"... Sehr zum Amüsement der zahllosen Scharen, die trotz des Regens vor der Bühne ausharrten. Zwischendurch wurden im gemeinsamen Chor von Band und Zuschauern die Wettergötter immer wieder beschimpft, was aber leider nicht zum gewünschten Ergebnis (Trockenheit) führen sollte. Nein, in dem Moment, als Lasterbalk noch sagen wollte "Wir lassen die nicht gewinnen" stürzte ein Stromausfall die Hauptbühne in Licht- und Tonlosigkeit. SaMo nahmen es mit Humor, spielten noch zwei Songs unplugged und dann war die Zeit für diesen Gig eh vorüber. Besagte Bühne 1 sollte dann auch bis zu den Abendkonzerten stromlos bleiben, was sicherlich für viel Authentität sorgte... Im Mittelalter gabs schließlich auch keine Verstärker.
Nach diesem gelungenen Einstand tingelte ich ein wenig umher, um unter anderem die Irrlichter noch auf einer der anderen Bühnen anzuschauen... Mitten im reinsten Wolkenbruch. Die Mädels (übrigens in einer etwas anderen Besetzung als in Dortmund, das sollte ich mal bei Gelegenheit überprüfen) und ein paar wirklich tapfere Zuschauer ließen sich auch hier ihren Spaß nicht nehmen. Ich selbst, mittlerweile bis auf die Knochen durchnässt, gesellte mich dazu und probierte dabei Fotos zu machen... Dumme Idee, wenn die Linse innerhalb von Sekundenbruchteilen mit einem Wasserfilm überzogen ist. Also wurde der Plan wieder verworfen und einfach nur dem Met und dem sympathischen Weibsvolk auf der Bühne gefrönt.
Zeigt her eure Füße...
An dieser Stelle übrigens mal ein guter Rat: Wenn ihr - wie ich - zu den Wasser-unempfindlichen Mitgliedern der Spezies Mensch gehört, solltet ihr dennoch nicht davon ausgehen, dass eure Habseligkeiten ähnlich ticken. Mein Handy nämlich fand die Regen-Besprenkelung nicht so lustig, nach ein paar SMS unter fallenden, zentimeterdicken Tropfen hat das Teil doch glatt den Geist aufgegeben und mich gar den kompletten nächsten Tag mit unflätiger Spinnerei genervt. Ziemlich blöd, wenn man doch eigentlich noch verabredet ist und die Zusammenkunft via Mobiltelefon organisieren wollte... Wie haben die das eigentlich im Mittelalter gemacht?
Am Rande habe ich dann Duivelspack beobachtet, wie sie ebenfalls Unplugged auf der Bühne für eine Handvoll Zuschauer performten und mir anschließend ein geliehenes Ersatz-Handy besorgt, um meine Kommunikationsfähigkeit für den restlichen Abend zu sichern. Kurz darauf sollten Saltatio Mortis auch schon wieder spielen. Da allerdings Stromversorgung weiterhin Mangelware an "ihrer" Bühne war, sind die Spielmannen kurzerhand in einer Prozession mitsamt den Fans zu Toms Taverne gezogen (Argument: Da gibt es wenigstens warmen Met), haben sich direkt vor besagter Schenke postiert und dort gespielt... Ohne Gesang, aber mit viel Freude und regelmäßigem Getränkenachschub. Ich selbst habe mich diesem Treiben gerne angeschlossen, stand direkt hinter der Band und konnte so Fotos aus einer vergleichsweise ungewöhnlichen Perspektive machen.
Unbeirrbare Faune
Nach diesem Konzert fand ich dann auch endlich die Leute, mit denen ich verabredet war. Zunächst David und seine Begleitung, und - nach einer Crèpe-Pause - endlich auch Petra, auf die ich mich schon die ganze Zeit gefreut hatte, und mit der ich dann auch die restlichen Stunden auf diesem MPS verbrachte. Kurz noch zur Speise: So gute Worte ich sonst für die kulinarischen Köstlichkeiten auf diesen Märkten habe, die Frau, die hier "gearbeitet" hat, war wohl etwas arg umotiviert oder überfordert. Noch nie habe ich ein solch lieblos gebackenes Cèpe gegessen, das Teil bestand fast noch aus Rohteig. Für 4 Euro doch schon eine Frechheit, da bin ich definitiv besseres gewohnt.
Petra und ich verbrachten dann den Rest des Abends im erneut aufkeimenden Regen nahe der Hauptbühne, die mittlerweile auch wieder elektrisch beseelt war. So konnten wir noch ganz gemütlich Faun bei ihrem Spiel beobachten, das wie immer fabelhaft und bezaubernd war, wobei ich mir noch das eine oder andere leckere Kilkenny gegönnt habe. Nach diesem Auftritt wurde ich dann aber auch schon eingesammelt, weswegen ich das Nachtkonzert von SaMo leider nicht mehr mitbekommen habe, aber egal. Klatschnass, und von meiner Seite mit viel guter Laune angereichert, ging es dann gen Heimat. Mag es regnen, stürmen oder schnei´n, Mittelalterlich Phantasie Spectaculum muss sein! Haha, mit diesem Kalauer und noch zwei nahegelegenen MPS (Telgte und Borken) vor der Brust, die ich hoffentlich mitnehmen werde, beende ich diesen Reisebericht auch wieder. Ich hoffe das Lesen hat euch ähnlich viel Freude gemacht wie mir der Markt in Köln!
Bildergalerie:
MPS Köln 2011
Website:
www.spectaculum.de
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