Seit 2003 lockt das Feuertal Festival Jahr für Jahr mehrere Tausend Musik- und Mittelalterinteressierte auf die Waldbühne Hardt. Und auch im August 2011 werden die Fans des wohl berühmtesten Festivals in Wuppertal wieder voll auf ihre Kosten kommen. Auch, weil es 2011 wieder einen besonderen Grund zum Kommen geben wird.
Doch der Reihe nach. Wenn am Nachmittag des 27. August 2011 die Pforten zum Mittelalter Markt, der traditionell der Bühne vorgelagert ist, geöffnet werden, beginnt das große Schaulaufen der in Mittelalterlichen Tradition gehaltenen Gewandeten, um an den zahlreichen Ständen neue Trinkhörner, Gürtelschnallen, Felle oder Kleider zu erstehen oder einfach nur zu flanieren und dabei den Met zu genießen, der bei keinem Feuertal-Festival fehlen darf.
Fiddler´s Green
Das sollte bis 16 Uhr erledigt sein, schließlich geht es beim Feuertal Festival in erster Linie immer noch um Musik und der Reigen selbiger wird von NACHTGESCHREI eingeleitet. Das knapp vier Jahre alte Septett aus Frankfurt zelebriert eine Mixtur aus Rock, Metal, Folk mit Mittelalterelementen, die sie mit uralten historischen Instrumenten erzeugen, und hat sich mit ihren zwei Alben Hoffnungsschimmer und Am Rande der Welt sowie ihren Live-Performances, die sie nicht nur auf Bühnen, sondern auch an so manche Lagerfeuer oder auf Zeltplätze geführt hat, bereits eine bundesweite Fangemeinde erspielt.
Von eben jener zehren auch RABENSCHREY, die den folgenden Reigen der "guten alten Bekannten" beim Feuertal Festival anführen. Die Mannen um Mastermind Donar von Rabenschrey zeigten sich in den letzten Jahren als Trendresistent und verfolgten konsequent ihren eigenen Weg, genährt durch einen schier unerschöpflichen Fundus an eigenen Ideen und Kreativität. Der Erfolg gab ihnen bislang Recht, 2010 erschien mit ihrem aktuellen Album Exzessivus, das bislang metallischste ihrer Karriere.
Mit Metal haben Fiddler’s Green hingegen nicht viel an der Gugel. Ihr 20jähriges Bandjubiläum wird 2011 genau ein Jahr zurückliegen, was die Irish (Speed)Folker nicht davon abhalten wird, ihr drittes Erscheinen auf dem Feuertal Festival feierlich zu gestalten. Das Sextett hat sich seit 1990 zu DER Institution Deutschlands in Sachen Folkrock gemausert, ihre Rituale bei ihren Liveperformances sind berühmt-berüchtigt. Der Tomb Raider und sein Gefolge sorgen dafür, dass vom waschechten Folkie über die pogotanzende Punklady bis hin zum Metalfan, alles regelmäßig schweißnass tanzt. Auch nach 20 Jahren und 11 Alben sind keine Müdigkeitserscheinungen bei den Süddeutschen auszumachen, ihr 12. Album wird noch vor dem Auftritt auf dem Feuertal Festival der Beweis dafür sein.
Letzte Instanz
Beweiskräftig ist auch das neue Album von LETZTE INSTANZ. Heilig bewies 2010 einmal mehr, dass die sieben Brachialromantiker aus Sachsen, Berlin und Bayern aus der deutschen Dark-, Rock- und Gothic-Szene nicht mehr wegzudenken sind. Doch Heilig ist mehr als nur die Bestätigung eines Statusses, den sich die Band in fast 13 Jahren erspielt hat, Heilig ist eine Kampfansage an alle, die glauben, Unheilig sei die Speerspitze in Sachen Dunkel-Rock. Das werden sie auch bei ihrem zweiten Auftritt auf der Waldbühne Hardt gewohnt brachial-romantisch unter Beweis stellen.
Dass die Karriere von SALTATIO MORTIS seit ihrer Gründung stetig nach oben zeigt, kann man auch an der Geschichte des Feuertal Festivals festmachen. Im schönen Zwei-Jahres-Takt erfreut das Spielmanns-Sextett aus Baden-Württemberg die Fans auf der Waldbühne seit ihrem Feuertal-Debüt im Jahre 2005. Seither kletterten sie auch stetig im Line Up nach oben, 2011 ist es dann soweit: SALTATIO MORTIS sind der absolute Top-Act des Feuertal Festivals, eine logische Konsequenz betrachtet man die wechselseitige Wirkung der Band mit ihrem Wuppertaler Publikum. Bereits 2010 wurde diese auf Gegenseitigkeit beruhende Verehrung in Wuppertal manifestiert. Denn ausgerechnet die Stadthalle hatten sich SALTATIO MORTIS ausgesucht, um ihr 10jähriges Bandbestehen zu feiern. Dem Anlass entsprechend gab es dann im Oktober 2010 ein Konzertevent der Extraklasse mit vielen Überraschungen. Das Konzert wurde mitgeschnitten und auf DVD veröffentlicht. Eine unauslöschliche Dokumentation des Jubiläums-Events. Dass ihr vierter Auftritt beim Feuertal Festival nicht nur ihr bislang längster Auftritt, sondern auch zum Siegeszug der Spielleute wird, scheint gewiss. Schließlich konnte sich ihr aktuelles Album Wer Wind sät in den Top Ten der Charts einreihen. Alles spricht also für eine Show der Extraklasse, die allerdings mit dem Auftritt des Top-Acts noch nicht vorbei sein wird.
Saltatio Mortis
Denn im Jahr 2011 gibt es erstmals ein After-Show-Konzert, welches in der Börse (Wolkenburg 100, 42119 Wuppertal) stattfinden wird.
Wer das ganze vorangegangene Feuertal Festival mitgemacht hat, ahnt vielleicht auch schon, wessen Stimme da am Lagerfeuer durch das Mikro verstärkt werden wird. Denn es ist dieselbe Stimme, die das ganze Festival über die Bands bereits anmoderiert hat. Keinen Geringeren als Eric Fish, Fronter der Feuertal-Dauerbrenner Subway To Sally, haben die Verantwortlichen für 2011 als Moderator gewinnen können. Und wo Eric schon mal da ist, warum nicht gleich eine Akustik-Session als Eric Fish & Friends zum Besten geben?
Der seit 2004 zum Feuertal Festival zugehörige Mittelalter Markt öffnet bereits am Freitag seine Pforten und bleibt bis Sonntagabend geöffnet. Ab Samstag 15 Uhr ist der Markt mit seinen bunten Ständen, wo es auch die begehrten Festival-Shirts wieder zu kaufen geben wird, jedoch ausschließlich den Festivalbesuchern vorbehalten. Denn das Trinken von Met und Tragen von mittelalterlichen Gewändern gehört ebenso zu einem guten Feuertal Festival wie das Jahr für Jahr qualitativ überzeugende Line Up.
Ebenfalls schöne Tradition: die Original Feuertal Festival Tickets mit Logo, Line Up und richtigem Artwork. Eine wertvolle Erinnerung für alle Fans und ein Muss für Sammler.
Bands 2011:
Saltatio Mortis
Letzte Instanz
Fiddlers Green
Rabenschrey
Nachtgeschrei
Moderation: Eric Fish
After-Show: Eric Fish & Friends
Termin: 27.08.2011
Preis: 29,90 Euro incl. MWST plus Gebühren
www.feuertal.de
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