Nur wegen der Musik sein Heimatland zu verlassen und um die halbe Welt zu ziehen zeugt von Wagemut. Stream Of Passion-Frontfrau Marcela Bovio ist genau diesen einschneidenden Schritt gegangen. Die gebürtige Mexikanerin lebt nun in den Niederlanden um ihren Bandkollegen näher zu sein, um die Verbindung untereinander zu vertiefen und sich somit noch konsequenter auf das eigene Schaffen zu konzentrieren. Ein solcher Wandel im Leben zieht aber auch immer Konsequenzen nach sich. Sei es, dass man die Familie und Freunde zurück lässt, man sich an eine etwas andere Kultur gewöhnen muss oder aber auch die rein klimatischen und äußerlichen Umstellungen. Und so waren es wohl die kalten und langen Wintertage in Westeuropa, die Marcela erstmal verdauen musste und die letztlich den Titel des neuen Albums geprägt haben.
Darker Days heißt sie nämlich, die dritte Langspielplatte von Stream Of Passion. Und passend zum Titel ist das Album auch sehr nachdenklich und ruhig ausgefallen... Was aber nun nicht heißt, dass Melancholie das einzig prägende Thema sei oder die Musik sich auf sanfte Töne konzentriert. Nein, grundsätzlich spielen Stream Of Passion mehr denn je mit Kontrasten, setzen harte Riffs gegen zarte Brücken, verinnerlichen die mittelamerikanischen Einflüsse ihrer Frontfrau ebenso wie energetischen, europäisch geprägten Metal. So wird ein Track wie Broken zum Paradebeispiel, wenn da Pianos und nahezu flüsternde Vocals sich ein Wechselspiel mit kraftvollen Refrains und verspielten Soli bieten. Aber auch wütende Energien ströhmen aus den Herzen des Sextetts, wenn dann bei einem Song wie Reborn schmetternde Gitarren eröffnen, die Strophen typischen Folk touchieren, dann Symphonien sich erheben um letztlich doch wieder den Distortions einen passenden Platz freizugeben.
Letztlich präsentieren sich Stream Of Passion auf ihrem neuen Werk abwechslungsreicher denn je, verspielt und reif, ohne dabei ihre Leidenschaft zu verlieren. Wollte ich subjektive Kritik üben, dann vielleicht an den manchmal doch sehr symphonic-geprägten Passagen, die hier und da auftreten, aber diese sind nicht zu dominant, von daher passt selbst das. Bleibt zu sagen, dass ich von Darker Days sehr angenehm überrascht bin und das Album für einige STunden in vollen Zügen genossen habe.
Trackliste:
01. Lost
02. Reborn
03. Collide
04. The Scarlet Mark
05. Spark
06. Our Cause
07. Darker Days
08. Broken
09. This Moment
10. Closer
11. The Mirror
12. Nadie Lo Ve
13. The World Is Ours
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Veröffentlichung: 24.06.2011
Stil: Gothic Metal
Label: Napalm Records
Website: www.streamofpassion.com
MySpace: www.myspace.com/streamofpassionband
Facebook: www.facebook.com/StreamOfPassion
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