Es begab sich gestern, als ich nebenher Nachts meine Gesamtplaylist mal wieder auf Zufall laufen hatte, und ich plötzlich aufmerksam aufhorchte. "Was ist das denn? Das ist ja geil!" dachte ich mir. Ein kurzer Blick auf den Musikplayer meines Vertrauens nannte mir einen Namen: Cruadalach und die Erinnerung wurde wieder wach. Diese tschechishen Metalheads hatten mir vor ein paar Wochen ihre aktuelle Scheibe zum rezensieren zugeschickt, aber bis dato hatte ich noch keine Ruhe gefunden, da bewusst rein zu hören. Das Erlebnis der vergangenen Nacht jedoch war natürlich Grund genug, genau dies jetzt nachzuholen.
Aber zunächste eine kurze Beschreibung zur Band selbst: Cruadalach haben sich vor knapp drei Jahren gegründet, als Drummer Michael Rak, seines Zeichens ehemaliger Drummer der Doom Metal-Truppe Silent Stream of Godless Elegy sich wohl dachte, es sei eine gute Idee, mal was neues zu probieren und seine alte Vision einer Folk Metal-Band endlich umzusetzen. Das an sich ist in meinen Augen schon ein Lob wert, kann ich doch mit Doom in den seltensten Fällen was anfangen, bin aber für folkiges Zeug schnell zu begeistern.
Die Scheibe, die mir die Recken haben zukommen lassen, nennt sich mit follem Namen AGNI - Unveil What´s Burning Inside. Aus Bequemlichkeitsgründen werde ich mich aber auf die Kurzform AGNI beschränken. Deklariert ist das Teil seitens der Band als EP, was bei einer knappen halben Stunde Spieldauer auch okay ist. Mit einem Introstück (dem Titeltrack Agni) und sieben full-length-Songs bekommt man aber ebenso viel geboten, wie bei vielen anderen "Alben".
Aber genug geredet, kommen wir zur Musik. Diese hat entfernte Verwandschaft mit Bands wie Korplikaani oder Arkona, wirkt aber insgesamt noch etwas folkiger und ist definitiv über weite Strecken ruhiger, was wohl an den Doomwurzeln liegen dürfte. Dieser eher sanfte Touch passt aber wunderbar, zumal die Band auch weiß, mit flockigen Mid-Tempo-Perlen wie z.B. dem feschen Golden Times für ausreichende Knackigkeit zu sorgen. Fröhliches "Ums-Lagerfeuer-Gehopse" wiederum dürfte Rhythm Of Our Blood fördern, besonders folkige Elemente (wie Flöten) prägen Pramen Ebony und ein wundersam sanftes Stück ist mit Vrásƒitá ebenfalls enthalten.
Der Eindruck, den ich letzte Nacht spontan bekam, hat also nicht getrügt. Cruadalach ist eine tolle Combo mit einem eigenen und doch nicht abwegigen Stil, vielseitig und extrem befähigt. Was auf AGNI ein wenig stört ist der Sound, die Produktion hätte für meinen Geschmack einen Ticken satter ausfallen können. Davon aber abgesehen gibt es rein gar nichts zu bemängeln, im Gegenteil: Dieser Band könnte eine glorreiche Zukunft bevorstehen!
Trackliste:
01. Agni
02. Occident Sun
03. Pramen Epony
04. Vrásčitá
05. Heavenly Forge
06. Rhythm Of Our Blood
07. Golden Times
08. Confession
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Veröffentlichung: 15.02.2011
Stil: Pagan/Folk Metal
Label: Pařát Magazine/Black Bards Entertainment
Website: www.cruadalach.com
MySpace: www.myspace.com/cruadalach
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